Wedding

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Pfeil 1 start metapedia.png Für den ehemaliger Berliner Bezirk Wedding siehe Bezirk Wedding

Wedding

Staat: Deutsches Reich
Landkreis: Berlin-Mitte
Einwohner: 77.398
Bevölkerungsdichte: 8.599 Ew. p. km²
Fläche: 9 km²
Postleitzahl: 13347, 13349, 13351, 13353, 13357, 13359 13407
Telefon-Vorwahl: 030
Kfz-Kennzeichen: B
Wedding befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Berlin

Wedding ist ein Ortsteil von Berlin im Bezirk Mitte.

Der heutige Ortsteil entstand 2001 durch Teilung des – ehemals zu West-Berlin gehörenden – Bezirks Wedding entlang der Linie Reinickendorfer Straße und Chausseestraße. Bis zur Verwaltungsreform am 1. Januar 2001 gab es den eigenständigen Bezirk Wedding, der die heutigen Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen umfaßte. Dieser Bezirk wurde durch die Reform mit den ehemaligen Bezirken Mitte und Tiergarten zum neuen Bezirk Mitte vereinigt.

Geschichte

Der Wedding wird bereits in zwei Urkunden aus dem 13. Jahrhundert erwähnt: 1251 handelte es sich um „eine Mühle im Gebiet des Dorfes, welches Weddinge hieß, am Flusse Namens Pankow erbaut“ und im Jahr 1289 um „das wirkliche Lehensgut und den mit dem Gehöfte Wedding verbundenen Titel eines Lehensgutes“.

Im 13. Jahrhundert wurde das Dorf Wedding als Wüstung, also als verlassene Siedlung, erwähnt. Die Mühle des Ortes wurde an das Benediktinerinnenkloster in Spandau verkauft, das auf der Gemarkung des Dorfes liegende Lehngut wurde Besitz der Stadt Berlin. Im 14. Jahrhundert wurden die Flächen von Berliner Bürgern noch zum Ackerbau genutzt, danach überwuchs es vollständig mit Kiefern und Eichen und wurde als ‚Berliner Stadtheide‘ bezeichnet. Im 17. Jahrhundert wurde auf dem Gebiet des heutigen Nettelbeckplatzes ein Gutshof angelegt, der bereits 1603 an den brandenburgischen Kurfürsten übergeben wurde. Dieser ließ daraus ein Vorwerk errichten. Damit war der Gutshof kurfürstliche Domäne und rechtlich nicht mehr zur Stadt Berlin gehörig.

Im Zusammenhang mit dem Ausbau Berlins und dem dafür benötigten Holz wurde die Stadtheide fast vollständig gerodet, so daß das Land um den Wedding verödete. Im 18. Jahrhundert begann die umfangreiche Besiedlung des Gebiets nördlich Berlins und damit auch des Weddings. 1778 wurden die ersten Kolonistenhäuser im Bereich des heutigen Weddingplatzes errichtet. 1782 ließ Friedrich II. eine Kolonie gründen, die auf Grund ihrer Nähe zum Gutshof den Namen Wedding oder Neu-Wedding erhielt.

Mitte des 18. Jahrhunderts, während der damals noch zum Wedding gehörende Gesundbrunnen zu einem Bade- und Kurort ausgebaut wurde, hielten Glücksspiel und Prostitution im Wedding Einzug. Er wandelte sich damit zu einem Vergnügungsviertel.

1861 erfolgte die Eingemeindung nach Berlin. Zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Wedding durch die anhaltende Landflucht in einen Arbeiterbezirk. Dicht gedrängt lebten die Arbeiter in Mietskasernen. Die schlimmsten Auswucherungen entstanden in Meyers Hof. Diese Mietskaserne gilt immer noch als einzigartiges Beispiel für extrem komprimierte und spekulative Bebauung. Die Bevölkerung des Weddings (mit Gesundbrunnen) stieg von 16.668 im Jahr 1867 bis auf 240.662 Einwohner im Jahre 1910. Im Jahr 1920 wurde der Wedding um Teile der Oranienburger Vorstadt und der Rosenthaler Vorstadt vergrößert und bildete einen Bezirk von Groß-Berlin mit nunmehr 337.193 Einwohnern.

Während der Weimarer Republik war der Wedding eine Hochburg der KPD und Schauplatz schwerer Auseinandersetzungen zwischen paramilitärischen Gruppierungen der Parteien einerseits und der Polizei anderseits, so auch im sogenannten ‚Blutmai‘ des Jahres 1931. Dies führte dazu, daß der Bezirk als ‚Roter Wedding‘ bekannt wurde. Am 5. März 1933 erreichte die NSDAP bei der Wahl zum 8. Deutschen Reichstag 25,9 % der Stimmen. Die KPD hingegen kam auf 39,2 %. Die SPD erzielte 22,8 % (Statistik-Berlin).

Nach 1945 bis zur deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 gehörte der Wedding zur französischen Besatzungszone Berlins. Seit den 1970er Jahren wurden dort vom Berliner Senat sehr viele meist türkische, vorwiegend deutschfeindliche Wohlstandsflüchtlinge angesiedelt.

Ortsname

Bewohner und oftmals auch die Berliner Medien beziehen sich mit dem Begriff „Wedding“ weiterhin auf das Gebiet des ehemaligen Bezirks Wedding.

Der Wedding gehörte lange zu den wenigen Ortsnamen, die im Deutschen mit Artikel benutzt werden; der Wedding erinnert an den Ursprung als vom Adligen Rudolf de Weddinge errichteten Gutshof und Vorwerk und folglich sagte man „er wohnt auf dem Wedding“ (im Stadtdialekt „er wohnt uff’m Wedding“) bzw. „am Wedding“. Heute wird jedoch „im Wedding“ bevorzugt oder zunehmend von den Zugezogenen die Formulierung „in Wedding“ gebraucht.

„Wo ick wohne? Wie alle feine Leite, Berlin W. hinten mit en 'Ding'! –?? – Na Mensch, vastehste nich, Berlin Wedding!“[1]

Sehenswürdigkeiten

Bekannte, in Wedding geborene Personen

Literatur

  • C. Matthes: Der Wedding wie es war und wurde, 1935

Verweise

Fußnoten

  1. Hans Ostwald: Der Urberliner