Beurmann, Karl Moritz von

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Moritz von Beurmann.jpg

Karl Moritz von Beurmann (Lebensrune.png 28. Juli 1835 in Potsdam; Todesrune.png im Februar 1863 im Tschadgebiet) war ein deutscher Afrikaforscher. Er wurde auf Befehl des Sultans von Wadai ermordet.

Leben

Nach Beginn einer militärischen Laufbahn quittierte er 1859 den Dienst und bereiste im Frühjahr 1860 Ägypten und den Nil aufwärts bis Korosko. Er durchwanderte die Nubische Wüste nach Berber und wandte sich von da nach Suakin am Roten Meer. Er besuchte nun Kassala, Khartum und die Bogosländer. Nach der Rückkehr faßte er den Entschluß, das Schicksal des in Wadai verschollenen Reisenden Eduard Vogel aufzuklären und stellte sich dem Komitee der deutschen Expedition nach Zentralafrika zur Verfügung. Im Februar 1862 brach er von Tripolis durch die Wüste nach Süden auf und gelangte Ende August nach Kuka, von wo aus er zunächst Jakoba besuchte. Trotz Geldnot und Fieberanfällen versuchte er Ende 1862, um das Nordende des Tschadsees herum sein Ziel zu erreichen und gelangte bis Mao in Kanem an der Grenze Wadais, wo er im Februar 1863, wahrscheinlich auf Befehl des Sultans von Wadai, ermordet wurde.

Nachruf:

„Dem in Potsdam am 28. Juli 1835 geborenen, durch den correcten aber wohlwollenden Ernst des Vaters und die geistvolle Frische der Mutter in die besten Bildungswege geführten jungen Manne genügte das Officierleben nicht, obgleich er sich für die interessantere Ingenieurlaufbahn entschieden hatte; in dem Garnisonleben von Erfurt, Luxemburg und Neisse zeitigten seine durch die Kenntnissnahme der Barth'schen Reise befestigten Pläne und die Demobilisierung 1859 führte den Entschluss herbei seinen Abschied zu nehmen. Das Wintersemester 1859—60 benutzte er zu den ernstesten vorbereitenden Studien in Breslau und begab sich mit einer fast seltsamen Entschlossenheit sich ganz auf sich selbst anweisend, im März 1860 nach Alexandrien. Von da ab gehört sein Leben der geographischen Wissenschaft und die geographischen Zeitschriften von Gotha und Berlin haben seiner Zeit berichtet, wie er 1861 besonders das Land der Bogos bereist, 1862 über Murzuk und Kuka, um wenigstens Vogel’s Papiere zu retten, sich nach dem gefährlichen Gebiete von Wadai gewendet habe; schliesslich kann es aber als durch Petherick’s und Rohlf’s Erkundigungen festgestellt gelten, dass er durch die Leute des Statthalters von Ma’ö sehr wahrscheinlich auf Veranlassung des Sultans von Wadai, welcher v. Beurmann wegen seines Verkehrs mit dem flüchtigen Prinzen Edris nicht traute, in der zweiten Hälfte des Februar 1863 getödtet worden sei — ein jugendlicher ‚Pionier der Wissenschaft‘!“[1]

Bericht aus der Zeitschrift „Die Gartenlaube“:[2]
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Werke (Auswahl)

Literatur

  • Biographie in: Jahresbericht des Leipziger Vereins für Erdkunde von Adalbert Merx (1866)
  • Martin Müller: In Afrika verschollen. Eduard Vogel und Moritz v. Beurmann. Mit 20 Textillustrationen nach Zeichnungen von Erich Gruner sowie 2 Textkarten., 1952
  • Conrad Weidmann: Deutsche Männer in Afrika: Lexicon der hervorragendsten deutschen Afrika-Forscher, Missionare etc. mit 64 Portraits in Lichtdruck, 1894 (PDF-Datei. Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar mit besseren Bildern) Letzteres Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Verweis

Fußnoten

  1. „Wissenschaftlicher Jahresbericht über die Morgenländischen Studien“, 1868, S. 75 (PDF-Datei)
  2. „Die Gartenlaube“ 1862, S. 682ff. (PDF-Datei)