Bischofswerda

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Bischofswerda

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Sachsen
Landkreis: Bautzen
Provinz: Königreich Sachsen
Einwohner (2010): 12.130
Bevölkerungsdichte: 263 Ew. p. km²
Fläche: 46 km²
Höhe: 304 m ü. NN
Postleitzahl: 01877
Telefon-Vorwahl: 03594
Kfz-Kennzeichen: BZ
Koordinaten: 51° 8′ N, 14° 11′ O
Bischofswerda befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Freistaat Sachsen

Bischofswerda ist eine Große Kreisstadt am südwestlichen Rand der Oberlausitz. Unter Einheimischen und Umwohnenden ist auch der inoffizielle Name Schiebock für die Stadt gebräuchlich.

Lage

Die Kleinstadt liegt zirka 40 km östlich von Dresden. Die Stadt bezeichnet sich selbst als „Tor zur Oberlausitz“, da hier das erst im Mittelalter gerodete Waldland mit dem seit urgeschichtlicher Zeit besiedelten offenen Sorbengau Milska zusammentraf. Dessen Nahtstelle, ein breiter niedriger Geländesattel zwischen Kloster- und Butterbergmassiv, trennt mehrere Naturräume und ist Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten der Schwarzen Elster im Osten und der Wesenitz im Westen.

Bischofswerda liegt im Nordwestlausitzer Hügelland und stößt im Nordosten an das Oberlausitzer Gefilde und im Südosten an das Lausitzer Bergland. Die Wesenitz ändert hier zunächst ihren bisher SO-NW gerichteten Lauf bis zu den Horkaer Teichen östlich der Stadt auf S-N und von dort auf NO-SW.

Die Ursache für den markanten Richtungswechsel, in dessen Folge der Wasserlauf eine breite sumpfige Niederung schuf, in der später mehrere Teiche angestaut wurden, liegt im Pleistozän begründet. Die Wesenitzschleife mit ihrem sumpfigen Umland bildete eine natürliche Verteidigungslinie im Süden der Stadt, weswegen die Stadtmauer in diesem Gebiet weniger aufwendig gebaut werden musste.

Geschichte

Die mögliche Gründung Bischofswerdas erfolgte bereits zwischen 970 und 1076. Der Bischof Benno von Meißen soll den Flecken Werda im Jahre 1076 zur Stadt erhoben haben. Im Jahr 1227 wird Bischofswerda zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1229 wird bereits eine Pfarrkirche genannt. Zwischen 1218 und 1227 wurde der Platz des Marktes vermessen und somit die Häuserfluchten festgelegt. 1286 erfolgt der Bau des Stadtturms (Fronfeste). Bis 1852 diente dieser Turm als Gefängnis. 1286 ist auch das Ursprungsjahr des ersten Rathauses. Im Jahr 1288 erhielt Bischofswerda seine erste Stadtmauer, aber erst 1361 wird es in einer Urkunde als Stadt bezeichnet.

1429 brannten die Hussiten die Stadt nieder. 1469 ereignete sich der zweite Stadtbrand. 1494 wird durch Anstauen der Wesenitz ein Bischofsteich zum Betreiben von Fischzucht angelegt, 1503 auf Geheiß des Bischofs eine Brauerei gegründet. An den beiden Ausläufen des Bischofsteiches zur Wesenitz wurden Mühlen errichtet.

Die Stadtherren waren bis zum 16. Jahrhundert die Bischöfe von Meißen. 1559 musste der letzte Bischof von Meißen, Johann von Haugwitz, die Stadt zusammen mit Stolpen an den Kurfürsten von Sachsen abtreten.

Von 1952 bis 1994 war Bischofswerda Kreisstadt eines Kreises Bischofswerda.

Bei Bischofswerda befand sich eines der vier zentralen Atomwaffendepots der sowjetischen Truppen in der DDR.

Verkehr

Bischofswerda ist Haltepunkt in den Netzen der Deutschen Bahn und der Ostdeutschen Eisenbahn. Es bestehen direkte Bahnverbindungen auf den Bahnstrecken DresdenGörlitz und Bischofswerda-Zittau, auf denen täglich 80 Züge der Regionalbahn und des Regional-Express verkehren. In überregionalen Fernverbindungen verkehren diese auch über Görlitz und über Zittau nach Reichenberg.

Der Bahnhof wurde 1845 mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Dresden-Görlitz errichtet. Die Verbindung nach Zittau besteht seit 1879. 1902 wurde eine Verbindung nach Kamenz eingerichtet, auf der der Personenverkehr nach Bischofswerda bereits 1967 eingestellt wurde. Das Bahnhofsgebäude selbst wurde mehrmals umgebaut. In den Jahren 1883/84 wurden mehrere Wartesäle und das Bahnhofsrestaurant errichtet. 1934 erfolgten Umbauten für das Stellwerk. 1994 verlor der Bischofswerdaer Bahnhof nach und nach mehrere Funktionen. Im Jahr 2001 wurde das gesamte Bahnhofsgebäude ohne eigenen Fahrdienstleiter vor Ort für die Deutsche Bahn entbehrlich. Nach dem Erwerb durch die Stadt Bischofswerda erfolgte der Teilabriß des Gebäudes zu seiner ursprünglichen Gestalt. Dem Rückbau, der 2009 abgeschlossen wurde, war die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes vorausgegangen, die im Mai 2005 abgeschlossen wurde. In die Gestaltung der Übergangsstelle zwischen Bus, Bahn und Individualverkehr (P+R) flossen 3,6 Millionen Euro (davon 75 Prozent vom Freistaat Sachsen und 25 Prozent vom ZVON).[24]

Der Bischofswerdaer Stadtbusverkehr wird unter Federführung des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) durch den Omnibusbetrieb Beck betrieben. Die erste Stadtbuslinie wurde am 15. Oktober 1990 eingerichtet und verbesserte die Anbindung der Stadtteile Geißmannsdorf, Pickau, Belmsdorf und Bischofswerda-Süd. Weitere Linien wurden mit der Eingemeindung von Schönbrunn eingerichtet. Die Ortsteile Großdrebnitz, Goldbach und Weickersdorf werden durch die Regionalbuslinie 183 mit dem Stadtzentrum verbunden. Vierzehn weitere Regionalbuslinien, meist betrieben durch die Regionalbus Oberlausitz GmbH, verbinden Bischofswerda mit seinem Umland. Die Linien 305 und 306 des Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) verbinden Bischofswerda mit Radeberg/Dresden und Bretnig/Pulsnitz.[25] „Haselmausbrücke“ über die südwestliche Ortsumfahrung

Wichtigste Straßenverbindung ist die Bundesstraße 6 nach Dresden bzw. in östliche Richtung über Bautzen nach Görlitz. Zurzeit (2010) wird ein Projekt zur Ortsumfahrung umgesetzt, das die südliche B 98 mit der B 6 verbindet, dieselbe westlich der Stadt kreuzt und in Verlängerung der S 102 mit der Anschlussstelle Burkau zur A 4, etwa 6 Kilometer nordwestlich der Stadt, verbindet. Der 3,9 Kilometer lange Abschnitt zwischen B 6 und B 98 wurde inzwischen für den Verkehr freigegeben. Insgesamt mussten fünf Brücken errichtet werden, darunter eine 208 Meter lange Brücke über die Wesenitzaue und die sogenannte „Haselmausbrücke“ auf dem Hunger, über die Fußgänger und Radfahrer das Rüdenberggebiet im Süden der Stadt erreichen können und die der seltenen Haselmaus als Straßenübergang dienen soll.

Der nächste Verkehrsflughafen ist der Flughafen Dresden.

Bekannte, in Bischofswerda geborene Personen