Frank, Bernhard

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Bernhard Frank (1913–2011)

Bernhard Frank (Lebensrune.png 15. Juli 1913 in Frankfurt am Main; Todesrune.png 29. Juni 2011) war ein deutscher Volkskundler, SS-Obersturmbannführer und letzter SS-Kommandant auf dem Obersalzberg.

Leben

Jugend

Bernhard Frank wurde am 15. Juli 1913 in Frankfurt am Main geboren. Er entstammt einer alten deutschen Soldatenfamilie. Seine Mutter starb am 4. Dezember 1918, Bernhard war gerade fünf Jahre alt. Der junge Bernhard und seine beiden Geschwister waren nun Halbwaisen, der Vater kam kurz vor Kriegsende aus dem Feld zurück. Vater Frank heiratete bald zum zweiten Male, die Stiefmutter brachte ebenfalls zwei Kinder aus ihrer ersten Ehe mit, ein kleiner Frank kam noch dazu, so wuchs Bernhard Frank mit fünf Geschwistern, aber fröhlich und glücklich auf. Er erlebte eine gute Kindheit in einem geborgenen Elternhaus.

Er besuchte das Gymnasium; nach dem Abitur studierte er Germanistik und Philosophie. Was Bernhard Frank im Leben anpackte, gelang ihm mit Bravour.

Drittes Reich

Im Jahre 1933 erlebte Frank die Machtübernahme Hitlers und wurde bald Mitglied beim SS-Studentensturmbann. Das Jahr 1933 brachte auch für Bernhard Frank eine große persönliche Wende in seinem Leben: Im Herbst jenes Jahres lernte er bei einem großen SS-Aufmarsch auf den Frankfurter Ostpark-Wiesen den Reichsführer SS Heinrich Himmler kennen. Frank fiel mit seiner Körpergröße von 1,96 m natürlich besonders auf. Himmler blieb vor ihm stehen und fragte entschlossen: „Wollen Sie SS-Führer werden?“ Frank war zu diesem Zeitpunkt bereits verlobt mit der hübschen Tilli Neuhaus, seiner späteren Ehefrau. Im Frühjahr 1934 nahm er am Führeranwärter-Lehrgang in Ellwangen/Jagst teil. 1935 besuchte er die Junkerschule in Braunschweig, deren Leiter der SS-General Paul Hausser war.

Im selben Jahr diente Frank in der SS-Kaserne in Dachau bei München. Das Jahr 1935 war im wahrsten Sinne des Wortes ein Erlebnisjahr. Er sollte sich Ende dieses Jahres beim Burghauptmann der Wewelsburg – SS-Haupststurmführer Knobelsdorff – in Berlin melden. Seine nächste Lebensstation: die Wewelsburg bei Paderborn. Als geschichtlich interessierter Mensch schloß er sich den historischen Forschungen Herrn von Knobelsdorffs an, z. B. über die Hexenverfolgung im Mittelalter. Bernhard Frank selbst erhielt die wichtige und hervorstechende Aufgabe, die Flurnamen der Gemarkung Wewelsburg zu sammeln und geschichtlich-wissenschaftlich zu deuten. Er schrieb darüber mit innerer Freude eine Dissertation und erlangte dadurch den Doktortitel.

Auch der Reichsführer SS Heinrich Himmler war an Dr. Franks geschichtlich-historischer Arbeit stark interessiert. Dies zeigt sich besonders bei seinem spontanen Besuch auf der Wewelsburg, in Begleitung von SS-Gruppenführer Wolff.

Im Herbst 1935 studierte Frank in Münster; der Examenstermin war der 9. November 1938. Er bestand das Doktorexamen mit „Cum Laude“. Voller Freude rief er seine Tilli an mit dem Wunsch, sie bald heiraten zu wollen.

Aber zunächst war er an der Mithilfe am Dorfgemeindehaus im Dorf Wewelsburg beteiligt. Das Dorf erhielt unter der neuen Regierung ein neues, historisch geprägtes stattliches Gesicht. Im November 1938 fand auch die Einweihung des Gemeindehauses statt. Frank war nicht nur bei der Fertigstellung des grandiosen Gebäudes beteiligt, sondern auch an den Rednervorträgen. Sein Thema lautete „Flurnamen der Gemarkung Wewelsburg“. Am 17. Dezember 1938 heiratete Bernhard Frank seine über alles geliebte Tilli im Frankfurter Römer. Auf der Hochzeitsfeier am Opernplatz sprach der Burghauptmann Taubert, genannt „Opi“ warmherzige und anerkennende Worte. Frank nannte jenen bedeutenden Tag „märchenhaft“. Mit Tilli sollte Bernhard Frank drei Söhne haben. Die Hochzeitsreise ging über München nach Südtirol.

Anfang 1939 begann Dr. Frank eine neue Arbeitsstelle als wissenschaftlicher Assistent an der Münchner Universität. Vom „Ahnenerbe“, einer wichtigen geschichtlich geprägten SS-Unterorganisation, erhielt Frank die Aufgabe, das Thema „Wald und Baum im Brauch des germanischen Menschen“ zu erstellen. Eine ausführliche Arbeit, welche mit 1.000,- Reichsmark Monatsgehalt honoriert wurde. Ende Juli 1939 erhielt Frank die Weisung, am 1. August 1939 die Leitung der Wewelsburger Bibliothek zu übernehmen. Eine Aufgabe, welche für Dr. Frank wie geschaffen war.

Der Kriegsbeginn 1939 brachte auch für Dr. Frank und seine Familie eine Veränderung des bisherigen Lebens: Frank mußte als Zugführer eines Ersatz-Bataillons der Waffen-SS – welche damals noch SS-Verfügungstruppe hieß – nach Breslau. Aufgrund seiner Tüchtigkeit und Korrektheit stieg er bald zum Bataillonsadjutanten auf und kurz darauf zum SS-Hauptsturmführer und als O1 zum Kommandostab Reichsführer-SS (RFSS).

Im Juni 1941 – zu Beginn des Rußlandfeldzuges – war Frank Führer der 2. Kompanie der SS-Freiwilligen-Legion „Niederlande“ in Arys (Ostpreußen). Weihnachten 1941 gab es eine erneute Begegnung mit dem Reichsführer-SS Himmler, welcher ihn fragte: „Frank, wollen Sie zum Einsatz an die Front gehen?“. Frank bejaht diese Frage des obersten SS-Führers, ohne lange nachzudenken. Bald befand er sich in Pleskau, wo Temperaturen von Minus 42 Grad herrschen. Die nächsten Einsatzorte lauten Piatilippi, Gusi und Posselo.

Anfang 1942 erhielt SS-Standartenführer Frank für seine Verdienste bei der Wolchowschlacht das EK I.. Bei Gesprächen mit gefangenen Sowjet-Soldaten erfuhr Frank, daß viele Russen den Kommunismus lieber bekämpfen würden, anstatt für ihn zu kämpfen. (Aus diesem Grunde erließ Stalin den „Fackelmann“-Befehl, um den Haß und die Wut auf die deutschen Soldaten zu steigern.)

Bei einem 14tägischen Kriegsurlaub auf der Wewelsburg erlebte Frank eine weitere Begegnung mit Heinrich Himmler in dessen Sonderzug, wobei ein interessantes und ausführliches Gespräch beim Mittagessen entstand. Frank, welcher Himmler gegenüber saß, äußerte sich auf dessen Wunsch sehr ehrlich und objektiv zum gegenwärtigen Kriegsverlauf.

Franks Kriegseinsatz führte ihn zum Kommandostab RFSS in der Ukraine, danach wurde er Führer der II. Flakabteilung „Reichsführer SS“ in Wehlau/Ostpreußen. Als nächstes stand ein Lehrgang der Flakartillerie Schule 1 in Rerik (Mecklenburg) auf seinem Franks Lebensweg.

Ab Juli 1943 befand sich Frank auf dem Obersalzberg in Berchtesgaden als SS-Sturmbannführer, wo ihn ab September jenes Jahres sehr wichtige militärische Aufgaben erwarteten: er wurde zum Kommandeur der SS-Flakabteilung „B“ Obersalzberg ernannt, um den dortigen Flakschutz zu leiten. Zusätzlich erhielt er ab Mitte 1944 ausschlaggebende Luftschutzaufgaben für Bad Reichenhall und Salzburg. Das wichtigste Schutzobjekt war selbstverständlich der 2. Regierungssitz des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, der Berghof und das ihn umgebende Führergebiet am Obersalzberg. Frank veranlaßte die Aufstellung von 3 Flak-Batterien (mit zwölf 10,5-cm-Kanonen) und die Aufstellung einer Flakbatterie mit 8,8-cm-Kanonen, dazu befahl er den Bau einer Paternosterseilbahn zur Sicherung des Nachschubs der Waffen und der Munition. Weitere Flakbatterien (leichte Flak) mit 2,0 cm und 3,7 cm dienten zur Abwehr von Tieffliegern. Zusätzliche Nachschubprobleme zwangen Frank, auf dem Grünster und auf der Kneifelspitze Materialseilbahnen anzubringen. Seit Juli 1943 war Frank Kommandant des Obersalzberges. Auch seine Frau Tilli und die beiden Söhne durften dort wohnen. Emmy Göring – die Ehefrau des Reichsmarschalls Hermann Göring – schenkte zu Weihnachten 1943 den Söhnen eine elektrische Modelleisenbahn. Frank lernte auch den Reichsleiter Martin Bormann kennen, der ihn im März 1944 zu einer mitternächtlichen Runde einlud.

Ab Oktober 1943 wurde der Flakschutz auf dem Obersalzberg unter der Leitung von Dr. Bernhard Frank, 40 Unterführern und 600 Soldaten mit einer Nebelabteilung verstärkt. Frank oblagen hierbei wichtige Entscheidungen. Um die persönliche Sicherheit des Führers zu gewährleisten, war er in ständigem Kontakt mit dessen Adjutanten Nicolaus von Below. Franks Aufgabenbereich war sehr umfangreich: er war nicht nur Leiter des Flakschutzes und der Nebelabteilung – es unterstanden ihm auch die Wachkompanie, die Stollenbaukompanie (darunter der Berghof-Stollen) und die Führerfahrkolonne. Ende 1944 waren auch Luftschutzbauten und Stollen für die Zivilbevölkerung, die Arbeiter und für Kinder fertig gestellt. Frank meldete alle vier Wochen die Stärke des SS-Kommandos Obersalzberg an das SS-Führungshauptamt in der Reichshauptstadt Berlin.

Adolf Hitler selbst sah SS-Kommandant Frank während seiner Tätigkeit am Obersalzberg nur zweimal, für jeweils wenige Minuten. Eine Begegnung mit dem Führer blieb Standartenführer Frank besonders in Erinnerung: er gehörte zu den Gratulanten Adolf Hitlers am 20. April 1944 in der großen Halle des Berghofes. Ende Mai 1944 sah Frank letztmalig seinen obersten Chef: Hitler wirkte sehr krank, erschöpft und sichtlich gealtert durch die vielen Belastungen des harten Krieges und der ungünstigen Kriegswende für das Deutsche Reich. Frank war entsetzt und tief bewegt.

Frank selbst war auch Neuerungen – nach Vorschlägen von Untergebenen – stets aufgeschlossen. Nach einem Gespräch mit einem seiner Mitarbeiter sprach er mit einem Münchner Architekt und förderte – nach einem dementsprechenden Vortrag beim Reichsführer SS Himmler – den Bau von speziellen fünf Personen-Kugelluftschutzbunkern im Berchtesgadener Raum, welche einen bestmöglichen Schutz gewährleisteten. Auch Franks Leben stand unter einer hohen persönlichen und dienstlichen Belastung. Er machte sich große Sorgen um die weitere Zukunft und Sicherheit des Obersalzberger Gebietes und fürchtete im Inneren ein Inferno durch die Alliierten. Außerdem bewegten, belasteten und ergriffen diesen gewissenhaften Mann der Bombenkrieg und deren unfaßbare Auswirkung auf die hilflosen und oft wehrlosen deutschen Städte und die Bevölkerung. Im Februar 1945 erlebte Frank schockiert einen schweren alliierten Bombenangriff auf die einst so schöne und prachtvolle mittelalterliche Stadt Nürnberg. Er sah auch letztmalig den SS-Gruppenführer Siegfried („Opi“) Taubert.

Im März 1945 überlebte Frank mit einem Brustbeinbruch und einigen Schnittwunden einen Verkehrsunfall auf der Alpenstraße bei spiegelglatter Fahrbahn.

Im April 1945 überschlugen sich die Ereignisse auf dem Obersalzberg: am Abend des 21. April 1945 traf Reichsmarschall Hermann Göring, von Berlin kommend, mit seinem Stab dort ein. Am 23. April mußte Frank, um Meldung zu erstatten, zu Göring in dessen Landhaus. Er erlebte ihn in seiner typisch barocken Kleidung, ausstaffiert mit weißer Uniform und großem Ordensschmuck, sogar geschminkt. Göring ließ Frank den – geschichtlich bekannten – Funkspruch an den Reichskanzler vorlesen und erläutete dem erstaunten Standartenführer Frank dessen Gründe und die weiteren Pläne Görings, mit den Westalliierten Frieden zu schließen. Im Berliner Reichskanzleibunker („Führerbunker“) legte inzwischen Reichsleiter Martin Bormann dem Führer das gleiche Telegramm vor und bestärkte ihn, in Göring einen Hochverräter zu sehen. Am selben Abend erreichte den Kommandanten Frank folgender Funkspruch aus Berlin: „Verhaften Sie Reichsmarschall Hermann Göring wegen Hoch- und Landesverrat“. Es stellte sich die Frage: war der Befehl von Hitler selbst? Göring hindessen äußerte Frank gegenüber, daß Hitler die Absichten des Reichsmarschalls kenne und wohl auch billige. Frank verhaftete Göring nicht, sondern überreichte ihm wiederum den Funkspruch des Reichskanzlers und wartete auf Görings Reaktion. Frank befahl seinen Untergebenen: der innere Ring des Sperrkreises – auch Hoheitsgebiet genannt – sei sofort abzuriegeln, nach innen wie nach außen. Es fand ein erneutes Zusammentreffen mit Göring statt. Frank zeigte ihm den Funkspruch Adolf Hitlers. Göring meinte: „Dann müssen Sie mich wohl verhaften.“ Frank antwortete: „Jawohl, Herr Reichsmarschall.“ Göring verhaftete sich selbst. Seine Bewegungsfreiheit beschränkte sich auf dessen Landhaus und die Nebengebäude.

Am Vormittag des 25. April 1945 zerstören 318 Lancaster-Bomber der RAF das gesamte Gebiet des Obersalzberges. Der Berghof, die Häuser Görings und Bormanns und die SS-Kaserne lagen in Schutt und Asche. Der Staatsgefangene Göring fuhr mit seiner Familie auf Veranlassung Franks am 30. April 1945 nach Mauterndorf. Frank sprach ein letztes Mal mit ihm und erläutete Göring seine Entscheidung. Frank sah ihn danach nie wieder.

Am 2. Mai 1945 – nachdem Kommandant Frank wichtige Anordnungen zum Schutz der Berchtesgadener Bevölkerung veranlaßt und den Soldaten den Befehl zum Abmarsch erteilt hatte, fuhr er selbst nach Lofer/Saalachtal. In Marquartstein wurde Frank mit seinem Fahrer und vielen anderen Soldaten auf einer Wiese von amerikanischen Soldaten zusammengetrieben. Die sogenannten „Befreier“ stahlen erstmal die Uhren, dann wurde Bernhard Frank der Mantel heruntergerissen und er selbst völkerrechtswidrig von amerikanischen Soldaten zusammengeschlagen.

Nachkriegszeit

Anschließend war er auf einem Wiesengelände bei Neu-Ulm interniert, wobei das Wort „Internierungslager“ aufgrund seiner unmenschlichen Beschaffenheit nicht der passende Begriff ist. Es glich eher russischen Gefangenenlagern. Auch das riesige, unwirtliche Gefangenenlager Heilbronns auf einem hügeligen Acker- und Wiesengelände lernte er kennen. Ein Laib Brot wurde unter 40 Gefangenen „verteilt“. Hunger machte sich breit. Dr. Frank erlebte das fast vollkommen zerstörte Heilbronn auf einer Fahrt mit einem Jeep. Es gehörte zu Belustigungen der amerikanischen Besatzungsmacht, Gefangene mit solchen Fahrten zusätzlich zu demütigen. Franks nächste Nachkriegsstation war das Heilbronner Stadtgefängnis in der Bruckmannstraße. Daraufhin war er in einem Sonderlager außerhalb Augsburgs untergebracht. Er erlebte weitere Prügel, Demütigungen, Wegnahme der persönlichen Dinge (selbst des Eheringes), Hunger und Elend im Internierungslager Kornwestheim. So verhielten sich die amerikanischen Besatzer, heutzutage von „Historikern“ wie Guido Knopp und Co. auch „Befreier“ genannt.

Den Winter 1946/47 erlebte Frank in den Internierungslagern Darmstadt und Recklinghausen. Ende 1947 wurde er entlassen und durfte zu seiner Familie zurück. Bernhard Frank fand bald eine Arbeit bei der Zigarrenfabrik in Nordhaben und wohnte mit seiner Frau und seinen Kindern im Taunus. Nach dem Tod Tillis heiratete Frank erneut. Seine zweite Gemahlin war seine alte Jugendfreundin Hanna, geb. Kloppenburg. Er kannte sie aus seiner Wewelsburger Zeit in den 30er Jahren.

Dr. Frank veröffentlichte einige biographische Bücher über sein Wirken in Frieden und Krieg. Es sind Erlebnisse eines Zeitzeugen ersten Ranges und damit bedeutende Erinnerungen.

Bernhard Frank starb am 29. Juni 2011.

Auszeichnungen

Literatur

  • Als Hitlers Kommandant. Arndt-Verlag 2007
  • Geheime Regierungsstadt Hitlers. Anton Plenk-Verlag 2004
  • Als Kommandant am Obersalzberg. Interview des Zeitreisen-Verlages 2006