Russell, Bertrand

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Bertrand Arthur William Russell, 3. Earl Russell (Lebensrune.png 18. Mai 1872 bei Trellech in Wales; Todesrune.png 2. Februar 1970 bei Penrhyndendraeth in Wales), war ein britischer Philosoph, Mathematiker, Pädagoge und Schriftsteller. Er führte vier lange Ehen.

Leben

Bertrand Russell studierte Philosophie und Mathematik am Trinity College in Cambridge, war ein erklärter Atheist, jedoch kein Marxist; Russell glaubte, Religion sei ein absterbendes Kulturphänomen.

1901 formulierte er die Antinomie der „Klasse aller Klassen, die sich nicht selbst als Element enthalten“, die nach ihm als Russellsche Klasse benannt ist. Nach eigenen Angaben in Einführung in die mathematische Philosophie kam er zu der Antinomie weil er „versuchte, einen Fehler in Cantors Beweis zu finden, daß es keinen größten Kardinal gibt“. Diese Erste Cantorsche Antinomie wurde 5 Jahre zuvor, d.h. 1897, vom Begründer der Mengenlehre, Georg Cantor, festgelegt. Auch der deutsche Mathematiker Ernst Zermelo hatte 1899 diesen Widerspruch entdeckt, weshalb er auch als Russell/Zermelo-Antinomie bekannt ist. Diese Antinomie spielt eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Frage, ob es ein von Selbstwidersprüchen freies System der Mathematik überhaupt geben könne (mithin der sogenannte Konstruktivismus in der Mathematik unhintergehbar ist).

Jenes Programm ist als „Logizismus“ bekannt und wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Gottlob Frege formuliert. In Grundgesetze der Arithmetik von 1893 hatte Frege versucht, die Arithmetik auf ein mengentheoretisches Axiomensystem aufzubauen. 1902 hat Russell bezugnehmend auf diese Russellsche Antinomie Frege brieflich mitgeteilt, daß dieses Axiomensystem widersprüchlich ist. Frege antwortete im Nachwort des zweiten Bands seiner Grundgesetze der Arithmetik von 1903: „Einem wissenschaftlichen Schriftsteller kann kaum etwas Unerwünschteres begegnen, als daß ihm nach Vollendung einer Arbeit eine der Grundlagen seines Baues erschüttert wird. In diese Lage wurde ich durch einen Brief des Herrn Bertrand Russell versetzt, als der Druck dieses Bandes sich seinem Ende näherte.“

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Bertrand Russell Gründer und führender Vertreter der „internationalen Kampagne gegen die Atomrüstung“. In seinem Buch „Warum ich kein Christ bin“ verwarf Russell Religion im Allgemeinen und das Christentum im Besonderen. Den Kommunismus lehnte er als eine weitere Variante von Religion – nach frühen Reisen in die Sowjetunion – ebenfalls ab.

Weitere Stationen:

  • 1950 Nobelpreis für Literatur
  • 1962 Vermittler im Kuba-Konflikt
  • 1965 Austritt aus der Labour Party aus Protest gegen die indirekte Unterstützung der VS-amerikanischen Vietnampolitik durch Premier Wilson
  • 1967 Förderer des moralischen Tribunals unter Vorsitz von Jean-Paul Sartre zur Untersuchung der Kriegsführung durch die VSA

Schriften (Auswahl)

  • Warum ich kein Christ bin. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3957572684 [188 S.] – Erstveröffentlichung 1932
  • Principia Mathematica (dreibändiges Werk, gemeinsam mit A.N. Whitehead)
  • Gerechtigkeit in Kriegszeiten
  • Philosophie des Abendlandes - Ihr Zusammenhang mit der politischen und der sozialen Entwicklung
  • Ehe und Moral
  • Moral und Politik
  • Eroberung des Glücks. Neue Wege zu einer besseren Lebensgestaltung

Literatur

  • Karlheinz Deschner (Hg.): Das Christentum im Urteil seiner Gegner. Frankfurt am Main / Berlin, Ullstein 1990, ISBN 3-548-34659-6 [zweibändige Originalausgabe: 1986], S. 466–475

Verweise