Heisig, Bernhard

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Bernhard Heisig)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Bernhard Heisig (1925–2011)

Bernhard Heisig (Lebensrune.png 31. März 1925 in Breslau; Todesrune.png 10. Juni 2011 in Strodehne) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben

Herkunft

Bernhard Heisig wurde am 31. März 1925 in Breslau als Sohn des Malers Walter Heisig geboren.[1]

Ausbildung

Bernhard Heisig wurde zunächst im Atelier seines Vaters ausgebildet und besuchte dann von 1940 bis 1942 die Kunstgewerbeschule in Breslau. Ab 1942 leistete er als Freiwilliger der Waffen-SS Kriegsdienst. 1945 wurde er als Invalide aus sowjet-bolschewistischer Kriegsgefangenschaft entlassen. 1948 studierte Heisig bei Walter Münze an der Fachschule für angewandte Kunst Leipzig und von 1949 bis 1951 bei Max Schwimmer an der Akademie für grafische Künste und Buchgewerbe Leipzig. 1951 brach Heisig das Studium ab. In die SED war er 1947 eingetreten.[2]

Wirken

Arbeit als Grafiker fand Heisig nach dem Krieg (1946) im polnischen Amt für Information in Wrocław (bis 1947). 1947 übersiedelte er nach Zeitz und arbeitete dort in grafischen Betrieben. Nachdem er das Studium abgebrochen hatte, wurde er 1951 freiberuflich in Leipzig tätig (bis 1954). 1954 erhielt Heisig einen Ruf an die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und leitete hier zunächst das Grundstudium, dann eine Fachklasse für Grafik. 1961 zum Professor ernannt und zum Rektor der Hochschule gewählt, übte Heisig letztere Funktion bis zu seiner Absetzung wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ im Jahre 1964 aus. 1964 bis 1968 war er Leiter der Klasse Grafik und Malerei an der Leipziger Hochschule. Die Lehrtätigkeit kündigte Heisig 1968 aus Protest auf. 1976 kehrte er an die Leipziger Hochschule zurück und wurde erneut zum Rektor gewählt (bis 1987), unter dessen Ägide sich die Malerei zu einem festen Ausbildungszweig etablierte.[2]

Auszeichnungen

Goldmedaille der Internationalen Buchkunstausstellung in Leipzig (1965), Kunstpreis der Stadt Leipzig (1970), Preis der Intergrafik (1971), Nationalpreis II. Klasse (1972), Kunstpreis des FDGB (1971), Theodor-Körner-Preis der NVA (1974), Orden „Banner der Arbeit“ (1976), Nationalpreis I. Klasse (1978), Ehrendoktor der Universität Leipzig (1987). Die Nationalpreise gab Heisig aus Protest gegen „Machtmißbrauch und Korruption“ in der Führungsspitze der DDR 1989 zurück. Kunst-Ehrenpreis des brandenburgischen Ministerpräsidenten (2010; mit 5.000 Euro dotiert).

Mitgliedschaften

Bernhard Heisig war von 1956 bis 1959 und von 1972 bis 1974 Vorsitzender und von 1974 bis 1988 Vizepräsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR (VBK) des Bezirkes Leipzig. 1972 wurde er Mitglied der Akademie der Künste der DDR.

Familie

Bernhard Heisig war seit Anfang der 1990er Jahre mit seiner ehemaligen Schülerin, der Malerin Gudrun Brüne, verheiratet. Aus der ersten Ehe mit Brunhild Eisler stammen zwei Söhne. Sohn Johannes (Lebensrune.png 23. April 1953) wurde 1989 Rektor der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Heisig lebte und arbeitete seit 1992 bis zu seinem Tode im brandenburgischen Dorf Strodehne im Havelland. Sein Gesundheitszustand war in seinen letzten Lebensjahren geprägt von einem Wirbelsäulenbruch, er malte aber weiterhin im Rollstuhl. Heisig starb am 10. Juni 2011, nachdem er im März des selben Jahres zwei Schlaganfälle erlitten hatte.

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 09/2010
  2. 2,0 2,1 Munzinger-Archiv GmbH, 2010