Belgrad

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Belgrad (serb. Београд/Beograd; (beo-) „Weiße“ (-grad) „Stadt“) ist die Hauptstadt von Serbien.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1882 36.177[1]
1884 40.000[1]
1931 238.775[2]
2016 1.233.796

Geschichte

Belagerung Belgrads 1717; am 22. August 1717 gelang es Prinz Eugen schließlich, die türkische Festung Belgrad zu erobern, indem er sie unerwartet nicht von Land, sondern mittels einer Pontonbrücke vom Wasser aus angriff. Dieser historische Sieg ist im Lied vom Prinzen Eugen (auch bekannt als Prinz Eugen, der edle Ritter) verewigt.

Belgrad steht an der Stelle des römischen Singidunum, im 9. und 10. Jahrhundert meist bulgarisch und im 11. bis 13. Jahrhundert byzantinisch und ungarisch. Im 14. und 15. Jahrhundert war Belgrad ungarisch und serbisch. 1521 vom Türkensultan Suleiman II. erobert. 1668 von Maximilian Emanuel von Bayern im Großen Türkenkrieg erstürmt und 1690 vom Großwesir Mustafa Köprülü zurückerobert.

Türkengefahr

Prinz Eugen zwang Belgrad 1717 zur Übergabe, nachdem er die Osmanische Armee mit einem deutschen Entsatzheer geschlagen hatte. Im Belgrader Frieden vom 18. September 1739 wurde die Stadt wieder osmanische. 1807 bis 1812 war Belgrad der Sitz der serbischen Regierung und dann wurde Belgrad wieder türkisch und seit 1807 wurde Belgrad die Hauptstadt Serbiens.

Zweiter Weltkrieg

SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 bei der Schlacht um Belgrad vom 11. bis 19. Oktober 1944

Am 6. April 1941 begann das Unternehmen „Strafgericht“ der Luftwaffe unter dem Kommando von Alexander Löhr. Am 8. und 9. April näherten sich im Balkanfeldzug deutsche Verbände Belgrad. Im Laufe des 10. Aprils wurde die kroatische Hauptstadt Agram durch die Wehrmacht befreit. Belgrad wurde am 12. April von der aus drei Richtungen vordringenden Panzergruppe 1 erobert. Am 17. April um 21 Uhr unterschrieb General Danilo Kalafatović als Vertreter des jugoslawischen Obersten Befehlshabers in Belgrad die bedingungslose Kapitulation der jugoslawischen Streitkräfte gegenüber den siegreichen Deutschen, es gingen 6.298 Offiziere sowie 337.864 Unteroffiziere und Mannschaften serbischer und montenegrinischer Abstammung in deutsche Kriegsgefangenschaft. König Peter und seine Regierung gingen außer Landes. Innerhalb weniger Tage drangen die Panzerdivisionen des Generalobersten Paul Ludwig Ewald von Kleist trotz schlechter Straßen durch ganz Jugoslawien vor. Am 17. April 1941 nahm von Kleist in Belgrad eine Siegesparade ab.

Die kriminellen Banden Titos – dessen Gefangennahme beim Unternehmen „Rösselsprung“ fehlschlug – besaßen Mitte 1944, als die Invasion in der Normandie tobte, die Stärke einer regulären Armee, aber ohne die völkerrechtlichen Legimitation. Titos Banden hatten sich nach dem italienischen Waffenverrat (→ Fall Achse) mit Beutewaffen schlagkräftig ausgerüstet, sie kontrollierten und terrorisierten mit gut 300.000 Mann weite Teile Zentraljugoslawiens.

Der Schlußoffensive der Partisanen haben die Deutschen beim Rückzug der Heeresgruppe E mit ihren vielen ausländischen Freiwilligen der Wehrmacht vom Balkan nichts mehr entgegenzusetzen.[3] Im Sommer 1944 schlug sich Titos Truppe wieder nach Zentralserbien durch, am 20. Oktober wurde Belgrad gemeinsam mit den Panzertruppen der aus Rumänien herangerückten Roten Armee erobert.

Das Massaker

Nun kommt die grauenvolle Gewalt Titos zur vollen Geltung, seine Banden hatten schon durch Sabotage, Überfälle und Massaker Zehntausende Deutsche, aber auch deutschfreundliche Einheimische ermordet. Soldaten, Zivilisten, Mitarbeiter der Reichsbahn, Wehrmachtshelferinnen uvm. Tito gab den Befehl, „einmal und für alle Zeiten mit den Feinden Schluß zu machen“. Die Massenabschlachtungen antikommunistischer Gegner ging in die Hunderttausende, allein die von den Briten an die Partisanen ausgelieferten slowenischen Landwehrsoldaten oder die „Domobrani“ der Kroaten-Heimwehr zählen Zehntausende Opfer, die in Massengräbern verscharrt wurden. Erst auf einer ZK-Sitzung Ende 1945 verfügte Tito: „Schluß jetzt mit all dem Töten.“

Auch Tausende deutscher Kriegsgefangener und Volksdeutscher (Donauschwaben) wurden im „neuen Jugoslawien“ Opfer von Vertreibung, Hinrichtungen und Massenerschießungen. Oder sie kommen um bei Zwangsarbeit. In Schauprozessen werden bis 1947 Dutzende Generäle und Repräsentanten der Militärverwaltung als Kriegsverbrecher abgeurteilt, darunter auch Alexander Löhr und Harald Turner. Sie wurden erschossen, aber zumeist aufgehängt.

Denkmäler

In Belgrad ließ preußische General August von Mackensen 1916 einen Gedenkstein nicht nur für die Deutschen (ca. 2.600) und verbündeten gefallenen Soldaten errichten, sondern auch für die des Gegners, die er als „serbische Helden“ (ca. 30) bezeichnete und denen er seine Hochachtung aussprach.[4] Der Gedenkstein ist noch heute zu besichtigen. Der Generalleutnant a. D. und promovierte Historiker Franz Uhle-Wettler hält Errichtung des Gedenksteins durch von Mackensen für außergewöhnliche Tat (→ Ritterlichkeit), für die es in der Geschichte wahrscheinlich nur zwei weitere vergleichbare Fälle gibt, die belegbar sind.[5]

Der Friedhof, auf dem sich der Gedenkstein befindet, wurde im Zweiten Weltkrieg umfangreich erweitert, um die ca. 2.000 gefallenen deutschen Soldaten zu beerdigen.[4]

Bekannte, in Belgrad geborene Personen

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Meyers Lexikon, Band 2, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 4. Auflage 1885–1892
  2. Meyers Lexikon, Band 1, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1936
  3. 150.000 deutsche Soldaten der Heeresgruppe E wurden von Titos Banden gefangengenommen. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Heeresgruppe E aus sieben deutschen Divisionen, zwei Kosaken-Divisionen des XV. Kosaken-Kavallerie-Korps und neun kroatischen Divisionen. 220.000 Angehörige der mit der Heeresgruppe E in die Ostmark gezogene kroatischen Streitkräfte wurden nach ihrer Kapitulation von den Briten an die Tito-Partisanen ausgeliefert; unzählige Tausend von ihnen wurden anschließend im Massaker von Bleiburg ermordet.
  4. 4,0 4,1 http://www.volksbund.de/kriegsgraeberstaette/belgrad-beograd.html
  5. Franz Uhle-Wettler: Der Krieg: Gestern – heute – und wie morgen?. Ares-Verlag, Graz 2014. S. 145, 146