SS-Begleit-Bataillon „Reichsführer SS“

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Männer der Waffen-SS in Tarn.jpg

Das Begleit-Bataillon „Reichsführer SS“ (auch: Begleit-Bataillon „RFSS“ bzw. „RF-SS“) war eine zum Schutz des Kommandostabes des Reichsführers SS entwickelte Leibgarde und früher Vorläufer der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“. Da der Kommandostab an allen Fronten zu finden war, wo SS und Waffen-SS im Einsatz waren, wurde aus dem Begleit-Bataillon schnell eine Fronttruppe und Alarmeinheit (Feuerwehr) für besondere Notlagen.

Geschichte

Das motorisierte Begleit-Bataillon entstand in der Aufstellungsphase vom 7. April bis 15. Mai 1941 in Oranienburg innerhalb des Kommandostabes „RFSS“. Es bestand zuerst aus zwei (ggf. drei) vollmotorisierten Kompanien und unterstand ab dem 6. Mai 1941 dem SS-Sturmbannführer Ernst Friedrich Schützeck, der vorher Führer des II. Bataillons der Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ und nach schwerer Verwundung am 28. Mai 1940 (das Bataillon übernahm der Chef der 5. Kompanie Wilhelm Mohnke) ab dem 15. Dezember 1940 Führer des III. Bataillons der SS-Standarte 1 „Deutschland“ gewesen war.

Nach einer ersten kurzen Ausbildung wurde das Bataillon nach Ostpreußen verlegt und weiter verstärkt; die dortige Ausbildung wurde am 22. Juli 1941 als abgeschlossen betrachtet. Das Bataillon nahm nun am Unternehmen „Barbarossa“ teil. Es wurde an die Ostfront bei Kalitino, 60 km südwestlich von Leningrad, verlegt. Das Bataillon, das der 1. SS-Infanterie-Brigade (mot.) der Waffen-SS unter SS-Brigadeführer Richard Herrmann (Todesrune.png gefallen 27. Dezember 1941) zugeteilt war, kämpfte am rechten Flügel der 18. Armeegruppe Nord. Ab dem 20. Juni 1942 nach äußerst schweren Verlusten wurde das Bataillon von der Ostfront nach Deutschland abgezogen und der Feldkommandostelle „RFSS“ unterstellt. Ab Dezember wurde das Bataillon im Ausbildungslager ARYS/Ostpreußen aufgefrischt. Das Bataillon mit sieben Kompanien sowie zwei Batterien wurde im Februar 1943 erheblich aufgestockt und in SS-Sturmbrigade „Reichsführer SS“ umbenannt.

Die Divisions-Begleit-Kompanie SS der im Oktober 1943 aufgestellten 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ bestand aus den ursprünglichen Kämpfern des Begleit-Bataillons und erhielt in der Division einen Sonderstatus. Sie beendete den Krieg als Teil der Kampfgruppe „Mohnke“ bei der blutigen Schlacht um Berlin. Die wenigen Überlebenden kamen in Kriegsgefangenschaft.

Begleit-Bataillon des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe Weichsel (1945)

Teile der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ bildeten für den Endkampf ein Begleit-Bataillon für den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel unter SS-Obersturmbannführer Dr. Heinz-Dietrich Groß (Lebensrune.png 1910).

„Als die ersten Tiger noch an diesem Tage in Arnswalde eintrafen, kamen sie gerade rechtzeitig, um einen russischen Angriff auf Kopplinsthal im Westen der Stadt, gegen die Truppen des Kampfkommandanten von Arnswalde, Generalmajor Hans Voigt, abzuwehren. 4 Tiger stoßen insgesamt noch am 3. Februar 1945 nach Arnswalde vor. Die neuaufgestellte schwere SS-Panzer-Abteilung 503, Herzig, [...] wurde der Kampfgruppe des Generalmajor Hans Voigt unterstellt. Die erste Einsatzgruppe der schweren SS-Panzer-Abteilung 503 wurde etwa ab dem 4. Februar 1945 mit dem Abteilungskommandeur in Arnswalde eingeschlossen, zusammen mit einem Panzer-Begleit-Bataillon (SS-Begleit-Bataillon z. b. V.), etwa 1.000 Mann Alarmeinheiten (Urlauberzüge) sowie etwa 5.000 Zivilisten. Die mitgeführten Königstiger hätten sehr wohl den Einschließungsring durchbrechen können, aber dann hätte man die deutschen Einheiten und Zivilisten zurücklassen müssen. Am 5. Februar 1945 erfolgte die Verstärkung der Kampfgruppe ‚Voigt‘ in Arnswalde durch Zuführung des ‚Begleit-Bataillons des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe Weichsel‘, Obersturmbannführer Groß. Mehrere Feindangriffe auf Arnswalde wurden abgewiesen. Der Kampfgruppenkommandeur Generalmajor Hans Voigt erwog zu kapitulieren, nachdem die Tiger-Gruppe aber androhte, auszubrechen, gab er das Vorhaben auf.“

Kommandeure

Gliederung

Reichsführer-SS Heinrich Himmler im Gespräch mit SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Fritz von Scholz. In der Mitte steht Himmlers treuer Leibwächter SS-Hauptsturmführer Josef Kiermaier. Kiermaier wurde irgendwann 1944/45, sicherlich alterbedingt, nur noch persönlicher Sekretär des Reichsführers-SS, Chef der Leibwache war zuletzt SS-Sturmbannführer Heinz Macher.
  • Bataillonsstab
    • Kraftfahrkolonne
  • 1. Schützen-Kompanie
  • 2. Schützen-Kompanie
  • 3. Schützen-Kompanie
  • 4. Maschinen-Gewehr-Kompanie
  • 5. Infanterie-Geschütz-Kompanie
  • 6. Panzerjäger-Kompanie
  • 7. Sturmgeschütz-Kompanie
  • 8. (leichte) Flak-Batterie (2,0 cm)
  • 9. (schwere) Flak-Batterie (8,8 cm)

Himmlers Leibwache

Das Begleit-Bataillon wird oft mit Heinrich Himmlers Leibwache verwechselt, war aber nur im Falle des Vorhandenseins des Reichsführers SS an der Front für den äußeren Sicherungsriegel zuständig, denn Himmlers Leibwache bestand schon seit dem sogenannten Röhm-Putsch aus einem acht Mann starkem Begleitkommando (nicht mit dem Führer-Begleit-Kommando zu verwechseln), das aus Angehörigen der Kriminalpolizei aufgestellt wurde. Führer des Kommandos (und Himmlers persönlicher Sekretär) ab 1938 war der Frontkämpfer des Ersten Weltkrieges und Kripo-Beamter der Bayerischen Polizei SS-Sturmbannführer (letzter Dienstgrad) Josef „Sepp“ Kiermaier. Das Begleitkommando war seit dem 1. Oktober 1935 dem Reichssicherheitsdienst unterstellt.

Familie

Für die Sicherheit von Himmlers Familie in den Villen in Berlin-Dahlem und am Tegernsee (Haus „Lindenfycht“) war, wenn Himmler nicht zugegen war, ein Wachkommando der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ zuständig, das sich aber gegenüber Kiermaier, der die Gesamtverantwortung für die Sicherheit trug, zu verantworten hatte. Vor dem Kriege gehörte auch Jochen Peiper (seit Juli 1938) zu den ständigen Begleitern von Himmlers Entourage in ganz Europa (im Ausland zuweilen als „NS-Jetset“ bezeichnet). Peiper galt, da sind sich die Historiker einig, als Himmlers Liebling, und der Stab (darunter Franz Lucas, Werner Grothmann und Rudi Brandt) des Reichsführers war seine Familie.

Transportmittel

Himmler hatte die Fahrbereitschaft zu seiner Verfügung, bevorzugte aber drei Fahrzeuge: einen Mercedes-Kompressor, einen gepanzerten Horch und sein bevorzugtes BMW-Cabriolet. Ebenfalls stand ihm eine dreimotorige Junkers Ju 52 zur Verfügung, und ab 1939 war sein rollendes Hauptquartier der Sonderzug „Heinrich“, ein Sonderzugverband, der alles besaß, was ein mobiles Hauptquartier benötigte: drei Waggons mit Flugabwehrgeschützen, einen Kofferwaggon, einen Großraumwaggon mit Konferenz- und Arbeitszimmer, ausgestattet mit Polstermöbeln, einen Bürowaggon, einen Mitropa-Speisewaggon, einen Kühlwaggon, sechs Schlafwagen mit geräumigen Schlafkabinen und Toilettenräumen sowie einen Waggon mit Funk- und Telefonanlagen.

Die letzten Tage

Am 26. April 1945 fuhr Himmler zusammen mit seinem Stab und einem Begleitkommando in Bataillonsstärke nach Schwerin, 100 km östlich von Hamburg, um sich in die Nähe von Admiral Karl Dönitz zu begeben, dem Chef der Deutschen Kriegsmarine und in jenen Tagen mächtigstem Mann in Nordwestdeutschland. Mittlerweile waren Himmlers heimliche Waffenstillstandsbemühungen bekannt geworden. Nach einer diesbezüglichen Radiosendung der BBC am 28. April 1945 wußte Hitler Bescheid, entließ Himmler daraufhin aus sämtlichen Ämtern und ordnete sogar dessen Festnahme an. Am 6. Mai erhielt Himmler seine Entlassungspapiere von Reichskanzler Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk, der diesem geraten haben soll,

„... auf direktem Wege nach General Montgomerys Hauptquartier zu fahren und zu sagen, daß Sie Heinrich Himmler sind und die volle Verantwortung dafür tragen, was die SS getan hat.“

Vom 6. oder 7. bis zum 11. Mai 1945 hielten sich Himmler und fünf Begleiter auf einem Bauernhof bei Satrup auf. Himmler (damals 44jährig) beschloß in diesen Tagen, sich mit einigen begleitenden SS-Offizieren und etwa sieben sonstigen SS-Männern nach Bayern durchzuschlagen, unter anderem mit seinem persönlichen Referenten Dr. Rudolf Brandt (35), möglicherweise SS-Obergruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Prof. Dr. Karl Gebhardt (48), Chirurg und Himmlers Leibarzt, möglicherweise SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Otto Ohlendorf (38), Chef der RSHA-Abteilung III, SS-Sturmbannführer Josef Kiermaier (47), persönlicher Assistent und Sekretär, SS-Obersturmbannführer Werner Grothmann (30) und SS-Sturmbannführer Heinz Macher (25), Chef von Himmlers Leibwache.

Gefangennahme

Kiermaier wurde, nachdem sich die Gruppe aufgeteilt hatte, wahrscheinlich am 21. oder 22. Mai 1945 in Bremervörde zusammen mit anderen Mitgliedern von Himmlers Fluchtgruppe festgenommen. Himmler, Grothmann und Macher wurden vermutlich am Morgen des 22. Mai gefaßt. Die Engländer brachten Himmler und seine Begleiter nach Bremervörde. Am 23. Mai 1945 wurde Himmler ins Hauptquartier des britischen Sicherheitsdienstes in Lüneburg gebracht, der in der Uelzener Straße 31a einquartiert war. Hier beging er Suizid durch Zyankali (Blausäure) vor den Augen seiner Verhörer.