Bel Ami (1939)

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FILM

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Filmdaten
Originaltitel: Bel Ami
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Sprache: Deutsch
Altersfreigabe: 18 Jahre
Filmproduktion: Deutsche Forst-Film-Produktion
IMDb: deueng
Stab
Regie: Willi Forst
Regieassistenz: Viktor Becker
Drehbuch: Willi Forst,
Axel Eggebrecht
Produktionsleitung: Hans L. Somborn
Musik: Theo Mackeben
Ton: Erich Lange
Kamera: Erich Rudolf Schmidtke,
Ted Pahle
Bauten: Werner Schlichting,
Kurt Herlth
Aufnahmeleitung: Joseph Aschenbrenner,
Walter Lehmann (Assistenz)
Herstellungsleitung: Herbert Engelsing
Schnitt: Hans Wolff
Besetzung
Darsteller Rolle
Willi Forst Georges Duroy
Olga Tschechowa Madeleine
Johannes Riemann Laroche
Ilse Werner Suzanne
Hilde Hildebrand Frau von Marelle
Will Dohm Journalist Forestier
Lizzi Waldmüller Rachel
Marianne Stanior Grisette
Aribert Wäscher Zeitungsverleger Walter
Hubert von Meyerinck Redakteur Varenne
Hans Stiebner Grundstücksmakler Stranoff
Erich Dunskus Maschinenmeister
Walter Gross Stenotypist
Tatjana Sais Duroys Tischdame
Rosita Serrano Sängerin
Lotte Spira Walters Tischdame
Ewald Wenck Standesbeamter =

Bel Ami. Der Liebling schöner Frauen ist eine von Willi Forst 1938 mit sich selbst in der Haupt- bzw. Titelrolle inszenierte Literaturverfilmung des Romans „Bel-Ami“ von Guy de Maupassant.
Die Uraufführung fand am 21. Februar 1939 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Georges Duroy ist nach langjähriger Dienstzeit in der Kolonialarmee heimgekehrt. Am ersten Abend in Paris bringt er sein Geld bis auf wenige Sous durch. Anderntags schlendert er durch eine gerade stattfindende Kolonialausstellung und amüsiert sich darüber, wie Afrika in Pariser Aufmachung aussieht. - Hier trifft er seinen ehemaligen Schulfreund Forestier. der inzwischen als Journalist Karriere gemacht hat und Chefredakteur der „Vie Francais!“ ist. Er lädt Georges für den nächsten Abend zu einem Diner in seinem Haus ein und pumpt ihm zwanzig Francs zum Leihen eines Fracks. -- Ein paar Stunden später lernt Georges in einem Montmarfrelokal, wo die Gäste aufgefordert werden, sich mit eigenen Darbietungen um ein Engagement zu bewerben, ein entzückendes, echt pariserisches Mädchen kennen: Rachel. Sie singt mit großen Erfolg das Lied vom "Bel ami. Bel ami, das ist jener Typus eines jungen Mannes, der - ohne Geld, ohne Können, ohne besondere Reize - dennoch den Mann schlechthin verkörpert, der durch seinen Charme allen Frauen gefällt - und so alles erreicht. Und noch in der gleichen Nacht bestätigt Rachel die Wahrheit dieses Schlagertextes. - Anderntags bei Forestier lernt er allerlei einflussreiche Leute kennen. Vor allem den Zeitungsbesitzer Walter - und Fortstiers Gattin Madeleine. Sie inspiriert ihrem Mann die politischen Artikel, ohne daß er weiß, das dies zugunsten ihres Freundes, des Abgeordneten Laroche. geschieht.

Ein Zufallsgespräch über das Thema des Tages, Marokko, lässt Georges als Kenner erscheinen; es wird für ihn zum Start in die Welt des Pariser Journalismus von 1900. - Er wird Mitarbeiter der „Vie Franoise“. Madeleine hat sich seiner angenommen und arbeitet ihm seine Artikel aus. Vor allem aber wird er durch die Gunst der Frauen von Erfolg zu Erfolg getragen, Frau von Marelle. eine reizvolle, aber hysterische und nervöse Dame, wird seine Geliebte. - Forestier wird irrtümlicherweise auf seinen erfolgreichen Freund eifersüchtig und lässt sich von Mädeleine scheiden. Um diese Zeit ist Georges schon ein gemachter Mann, und er lernt rasch selbst wirkungsvolle Artikel zu schreiben. Walter macht ihn an Stelle Forestiers, dessen Leistungen seit seiner Scheidung mehr und mehr nachgelassen haben, zum Chefredakteur, Um Georges ganz in der Hand zu haben, beschließen Madeleine und Laroche (der eben zum Kolonialminister ernannt ist), daß Georges von Madeleine geheiratet wird. Und so geschieht es. Wenige Tage nach der Hochzeit merkt Georges, daß diese Ehe nur ein Manöver war und kehrt zu seiner Marelle zurück, die sich entrüstet von ihm getrennt hatte.

Gemeinsam besuchen sie eines Abends das „Tabarin“, Rachel, die inzwischen Karriere gemacht hat, ist der Star dieses Revuelokals. Auch Madeleine und Laroche sind gerade dort; es kommt zu einer turbulenten Eifersuchtsszene zwischen den drei Frauen, an der das ganze Theater amüsiert Anteil nimmt bis jetzt hat Georges sich keine Gedanken über die Hintergründe seiner Erfolge gemacht. - Da lernt er zufällig im Bois de Boulogne ein junges Mädchen kennen, in das er sich auf der Stelle verliebt. Sie verabreden sich für den gleichen Abend auf den groben Ball in der Oper. Er hat keine Ahnung, daß es Suzanne Laroche, die Tochter des Ministers, Ist. Und sie Ihrerseits weiß nicht, wer der nette junge Mann ist. Zu Georges Glück: Den Chefredakteur Georges Duroy, den in ganz Paris berüchtigten Leitartikelschreiber der "Vie Francaise", verachtet sie als gesinnungslosen Karrieremacher Mit einem Male wird Georges sich der Hohlheit der Welt, in der er lebt, bewusst. Er denkt an Scheidung und wird darin bestärkt, als er bei einem Interview in Laroches Wohnung den Beweis für Modeleines Untreue erhält.

Auf dem Opernball tanzt Georges mit Suzanne, beide vergessen die bunte Umgebung ringsum. Durch einen Zufall erfährt sie, wer ihr Partner Ist und lässt ihn tief empört stehen. Georges, der noch nicht weiß, wer sie ist, sucht verzweifelt noch ihr. Dabei gerät er in eine Loge, wo Rachel mit marokkanischen Würden trägern sitzt. Georges, der von seiner Dienstzeit her Arabisch versteht, entnimmt den Gesprächen, daß Laroche von den Marokkanern bestochen ist und morgen, entgegen der allgemeinen Erwartung, eine neue Marokkopolltik in der Kammer ankündigen wird. - Mit einem Schlage erkennt Georges das Spiel, das mit Ihm getrieben wurde, in weichem auch Walter ihn als ahnungsloses Werkzeug benutzte. Er stürzt vom Opernball in die Redaktion, wo er in der Nacht einen Artikel schreibt: „Der Kolonialminister - ein Schieber“, Dies führt am anderen Tag den Sturz Laroches herbei. Erst nach Erscheinen seines Artikels erfährt Georges, wer Suzanne ist. Seine Tat bereut ihn keineswegs, aber er glaubt, durch sie das geliebte Mädchen für Immer verloren zu haben.

Rasch beschließt er, den Schauplatz so vieler Verwicklungen des Herzens, der Politik und der Geschäfte zu verlassen. – Doch Suzenne ist ein kluges und unbeirrbares Mädchen. Der Artikel, der ihren Vater stürzte, und ein Auftritt in Walters Vorzimmer beweisen ihr Georges Sauberkeit. Entschlossen ordnet sie ihre Einstellung zu ihrem Vater und reist Georges nach. Im D-Zug nach Marseille sieht er sich plötzlich Suzanne gegenüber. Sie bestimmt ihn zur Umkehr und zeigt ihm den Weg, die von den Schiebern beabsichtigte Manipulation restlos zu vereiteln: Georges wird Deputterter, dann als Nachfolger Laroches zum Kolonialminister gewählt. Zur Enttäuschung Walters ordnet er die Kolonialahngelegenheit ganz im Interesse Frankreichs. Damit hat er seine Aufgabe erfüllt und bereits nach 24 Stunden tritt er wieder zurück. Die Huldigungen Madeleines, Rachels und der Marelle, die seinem großartigen Aufstieg gelten, und auch ihre Einschmeichelungen können Georges nicht mehr beirren. Er nimmt zwar galant, aber endgültig Abschied von ihnen - und seiner Vergangenheit, Auch vom politischen Leben zieht er sich zurück. Aus dem „Bel ami“ schöner Frauen ist der liebende Gatte Suzannes geworden, die seinem weiteren Leben die Bestimmung gibt.


Anmerkungen

„Bel Ami“ wurde 1939 in Holland verboten. Die Zentrale Prüfungskommission in Amsterdam hatte den Willi-Forst-Film „Bel Ami“- verboten. Der „Telegraaf“ schrieb hierzu, daß politische Erwägungen maßgebend für diesen Beschluß gewesen seien. Der Film an sich sei außerordentlich scharmant und amüsant und nirgendwo aggressiv oder pädagogisch. Er übe keine Kritik und trete niemand zu nahe, sondern schildere mit viel Sinn für Humor und Geist Zeit und Menschen aus dem Paris von vor 1900.[1]

1939 war die Altersfreigabe ab 18 Jahre. Der Film ist in der Druckausgabe des Lexikons des internationalen Films von 1987 mit der Vorführdauer 100 Minuten und FSK 16 verzeichnet. Die von Kinowelt 2007 herausgebrachte DVD enthält eine um ca. 2 Minuten kürzere Fassung und ist ab 12 Jahren freigegeben.

Filmplakate

Filmbeiträge

Der Film
Der Toningenieur hatte während der Dreharbeiten zu „Bel Ami“ diesen Film gedreht hat

Fußnoten