Bernsteinzimmer

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Das einzige Farbfoto des originalen deutschen Bernsteinzimmers aus dem Jahre 1917

Das Bernsteinzimmer wurde im Jahre 1701 von Friedrich I. unmittelbar nach seiner Krönung zum König in Preußen in Königsberg in Auftrag gegeben. Ursprünglich für das Schloß Charlottenburg in Berlin angefertigt, wurde es später jedoch im Berliner Stadtschloß eingebaut. Entworfen wurde es von dem Architekten und Bildhauer Andreas Schlüter. Es wurde in Danzig und Königsberg von den Bernsteinmeistern Gottfried Wolffram, Ernst Schacht und Gottfried Turau durch die Firma „Stantien und Becker“ angefertigt, welche die Gewinnung des „ostpreußischen Goldes“ am Kurischen Haff gepachtet hatte. Elf Jahre nach Auftragsbeginn war das Zimmer von der Größe 10,5 x 11,5 Meter fertig. Es bestand aus zwölf Wandflächen und zehn Täfelungsfragmenten, die man beliebig zusammenlegen konnte.

Schenkung an Rußland

Im Jahre 1716 schenkte der preußische König Friedrich Wilhelm I. dem russischen Zaren Peter der Große als Beweis der Freundschaft und Bestätigung des geschlossenen Bündnisses das Bernsteinzimmer. Als Gegengeschenk bekam er vom Zaren 55 extra ausgewählte Grenadiere von sehr hohem Wuchs für seine langen Kerls.[1]

Das Bernsteinzimmer wurde nach Sankt Petersburg verschickt, wo es zunächst in einem Wirtschaftsgebäude beim Sommerpalast aufgestellt wurde. Wenig später lagerte man es in der Kunstkammer ein. Erst mit der Thronbesteigung der Zarentochter Elisabeth I. wurde das Bernsteinzimmer 1741 dort hervorgeholt und im Winterpalast von Sankt Petersburg aufgebaut.

Ab 1755 befand sich das Bernsteinzimmer im Katharinenpalast in Zarskoje Selo bei Sankt Petersburg. Sein endgültiges Aussehen erhielt es schließlich unter der deutschen Zarin in Rußland Katharina der Großen. Ab 1763 ließ sie den neuen Raum komplettieren, indem der im Dienste des russischen Hofes stehende italienische Architekt Rastrelli einige Spiegelelemente entwarf, die die entstandenen Lücken ausfüllen sollten, da der neue Raum etwas größer war als der Originalraum in Deutschland.


Über das Bernsteinzimmer:[2]

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Zweiter Weltkrieg

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Im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland wurde das Bernsteinzimmer ab Herbst 1941 während der Belagerung von Leningrad unter Aufsicht des Rittmeisters und Kunstschutz-Offiziers Ernst-Otto Graf zu Solms-Laubach, des Kunsthistorikers Georg Poensgen und weiterer Sachverständiger vor den Kämpfen und der Plünderungsgefahr in Sicherheit gebracht. Dazu mußte es nicht einmal demontiert werden, da es unter Müll und alten Tapeten liegend aufgefunden wurde.[3]

„Im Bernsteinzimmer waren schon allerhand Stücke mit Bajonetten herausgebrochen worden. Solches Bild bot sich den deutschen Kunstschutzoffizieren: Rittmeister Dr. Ernst Otto Graf zu Solms Laubach aus Frankfurt und seinem Begleiter, Hauptmann Dr. Georg Poensgen. Beide unterstanden dem Chef der Heeresmuseen. Im Zivilberuf waren sie Kunsthistoriker und arbeiteten für die preußische Verwaltung Schlösser und Gärten. Was die Sowjets auf ihrer Flucht zurückgelassen hatten, wurde nun von ihnen vor der Zerstörung und Plünderung sichergestellt.“[4]

Dieser Transport traf am 25. Januar 1942 in Königsberg mit einem Lazarettzug ein. Am 13. November 1942 schrieb die Königsberger Allgemeine Zeitung dazu:

„Wände aus Bernstein im Schloß – Kostbarkeiten von deutschen Soldaten gerettet“[5]

Nach der Rettung wurde es auch kurze Zeit im Königsberger Schloß ausgestellt. Dr. Alfred Rohde, Direktor des Königsberger Schlosses und der Kunstsammlungen der Stadt Königsberg, stellte im dritten Stock im Südflügel des Schlosses einen Raum für das Bernsteinzimmer zur Verfügung. Zwei Jahre lang war es dort ebenso für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Dokumentarfilmer und Buchautor Maurice Philip Remy verweist die Behauptung, die Wehrmacht habe das Bernsteinzimmer „geraubt“, klar ins Reich der zahlreichen antideutschen Propagandalügen:

„Dabei war die Sicherstellung des Bernsteinzimmers offensichtlich im Einklang mit Artikel 56 der so genannten Haager Landkriegsordnung geschehen. ,Jede Beschlagnahmung‘, so heißt es in dem 1907 auf Initiative von Zar Nikolaus II. in Den Haag ratifizierten und bis heute gültigen Abkommen, ,jede absichtliche Zerstörung oder Beschädigung von derartigen Anlagen, von geschichtlichen Denkmälern oder von Werken der Kunst und Wissenschaft ist untersagt und soll geahndet werden.‘ Die Zarenschlösser lagen von Anfang bis zum Ende der Blockade direkt an oder nahe hinter der Front um Leningrad; ein Belassen vor Ort wäre einer absichtlichen Zerstörung gleichgekommen. Die von Solms und Poensgen durchgeführte Sicherstellung diente ausschließlich der Rettung der Kunstwerke.“[6]

Über die Ausstellung heißt es:[7]

„Während andere Kunstwerke, die ebenfalls in das Königsberger Schloß gebracht worden waren, verpackt blieben, entschloß sich Rohde, das Bernsteinzimmer der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er organisierte eine Ausstellung. Der Grund für diese Entscheidung ist unbekannt. Die Paneele wurden ausgepackt, restauriert, gereinigt und in einem Saal aufgestellt, in dem vorher deutsche Impressionisten gezeigt worden waren. Natürlich waren die Maße des Saals nicht identisch mit denen im Katharinenpalast. Rohde gestaltete die Ausstellung aber so, daß der Eindruck des Bernsteinzimmers wiedergegeben wurde. Sie dauerte zwei Jahre. Der Besucherstrom war groß und die Zeitungen berichteten mehrfach von dieser Ausstellung. In der Presse wurde aber auch die Meinung vertreten, daß es nicht richtig sei, das Bernsteinzimmer als russisches Kulturgut auszustellen. Andererseits wird die Meinung vertreten, daß mit der Ausstellung dokumentiert werden sollte, daß es sich bei dem Bernsteinzimmer nicht um Raubgut handelte, sondern um dessen vorübergehende Sicherstellung vor Kriegseinflüssen. Lothar Gall äußerte sich allerdings bei seinem Besuch in Königsberg dahin, daß er nichts mit der Ausstellung zu tun haben wolle. Es hat, soweit bekannt, niemals die Absicht bestanden, das Bernsteinzimmer zu behalten. Es sollte immer an Rußland bzw. die UdSSR zurückgegeben werden. Da die Zarenschlösser in Puschkin in der Kampfzone lagen, fühlte man sich zur Rettung des Bernsteinzimmers verpflichtet.“

Nach den englischen Terrorangriffen auf Königsberg 1944 wurde es wieder demontiert und in Sicherheit gebracht. Einige Sockelteile, die nicht in der Ausstellung gezeigt werden konnten, wurden jedoch schon bei diesem Terrorangriff vernichtet.

Verschiedene Angaben gehen davon aus, daß das Bernsteinzimmer während des Endkampfes um Ostpreußen in mehreren Holzkisten ins Kernreich in Sicherheit gebracht wurde. Die materielle Räumung und Sicherstellung von Kulturgütern aus Ostdeutschland erfolgte aufgrund des Führerbefehls vom 24. Januar 1945 beziehungsweise der Anweisung vom 21. Januar 1945. Erst ab diesem Zeitpunkt war eine Räumung auf Befehl des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion, Albert Speer, möglich. Deshalb war Gauleiter Erich Koch auch überhaupt nicht in der Lage, einen Abtransport anzuweisen, wie fälschlich des öfteren kolportiert wird. Kulturgut war Räumgut der Dringlichkeitsstufe I. Seitdem gilt das Bernsteinzimmer als verschollen.

Die englischen Autoren Adrian Levy und Catherine Scott-Clark behaupten, daß das Bernsteinzimmer im Königsberger Schloß verbrannt sei, und zwar erst nachdem die sowjet-bolschewistischen Truppen die Stadt erobert hatten.[8] Im Siegesrausch habe die Rote Armee die Schloßruine in Brand gesteckt und dabei neben allen anderen Kunstschätzen und Museumsstücken auch das Bernsteinzimmer vernichtet. Bernstein schmilzt bereits bei Temperaturen ab 280 Grad Celsius.

Der sowjet-bolschewistische Leiter der „Kunstexpertenkommission“, Victor Barsow (hinter diesem Pseudonym verbarg sich Dr. Alexander Jakowlewitsch Brjussow, Professor der Archäologie am Historischen Museum in Moskau), will im Keller des Südflügels des Königsberger Schlosses verkohlte Reste mit Scharnieren und weiteren unbrennbaren Überbleibseln des Bernsteinzimmers ausgemacht haben, so vermerkte er in einem Bericht vom 12. Juni 1945. Doch Jahre später, am 25. Dezember 1949, revidierte Brjussow plötzlich seine Aussage, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Wahrscheinlich ist, daß die sowjet-bolschewistische Soldateska bei ihrem Vernichtungskrieg gegen Deutschland und der Inbrandsetzung des bereits stark zerstörten Königsberger Schlosses das Bernsteinzimmer selbst vernichtet hat, dies jedoch unmöglich vom Stalin-Regime eingeräumt werden konnte. Es wäre auch unlogisch gewesen, in den Kriegswirren des Endkampfes das Bernsteinzimmer einem offenen Transport zu unterziehen, zumal es in den Kellerräumen des Königsberger Schlosses in jedem Fall sicher verwahrt war. Geplant war ohnehin, nach Kriegsende das gesicherte und unversehrte Zimmer dem russischen Volk wieder zu übereignen. Im Gegensatz dazu gab es genug deutsche Kulturgüter, die vor den sowjet-bolschewistischen Horden gerettet werden mußten. Vieles davon fiel ebenso der Vernichtung und Kulturbarbarei zum Opfer.

Suche und Nachbau

Abbildung des rekonstruierten Preußenadlers

Die nachfolgende Suche erstreckte sich auf die unterschiedlichsten Orte: Weimar, das Jonastal, das Dorf Schwarzort auf der Kurischen Nehrung (derzeit, 2017, litauisch annektiert), Wustrow an der mitteldeutschen Ostseeküste oder Deutschneudorf im Erzgebirge nahe der Demarkationslinie zum derzeit (2017) tschechisch annektierten Sudetenland. Auch über einen Transport auf dem versenkten Flüchtlingsschiff „Wilhelm Gustloff“ wurde spekuliert. In den 1960er und -70er Jahren veranlaßten die Russen unter Anatoli Kutschumof (KGB) und die Agenten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR unter Leitung von Paul Enke umfangreiche Suchaktionen. Sie führten nicht zu einem Erfolg. Der Autor Karl Esser geht davon aus, daß das Bernsteinzimmer über Weimar und Regensburg ebenso wie das deutsche Gold in die VSA verschleppt wurde.[9] Auch über einen möglichen Verbleib in den Kellergewölben der zerstörten Steindammer Kirche wird spekuliert.

Seit Mitte der 1990er Jahre wurde das preußische Bernsteinzimmer in akribischer Kleinarbeit von russischen Künstlern und Handwerkern im Katharinenpalast von Zarskoje Selo detailgenau rekonstruiert. Anhand von alten Schwarz-Weiß-Fotos konnte in einem speziellen Verfahren sogar die unterschiedliche Tönung der Bernsteinfarben wiederhergestellt werden. Verwendet wurde zu dieser Arbeit – finanziert von der Ruhrgas AG – geraubter deutscher Bernstein aus dem noch immer (2017) russisch annektierten mittleren Gebiet Ostpreußens. Die Arbeiten gingen langsam, aber stetig voran, bis aus Anlaß der 300-Jahr-Feier Sankt Petersburgs im Jahre 2003 das wiedererstandene „Achte Weltwunder“ eingeweiht und der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte.

Diese durch Rußland wie selbstverständlich durchgeführte, historisch korrekte Rekonstruktion vorrevolutionärer Kunstwerke – eigener wie fremder – mit all ihren feudalistischen Details, wie hier dem Preußenadler, steht in einem auffallenden Gegensatz zu Auffassung und Tun der staatlich geförderten Geschichtsfälscher und Kulturbanausen in der BRD.

Literatur

  • Maurice Philip Remy: Mythos Bernsteinzimmer, List-Verlag, 2003, ISBN 978-3471785799 (Leseprobe als PDF-Datei)
  • Heinz Schön: Das Geheimnis des Bernsteinzimmers – Das Ende der Legenden um den in Königsberg verschollenen Zarenschatz, Pietsch-Verlag, 2002, ISBN 978-3613504011
  • Hartwig Jürgen Niemann: Bernsteinzimmer oder Bernsteincabinett – Auf der Suche nach der Wahrheit (Buchvorschau) Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!

Verweise

Fußnoten

  1. in anderen Quellen ist auch von 150 Soldaten die Rede. vgl.: Ludwig Ernst Hahn: Geschichte des preussischen Vaterlandes, 1900, S. 220 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, Ausgaben 16–20, 1880, S. 97 ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. Englische Forscher: Bernsteinzimmer verbrannte in Königsberg, Merkur-online, 23. Mai 2004
  4. Karl-Heinz Janßen / Georg Stein: Großfahndung nach dem Bernsteinzimmer, Die Zeit, 16. November 1984
  5. zitiert in: Mario Morgner: Verlorenes Weltwunder – Das Bernsteinzimmer, BoD, 2011, S. 27
  6. Philip Remy: In den Wirren des Krieges verbrannt, Das Ostpreußenblatt, 5. Juli 2003
  7. Günther Haase: Kunstraub und Kunstschutz, Band I: Eine Dokumentation, BoD, 2008, S. 511 f.
  8. Catherine Scott-Clark / Adrian Levy: The Amber Room, Atlantic Books
  9. Karl Bernd Esser: Die geheime Kriegsbeute der USA