Bielig, Gerhard

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Gerhard Bielig.jpg

Gerhard Bielig (Lebensrune.png 28. April 1916 in Berlin; Todesrune.png 29. September 2004 in Neuss) war ein deutscher Ingenieur-Offizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Kapitänleutnant (Ing.) und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Er war während 13 Feindfahrten an mindestens 51 Schiffsversenkungen beteiligt und verbrachte über 650 Tage im Einsatz auf See.

Leben

Gerhard Bielig wurde 1916 in Berlin geboren, besuchte dort das Bismarck-Gymnasium, erhielt sein Abitur mit Auszeichnung und begann seine seemännische Karriere am 8. April 1934 (Crew 34) als Ingenieur-Offiziers-Anwärter in der Reichsmarine. Seine Infanterieausbildung absolvierte er bei der II. Abteilung der Schiffsstammdivision Ostsee in Stralsund. Er besuchte vom 14. Juni bis zum 26. September 1934 einen Lehrgang an der Marineschule in Flensburg-Mürwik.

Am 27. September 1934 zur Bordausbildung auf den Leichten Kreuzer „Emden“, unter Fregattenkapitän Karl Dönitz, versetzt, besucht er vom 27. Juni 1935 bis zum 30. März 1936 den Hauptlehrgang für Fähnriche an der Marineschule Flensburg-Mürwik und unmittelbar danach einen Technischen Lehrgang an der Marineschule Kiel. Dem schloß sich vom 3. März bis zum 30. Juni 1936 ein Infanterie-Lehrgang bei der II. Abteilung der Schiffsstammdivision Ostsee in Stralsund an.

Vom 30. September 1936 bis zum 1. April 1937 erhielt Bielig eine Bordausbildung für Ingenieuroffiziersanwärter auf dem Leichten Kreuzer „Königsberg“ und dann bis zum 1. Oktober 1937 eine Kommandierung zu einem Lehrgang für Ingenieuroffiziere nach Kiel. Mit Ende des Lehrgangs meldet er sich freiwillig zur U-Bootwaffe und besucht dazu vom 2. Oktober 1937 bis zum 3. Januar 1938 als U-Schüler eine U-Schule.

Zweiter Weltkrieg

Zum Leutnant zur See (Ing.) befördert, wurde er am 4. Januar 1938 als Leitender Ingenieur (LI) auf U 20, unter dem späteren Ritterkreuzträger Kapitänleutnant Karl-Heinz Moehle, versetzt und unternahm mit diesem 8 Übungs- bzw. Feindfahrten.

Ab dem 28. März 1940 erhielt er als Oberleutnant zur See (Ing.) bei der Deschimag eine Baubelehrung für das neu in Dienst gestellte U 103, unter dem späteren Ritterkreuzträger Korvettenkapitän Viktor Schütze. Mit diesem Boot ging er dann ab dem 6. Juli 1940 auf weitere fünf Feindfahrten. Für erfolgreichen Feindfahrten wurde auch Bielig, als 5. Offizier der gesamten Kriegsmarine, mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.

Zum Kapitänleutnant (Ing.) befördert, erhält er ab dem 15.12.1941 eine Baubelehrung für U 177, unter Korvettenkapitän Wilhelm Schulze. Das Boot war eines des neuen Typs IX D2, das als Besonderheit mit dem Segelflugzeug „Bachstelze“ ausgerüstet werden konnte. Später wurde es unter dem Begriff „Monsun-Boote“ für den Ostasieneinsatz ausgerüstet. Bereits 14 Tage später wird der Kommandant durch den Ritterkreuzträger Korvettenkapitän Robert Gysae ausgetauscht, mit dem Bielig als Leitender Ingenieur auf zwei Feindfahrten geht. Auf diesen beiden Feindfahrten, u. a. bei Kapstadt und bei Laurenzio Marques, kam es zu schweren Angriffen auf das Boot, das nur durch das Eingreifen Bieligs, sowie der gesamten Besatzung, gerettet werden und den Heimathafen erreichen konnte. Dafür erhielt Bielig am 10. Februar 1943 als Kapitänleutnant (Ing.), Leitender Ingenieur und dritter Ingenieur-Offizier der Kriegsmarine auf U 177 nach 454 Fronteinsatztagen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Bielig hatte dreimal den Verlust des Bootes verhindert. Er war damit einer der wenigen Technischen Offiziere der Kriegsmarine mit dem Ritterkreuz.

Am 1. Oktober 1943 verließ er zusammen mit allen Offizieren des Bootes U 177 und stand zunächst zur Verfügung der 12. U-Flottille, bis er am 15. Dezember 1943 Lehrer an der 2. Unterseeboots-Lehr-Division in Gotenhafen wurde und ab dem 7. Januar 1944 zugleich zum Chef der 2. Kompanie/I. Abteilung (L.I.-Schüler) ernannt wurde (bis 27.Dezember 1944).

Am 28. Dezember 1944 zum Gefechtsausbildungsoffizier bei der Technischen Ausbildungsgruppe für Front-U-Boote (Agru) in Hela ernannt, verlegte er kurz vor Kriegsende mit einem neu entwickelten Elektro-Boot vom Typ XXI nach Norwegen in den Oslo Fjord.

Nicht Mitglied einer Besatzung versuchte er sich der Kriegsgefangenschaft mit allen Mitteln zu entziehen. Dafür kaufte er mit zwei anderen Kameraden von dort stationierten Pionieren für 30 Flaschen Schnaps einen Landungsprahm, mit dem diese dann über Schweden und Dänemark nach Flensburg gelangten. Dort meldete er sich im Mai 1945 bei der Marine-Kraftfahr-Abteilung „Eckernförde“ der und wurde am 15. Mai zum Chef der 5. Kompanie ernannt.

Kurze Zeit später dann in Gefangenschaft geraten, wurde er aus dieser am 15. Februar 1947 entlassen.

Nachkriegszeit

Nach der Kriegsgefangenschaft arbeitete Bielig bei der Firma „Brinker“ in Wuppertal und konnte so für seine Frau Marianne, geb. Bastian, die er am 16. November 1944 heiratete, und seine beiden Söhne (Detlef Lebensrune.png 1948 und Frank Lebensrune.png 1949) sorgen. Dem schloß sich von 1953 bis zu seiner Pensionierung im April 1977 die Tätigkeit als hochgeschätzter Oberingenieur beim Germanischen Lloyd an.

Bielig war durch seine Tätigkeit an der Versenkung von 51 Schiffen, war insgesamt über 650 Tage auf See und rettete sein Schiff samt Besatzung aus aussichtslosen Situationen. Er war Vollblut-Ingenieur und brillierte durch hohes technisches Wissen und durch seine Einsatzbereitschaft. Zusammen mit seiner Frau widmete er sich im privater Zeit dem Tanzsport und erhielt so das Tanzsportabzeichen in Gold.

Tod

Kapitänleutnant (Ing.) a. D. Gerhard Bielig verstarb am 2004 in Neuss.

Fahrten

  • U-20 IIB – LI; 2 Fahrten und 6 Feindfahrten bei 101 Seetage 01.38 - 03.40
  • U-103 IXB – LI; 5 Feindfahrten bei 253 Seetage 07.40 - 12.41
  • U-177 IXD2 – LI; 2 Feindfahrten bei 310 Seetage 03.42 - 10.43

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen