Becker, Hellmuth

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Hellmuth Becker (1902–1953)

Hellmuth Carl Becker (auch Hellmuth Hermann; Lebensrune.png 12. August 1902 in Alt Ruppin, Mark Brandenburg; Todesrune.png 28. Februar 1953 im sowjetischen Gulag Swerdlowsk) war ein deutscher SS-Brigadeführer, Generalmajor der Waffen-SS und Träger des Eichenlaubes zum Ritterkreuz.

Leben

Max Simon und Hellmuth Becker
Hellmuth Becker (links) und SS-Untersturmführer Kurt Franke
Von links: Paul Steinecke, Hellmuth Becker und Herbert Otto Gille

Jugend und Bildung

Hellmuth Becker wurde am 12. August 1902 in Alt Ruppin (heutiger Ortsteil von Neuruppin) als Sohn eines Malermeisters geboren und besuchte bis zu seinem 16. Lebensjahr die Realschule in Neuruppin. Danach begann er eine Ausbildung im Rathaus von Alt Ruppin.

Militärischer Werdegang

Am 1. August 1920 trat Becker ins (Preußische) Infanterie-Regiment 5 der Reichswehr in Neuruppin ein und kam zur 16. Kompanie nach Greifswald und dann zur 5. Kompanie nach Angermünde, nachdem er zuvor dem Freikorps Grothe angehört hatte. Weiterhin kam er als Absolvent der Heeresfachschule, als Feldwebel, zur Kommandantur Stettin.

Im Jahr 1928 wurde er als Stabsfeldwebel in den Stab des Artillerie-Regiments 2 der 2. Division nach Stettin versetzt, wo er das Abitur nachholte. Mit dem Ende seiner Dienstzeit schied er am 1. August 1932 aus dem aktiven Dienst aus. Am 28. Februar 1933 trat er in Stettin in die Schutzstaffel ein und traf dort auf Wilhelm Bittrich und Hermann Prieß. Dort gehörte Becker zum III. Sturmbann der 9. SS-Standarte, zuletzt als beauftragter Adjutant. Laut seinen Personalunterlagen trat er am 1. Januar 1934 seinen Dienst an und wurde am 17. Juni 1934 beauftragter Adjutant der 74. SS-Standarte.

Später gingen Bittrich und Becker als militärische Ausbilder nach Greifswald und danach als Untersturmführer und Adjutant nach Hamburg, um dort das I. Bataillon der SS-Standarte „Germania“, ab dem 25. September 1934 als Führer, aufzustellen.

Am 1. Juli 1935 wurde Becker zum SS-Totenkopfverband „Oberbayern“ versetzt und dort als Chef der Rekrutenausbildungskompanie, als Leiter für Unterführerlehrgänge und als verantwortlicher für den Transport eingesetzt zu werden. Bei der Erweiterung zur 1. SS-Totenkopfstandarte „Oberbayern“ wurde Becker am 9. November 1937 Kommandeur des I. Sturmbannes, am 9. November 1936 zum Sturmbannführer und am 30. Januar 1938 zum Obersturmbannführer befördert.

Bei den Einsätzen in Österreich und im Sudetenland war Beckers Einheit dem Heer unterstellt und unterstand als I. SS-Bataillon dem Sudetendeutschen Freikorps.

Becker (rechts) im Gespräch mit Ritterkreuzträger Herbert Otto Gille, Königreich Ungarn, 1945

Zweiter Weltkrieg

Herbert Otto Gille (links) und Hellmuth Becker.jpg

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Totenkopfstandarte „Oberbayern“ als SS-Totenkopfinfanterie-Regiment 1 in die neue motorisierte Totenkopf-Division eingefügt, mit der er im Westfeldzug beide Eiserne Kreuze erwerben konnte und im Mai 1940 zum Standartenführer befördert wurde. Die neue Bezeichnung lautete nun Kommandeur des I. Bataillons des SS-„Totenkopf“-Infanterie-Regiments 1.

Nach Beginn des Unternehmens „Barbarossa“ übernahm Becker am 7. Juli 1941 vorübergehend die Führung des Regiments und wurde am 10. Juli 1941 verwundet, wobei er in seiner Position verblieb, um am 8. August 1941 offiziell zum Kommandeur des Regiments ernannt zu werden. Am 12. September 1941 mit dem Kommando über das Kradschützen-Bataillon der SS-„Totenkopf“-Division beauftragt, übernahm er ab dem 25. Oktober 1941 zunächst die Führung des SS-„Totenkopf“-Infanterie-Regiments 3 und später das Kommando. Im Rußlandfeldzug war er an der Westfront des Kessels von Demjansk Kommandeur einer gemischten Kampfgruppe. Für die Leistungen in diesem Kessel wurde er am 26. September 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.

Mit dem Umbau der Division zu einer Panzerdivision im Herbst 1942 wurde Becker Kommandeur des SS-Panzergrenadier-Regiments 6, welches nach dem Tod Theodor Eickes dessen Namen erhielt. Dieses Regiment war das ursprüngliche SS-„Totenkopf“-Infanterie-Regiment 3. Im Laufe des Kriegsgeschehens an der Ostfront im Jahre 1943 bewies Becker stets Standhaftigkeit und Entschlußkraft auch in unterlegenden Situationen, wofür man ihm am 7. September 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh. Das Regiment hatte am 13. August 1943 als Schwerpunkt der Division den Auftrag erhalten, die Ortschaft Nikotowka nebst den Höhen 199,8 und 197,4 westlich davon zu nehmen. Nach schweren Kämpfen befand sich die Ortschaft gegen Nachmittag in deutscher Hand. Der weitere Angriff drohte im angrenzenden Waldgelände und vor den Höhen an einer starken Pak- und Panzerfront steckenzubleiben. Becker beschloß daraufhin, mit seinem Reserve-Bataillon durch den Frontraum der Nachbardivision, die nicht am Angriff teilnahm, auf die Höhe 197,1 vorzudringen sowie die weiteren Höhen 199,8 und 197,4 zu nehmen. Durch rücksichtslosen Einsatz gelang ihm die Inbesitznahme der Höhe 197,1 sowie das Aufrollen der beiden weiteren Höhenstellungen. Aufgrund des Erfolges brach der Angriff der Division am 14. August 1943 südlich des Mertschik-Baches durch, wodurch zwei russische Schützen-Divisionen, zwei Panzer-Brigaden und eine Mot.-Brigade vernichtet werden konnte. Im Oktober übernahm Becker außerdem noch die Führung der Division.

Nachdem er am 12. Januar 1944 in die Führer-Reserve versetzt worden war, übernahm er am 13. März 1944 das Kommando über das SS-Panzergrenadier-Regiment 36 der 16. SS-Panzergrenadier-Division in Italien. Dort wurde er auch zum Oberführer befördert.

Nachdem Hermann Prieß den Auftrag erhalten hatte, das XIII. SS-Armeekorps zu bilden, wurde Becker am 13. Juli 1944 mit der Führung und später dem Kommando der 3. SS-Panzerdivision „Totenkopf“ beauftragt. Noch während dieser Personalveränderung wurde die Division vom Südabschnitt in Rumänien zur Heeresgruppe Mitte verlegt, um im Raum Grodno durchgebrochene gegnerische Panzer- und Kavallerieverbände, in Zusammenarbeit mit der 5. Panzerdivision, abzuschneiden und den alten Frontverlauf wieder herzustellen.

Danach zerschlug man zusammen mit der 5. SS-Panzerdivision „Wiking“ unter Johannes Mühlenkamp im Rahmen des IV. SS-Armeekorps unter Herbert Gille den nördlichen Flügel um Radzymin. Für diesen Erfolg und andere Operationen erhielt Oberführer Hellmuth Becker am 21. September 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz und wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 1944 zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS befördert.

Als Führer der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ griff Becker mit seiner Division ein, nachdem es dem Gegner im Oktober 1943 gelungen war, seinen Dnjepr-Brückenkopf im Raum Mischurin Rog-Dnjepropetrowsk nach Westen zu erweitern und mit starken Panzerverbänden bis kurz vor Kriwoi Rog vorzustoßen. Gegen diesen Einbruch wurde am 27. Oktober 1943 die Division beauftragt, um dem Gegner in die Flanke zu stoßen. Trotz vorangegangener schwerer Kämpfe stieß die Division, aus Alexandrija kommend, tief in die rechte Flanke des Gegners ein. Die Folge der drei Tage währenden schweren Kämpfe war die Vernichtung mehrerer Panzerverbände und das Halten der Stadt Kriwoi Rog. Als Regimentskommandeur in der 16. SS-Panzer-Grenadier-Division „RFSS“ wurde Becker im Rahmen seiner Division bei den Kämpfen im Raum Fauglia-St. Luzw-Livorno-Pisa Anfang Juli 1944 durch amerikanische Verbände am linken Flügel erheblich umgangen. Die Gefahr bestand, daß die Division von ihren Nachschubverbindungen abgeschnitten wurde, und so entschloß sich Becker mit den vorhanden Kräften zu einem Stoß aus der Flanke, der zur Vernichtung starker Teile des Gegners führte und auch die frontgebundene Division freikämpfte.

Dann wieder Kommandeur der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“, wurde er mit seiner Division vom 26. Juli bis zum 11. August 1944 in der Flanke der 2. Armee bei den Kämpfen im Raum Siedlce eingesetzt und schuf die Voraussetzungen für ein geordnetes Absetzen des rechten Flügels der Armee. Durch die Division wurden in diesen Tagen 90 Panzer und 5 Flugzeuge abgeschossen. Außerdem konnte der gegnerische Durchbruch nach Warschau abgewiesen werden. In den nächsten Wochen stand die Division ostwärts Warschaus und später ostwärts Modlins im Kampf.

Endkampf

Weihnachten 1944 wurden die SS-Division „Totenkopf“ und die 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ in Blitz-Transporten nach Ungarn verlegt, um dort Budapest zu entsetzen. Die Schlacht wurde verloren, obwohl die meisten der Elite-Divisionen der Waffen-SS beteiligt waren. Becker konnte sich mit seiner Division über Stuhlweißenburg retten und wurde am 1. Februar 1945 im Wehrmachtbericht genannt.

Die Division ging über die Donau zurück nach Wien. Kurz vor der Kapitulation erhielt man den Befehl, nach Westen zu marschieren, um sich dort den VS-Amerikanern zu ergeben. Der örtliche VS-Befehlshaber lehnte die Entgegennahme der Kapitulation der Division ab. So unternahm Becker den Versuch, bei den Sowjets eine ehrenhafte Kapitulation zu erreichen. Von diesem Versuch kehrte er nicht mehr zurück, da er von den sowjet-bolschewistischen Verbänden gefangengenommen wurde.

Nachkriegszeit

In der Gefangenschaft setze er sich immer wieder für seine Soldaten ein und wurde bald ein Dorn im Auge der Bewacher, so daß man ihn eines Tages aus dem Lager entfernte. Danach wurde er im November 1947 in einem Schauprozeß vor einem sowjetischen Militärgericht in Poltawa zu dreimal 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er wurde daraufhin zunächst ins Lager Jekaterinburg verschleppt, wo er eine Kriegsgefangenen-Baubrigade zum Aufbau zerstörter Ortschaften anführte. Beim Aufbau eines Hauses wurde dabei angeblich ein Granatblindgänger in einem Haus vermauert.

Tod

Ein Mitgefangener verriet Becker, woraufhin dieser Ende Februar 1953 wegen angeblicher Sabotage vermutlich erschossen wurde.

Familie

Hellmuth Becker, Wachtmeister im Stab der Kommandantur Stettin, ehelichte in Angermünde am 10. April 1930 standesamtlich und am 19. April 1930 kirchlich seine Verlobte Liselotte Kutzner (Lebensrune.png 24. Juli 1907 in Angermünde).

SS-Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • E.G. Krätschmer: Die Ritterkreuzträger der Waffen-SS, Plesse Verlag, Göttingen 1955
  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Quelle

Verweise