Bleher, Georg

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Ritterkreuzträger Oberleutnant d. R. Georg Bleher

Georg Bleher (Lebensrune.png 4. Februar 1919 in Langenau; Todesrune.png 25. Februar 2013 in Stuttgart-Degerloch) war ein deutscher Reserveoffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant der Reserve des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Georg Bleher II.jpg

Georg Bleher wurde am 4. Februar 1919 in Langenau bei Ulm an der Donau als Sohn eines Reichsbahnbeamten geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und anschließend der Handelsschule beendete er eine Ausbildung zum Industriekaufmann.

Zweiter Weltkrieg

Am 1. April 1939 begann Bleher seine Dienstzeit im Reichsarbeitsdienst am Westwall, die im März 1940 endete. Am 18. Juni 1940 erhielt Bleher seine Einberufung zur Wehrmacht und kam nach der Grundausbildung zur 3. Kompanie des Infanterie-Regiments 34. Dieses Regiment gehörte zur 35. Infanterie-Division und lag nach dem siegreichen Ende des Westfeldzuges in Holland und später in Belgien. Am 1. Dezember 1940 wurde Georg Bleher zum Gefreiten befördert und zugleich Hilfsausbilder und stellvertretender Gruppenführer.

Im Frühjahr 1941 verlegte das Infanterie-Regiment 34 nach Ostpreußen in den Suwalki-Zipfel. Der 22. Juni 1941, der erste Tag des Feldzuges gegen die Sowjetunion, brachte für Bleher den ersten Einsatz als Infanterist in vorderster Linie. Bedingt durch den Ausfall des Gruppenführers mußte er bereits an diesem Tag zum ersten Mal Verantwortung für untergebene Soldaten übernehmen.

In den Vormarschkämpfen erlitt er im August 1941 eine erste Verwundung und erhielt dafür am 15. September 1941 das Verwundetenabzeichen in Schwarz. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem rückwärtigen Lazarett in Warschau war er jedoch bald wieder bei der Truppe und erhielt am 20. Oktober 1941 das Eiserne Kreuz II. Klasse. Es folgten die Kämpfe bei Smolensk und die Kesselschlacht von Wjasma. Während des Vormarsches auf die sowjetische Hauptstadt erhielt Bleher am 1. Dezember 1941 die Beförderung zum Unteroffizier.

Am 4. Dezember 1941 kam der deutsche Vormarsch vor den Toren Moskaus endgültig zum Stehen. Es folgten der Rückzug und die schweren Winterkämpfe unter unvorstellbaren Bedingungen. Im März 1942 wurde Georg Bleher erneut verwundet und erlitt zudem schwere Erfrierungen, ihm drohte die Amputation beider Hände. Bleher konnte dies jedoch verhindern. Er kam über Gshatsk und Warschau in ein Militärhospital nach Ulm, wo er sich von seinen Verletzungen und Erfrierungen wieder erholen konnte. Am 8. April 1942 erhielt er das Verwundetenabzeichen in Silber.

Als Bleher im Spätsommer 1942 wieder zum Infanterie-Regiment 34 zurückkam, wurde er noch am Tag seiner Rückkehr zu einem Spähtrupp eingeteilt, den er entscheidend zum Erfolg führte. Dafür erhielt er am 17. Oktober 1942 das Eiserne Kreuz I. Klasse. Bereits am 12. Juli 1942 war ihm die Ostmedaille verliehen worden.

Es folgten die Absetzbewegungen im Bereich der Heeresgruppe Mitte bis zum Dnjepr. Aufgrund seiner ständigen Bewährung wurde Bleher, noch immer Unteroffizier, Kompanietruppführer. Im September 1943 wurde er zu einem Offizierslehrgang an die Kriegsschule nach Dresden geschickt. Es folgten die Beförderungen zum Fahnenjunker-Unteroffizier am 1. Oktober 1943 und zum Feldwebel am 1. Februar 1944 sowie die Ernennung zum Oberfähnrich am 1. März 1944. Nach erfolgreichem Abschluß des Lehrganges wurde Georg Bleher zum Leutnant d. R. befördert, mit Rangdienstalter vom 1. April 1944.

Mit der Beförderung zum Offizier kam Bleher jedoch anschließend nicht wieder zu seinem alten Regiment zurück, sondern wurde zum Grenadier-Regiment 358 versetzt. Dieses gehörte zur 205. Infanterie-Division und lag Ende März 1944 im Raum Polozk. Bleher wurde mit der Führung einer Kompanie betraut. Jedoch kurz darauf ernannte ihn der Kommandeur des III. Bataillons zu seinem Adjutanten, später übernahm Bleher diese Funktion im I. Bataillon des GR 358.

Trotz seiner neuen Aufgabe war Bleher weiterhin stets in vorderster Linie zu finden und es erfolgte am 1. August 1944 die Verleihung der längst überfälligen Nahkampfspange in Bronze. Bleher erlebte nun den Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte und die Rückzugskämpfe ins Kurland. Die hier kämpfenden deutschen Verbände wurden im Herbst 1944 abgeschnitten und eingeschlossen.

Am 25. Oktober 1944 erhielt Bleher das Verwundetenabzeichen in Gold. Der ständige Einsatz fand dann am 9. März 1945 mit der Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold die verdiente Anerkennung. Gleichzeitig wurde Bleher rückwirkend auf den 1. Januar 1945 zum Oberleutnant d. R. befördert.

Der Kampf im Kurland wurde zum Stellungskrieg, in der Literatur bekannt als die sechs großen Kurlandschlachten. Am 23. März 1945 trat das I. Bataillon des Grenadier-Regiment 358 an, um einen Einbruch der russischen Truppen zu begradigen. Bereits in den ersten Minuten fiel der Bataillonskommandeur. Es war bereits der dritte Kommandeur, der direkt an der Seite von Bleher tödlich getroffen wurde. Bleher, als Adjutant immer an der Seite des Kommandeurs, war auch bei der Einsatzbesprechung anwesend gewesen, die dem Angriff vorausgegangen war. Er übernahm nun auf eigenen Entschluß die Führung des Bataillons und führte den Angriff erfolgreich zu Ende. Dabei erhielt er jedoch einen Durchschuß durch den linken Ellenbogen. Diese sechste Verwundung bedeutete für ihn das Ende seines Einsatzes an der Ostfront.

Nach der Versorgung seiner Wunde schlug sich Bleher nach Libau durch und gelangte über die Ostsee nach Swinemünde. Von dort aus ging es weiter im Eisenbahntransport nach Hamburg und anschließend nach Süddeutschland ins Lazarett nach Ravensburg. Von der Verleihung des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 6. Mai 1945, welches er für den erfolgreichen Gegenstoß, der zur Einkesselung und Vernichtung der 8. Russischen Gardedivision wesentlich beitrug, erhielt, erfuhr Bleher erst Jahre nach Kriegsende.

Die letzten Wochen des Krieges verbrachte er im Lazarett Ravensburg. Bleher hatte großen Anteil an der kampflosen Übergabe der Stadt an die Franzosen, die dadurch vor erheblichen Kriegsschäden bewahrt wurde. Dies schützte Bleher jedoch nicht vor der Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

Im Juni 1945, Blehers Verwundung war weitgehend verheilt, folgte der Transport nach Frankreich in ein Offizierslager. Hier war es besonders der Hunger, der in den folgenden Monaten viele Opfer unter den deutschen Gefangenen forderte. Erst am 13. Juni 1947 wurde Georg Bleher wieder in die Heimat entlassen.

Sonstiges

Bleher war langjähriger Vorsitzender der Sektion Stuttgart-Nordwürttemberg der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger, Landesgruppenleiter Baden-Württemberg und stellvertretender Vorsitzender der OdR.

Tod

Oberleutnant d. R. a. D. Georg Bleher verstarb mit 94 Jahren am 25. Februar 2013 und wurde wenige Tage später unter großer Anteilnahme mit militärischen Ehren einschließlich einer Abordnung der Bundeswehr zu Grabe getragen.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Literatur

  • Ingo Möbius: Über Moskau ins Kurland – Ritterkreuzträger Georg Bleher erzählt, 2008, ISBN 978-3000241208
  • Franz Kurowski: Todeskessel Kurland: Kampf und Untergang der Heeresgruppe Nord 1944/1945, Dörfler, 2007, ISBN 978-3895554100
  • Werner Haupt: Kurland - Bildchronik der vergessenen Heeresgruppe, Dörfler, 2010, ISBN 978-3895556531

Verweise

Fußnoten

  1. Georg Bleher war damals Landesgruppenleiter Baden-Württemberg und Sektionsleiter Stuttgart, später stellvertretender Vorsitzender der OdR.
  2. Gerhard Gutmacher war damals Vorsitzender des Ehrenrates, später Vorsitzender der OdR.