Bergisches Land

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Bergische Land ist eine Region im Rheinland, welche neben dem Städtedreieck RemscheidSolingenWuppertal auch den Kreis Mettmann, die kreisfreie Stadt Leverkusen, den Rheinisch-Bergischen und den Oberbergischen Kreis sowie Teile des Rhein-Sieg-Kreises umfaßt. Es bildet somit den südöstlichen Teil des nordrheinischen Landesteils und ist bis auf die in der Kölner Bucht gelegenen Städte und Gemeinden geologisch betrachtet Teil des Rheinischen Schiefergebirges.

Der höchste Punkt liegt mit 519 m über NN auf der Homert bei Gummersbach, der niedrigste mit 51,2 m über NN in Bergisch Gladbach.

Geographie

Das Bergische Land ist aus dem historischen Herzogtum Berg hervorgegangen. Den früheren Landesherren, den Grafen von Berg, hat die Region auch Ihren Namen zu verdanken. Bedeutende Orte im Herzogtum waren Gerresheim, Elberfeld, Solingen, Lennep, Radevormwald, Wipperfürth, Bensberg, Siegburg und Blankenberg. Der Sitz der Grafen und Herzöge war lange Zeit Schloss Burg an der Wupper (heute im Ortsteil Burg an der Wupper von Solingen gelegen).

Zum historischen Territorium des Bergischen Landes gehörten damals auch die Städte Düsseldorf, Mülheim an der Ruhr, Duisburg, Oberhausen und die rechtsrheinischen Gebiete von Köln. Die ehemaligen Herrschaften Gimborn und Homburg im heutigen Oberbergischen Kreis kamen in der Zeit Napoleons zum Großherzogtum Berg hinzu.

1815 wurde das Großherzogtum Berg aufgelöst und ging 1822 in der preußischen Rheinprovinz („Preußische Provinz Rheinland“) auf, wodurch das Bergische Land heute Teil des Rheinlandes ist.

Physisch-geographisch und Naturräumlich

Geologisch ist das Bergische Land ein Teil des rechtsrheinischen Schiefergebirges. Die geologischen Grenzen bilden im Norden die Ruhr, im Westen der Rhein und im Süden die Sieg. Das Bergische Land bildet zusammen mit dem Sauerland die Naturräumliche Haupteinheit D38. Diese Mittelgebirgslandschaft wird auch als Süderbergland bezeichnet.

Ohne erkennbare landschaftliche Grenze geht das Bergische Land im Osten ins Sauerland über. Allein an politischen und kulturellen Unterschieden, der höheren Meereshöhe und gegebenenfalls auch an den Einzugsbereichen der großen Flüsse ist die Abgrenzung zwischen den beiden Regionen erkennbar. So liegt ein großer Teil des Bergischen Landes im Einzugsbereich des Rheins, der Wupper und Sieg, während der an das Bergische Land angrenzende Teil des Sauerlandes wesentlich von der Ruhr und ihren Nebenflüssen entwässert wird. Dagegen ist die landschaftliche Grenze im Westen zur Kölner Bucht und zum Niederrheinischen Tiefland durch den Rhein eindeutig.

Der größte Teil des Bergischen Landes ist durch eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit Wäldern, Wiesen und Hügeln sowie engen Kerbtälern mit Bächen geprägt. Bis auf die ins Sauerland übergehenden Bereiche wird das Bergische aufgrund der fortgeschrittenen Abtragung des Gebirges als Fastebene bezeichnet.

Aus dem Mittelgebirge wird westwärts über verschiedene Heide-Terrassen eine Ebene ohne nennenswerte Erhebungen, die durch die städtischen Agglomerationen von Köln und Düsseldorf stark zersiedelt ist und – im Vergleich zur Mittelgebirgslandschaft – sehr wenig gegliedert ist. Hier befinden sich mit einigen wenigen, verinselten Heiderelikten, wie der Wahner, Hildener und Ohligser Heide, dem ausgedehnten Waldgebiet Königsforst und einzelnen Baggerseen, wie dem Unterbacher See, wertvolle Naturschutzgebiete und Naherholungsgebiete für die Bewohner der umliegenden Großstädte.

Der Naturpark Bergisches Land definiert das Gebiet darüber hinaus als Erholungsgebiet. Obwohl der Waldanteil recht groß ist, gibt es nur wenige größere zusammenhängende Waldgebiete. Bewaldete Höhenzüge in langen Wellen und Wiesentäler prägen das Landschaftsbild. Nach Osten nimmt der Anteil der Waldlandschaft aufgrund der mit der Höhenlage verbundenen für die Landwirtschaft ungünstigeren Witterung zu. Von Natur aus würden vor allem Buchenwälder sowie Buchen-Eichenwälder in den Hanglagen wachsen. Seit der erheblichen Entwaldung in der frühen Neuzeit wurden allerdings große Flächen mit der vormals nicht heimischen Fichte aufgeforstet. Der Nutscheid am Südrand des Bergischen ist eines der größten Forstgebiete und weitgehend unbewohnt. Ein weiteres großes Waldgebiet ist das Heck zwischen Engelskirchen, Drabenderhöhe und Overath-Federath.

Teilgebiete

Niederbergisches Land

Hinter Ratingen und Gerresheim beginnt das Niederbergische Land mit seinen sanft geschwungenen Hügeln, das vom Angerbach und der Düssel durchflossen wird. Ein Talabschnitt der Düssel ist das Neandertal, in dem der Fundort des gleichnamigen Eiszeitmenschen liegt. Die östliche Grenze bildet der Deilbach. Das Gebiet des niederbergischen Landes liegt somit im Kreis Mettmann und umfasst neben der gleichnamigen Kreisstadt die Städte Heiligenhaus, Velbert, Wülfrath, Haan und Erkrath. Der Ratinger Stadtteil Homberg-Meiersberg, der Düsseldorfer Stadtteil Hubbelrath am östlichen Rand der jeweiligen Stadt und der westliche Wuppertaler Stadtteil Schöller können auch zum Niederbergischen Land gezählt werden. In Mettmann, Wülfrath und Velbert-Langenberg ist der alte Stadtkern mit Fachwerkhäusern, die einen Ring um die Kirche oder den Markt bilden, erhalten geblieben. Im Düsseltal oder unweit davon liegen die Dörfer Gruiten und Düssel, die ebenfalls einen historischen Ortskern mit gut erhaltenen Fachwerkhäusern besitzen. In der Umgebung von Wülfrath wird auch heute noch Kalkstein abgebaut.

Bergisches Städtedreieck

Südöstlich schließt sich das Bergische Städtedreieck, welches sich aus den Großstädten Wuppertal, Solingen und Remscheid zusammensetzt und heute weder dem Nieder- noch dem Oberbergischen Land zugerechnet wird, an. Der prägende Fluss ist die Wupper. Am Rand des Städtedreiecks liegen auch die historischen Zentren des Bergischen Landes Lennep und Burg an der Wupper.