Boosfeld, Joachim

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SS-Hauptsturmführer Joachim Boosfeld, Ritterkreuzträger mit der Nahkampfspange in Gold – hier mit Ärmelstreifen „Florian Geyer“

Joachim Boosfeld (Lebensrune.png 1. Juni 1922 in Aachen[1]; Todesrune.png 19. Juni 2015 in Köln) war ein deutscher Offizier (zuletzt SS-Hauptsturmführer) und Träger des Ritterkreuzes im Zweiten Weltkrieg sowie von 1956 bis 30. September 1981 Oberst im Generalstab (i. G.) der Bundeswehr.

Leben

Joachim Boosfeld wurde am 1. Juni 1922 in Aachen in einem gutbürgerlichen Haus geboren.

Zweiter Weltkrieg

Boosfeld trat im November 1939 freiwillig der Waffen-SS mit der Nummer 362.256 bei. Zunächst als Geschützführer von Panzern ausgebildet, besuchte er als SS-Sturmmann einen Gruppenführerlehrgang und wurde einem Ausbildungskommando einer SS-Unterführerschule zugeteilt.

Im Mai 1941 empfahl er sich durch einen Auswahlkursus zum Führeranwärter und besuchte anschließend die Junkerschule Tölz, die er im Dezember 1941 erfolgreich abschloß. Kurz darauf kam Boosfeld an die Ostfront zum SS-Kavallerie-Regiment 1 (SS-Kav.Rgt.1), wo er zunächst als Zugführer und später als Bataillons-Adjutant Verwendung fand. Unter dem Kommando des späteren Schwerterträgers Hermann Fegelein stand Boosfeld ab Januar 1942 in schweren Abwehrkämpfen am Ilmensee und später im Mittelabschnitt der Front im Raum Rshew.

Im Mai 1942 wurde er als Ausbilder an die SS-Kavallerieschule Braunschweig versetzt und besuchte parallel weiterhin verschiedene Taktik-Lehrgänge in Krampnitz. Ab November 1943 kehrte er als SS-Obersturmführer zur neu ausgehobenen 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“ unter SS-Brigadeführer Joachim Rumohr an die Front zurück. Anfang Dezember 1943 kommandierte er die 4. Schwadron des SS-Kavallerie-Regiments 16. Mit seiner Schwadron überstand er die schweren Abwehrkämpfe in Siebenbürgen/Rumänien und Ungarn. Dabei bildete die Schwadron stets die Nachhut bei den Absatzbewegungen der 8. SS-Kavallerie-Division von der Marosch bis in den Raum Budapest. Dabei war die Schwadron beispielsweise im November 1944 an der Freikämpfung der Ortschaft Vesces beteiligt und gewann durch das Halten der Höhe 466 bei der Ortschaft Bare Zeit für die zurückgehenden Verbände. Wenig später folgten erfolgreiche Gegenstöße auf Kiraly und Terebes. Für das Halten der Hauptkampflinie (HKL) bei Groß-Karol erhielt Boosfeld dann das Deutsche Kreuz in Gold.

Im Zuge der Einschließung der ungarischen Hauptstadt Ende Dezember 1944 setzte sich die Schwadron am Schwabenberg unterhalb des Golfplatzes fest und behauptete die Stellung, gegen jegliche gegnerischen Angriffe. Dieser Raum war deshalb so wichtig, da sich hier der einzig mögliche Platz befand, auf dem die Luftwaffe umfangreichen Nachschub abwerfen konnte, auch mittels Lastensegler. Dabei wurode Boosfeld am 15. Oktober 1945 an der Ferse verwundet, konnte aber bei der Truppe verbleiben. Als es dem Gegner dennoch gelang diesen Raum zu erobern, kam die Schwadron Boosfeld nahe des großen Friedhofs Farkasreti Temetö zum Einsatz und verteidigte hier bis zum Letzten.

Am 11. Februar 1945 brach er im Rahmen einer kleinen Kampfgruppe abends, auf Befehl des Kesselkommandeurs, aus Budapest aus. Boosfeld war dabei als Führer einer Nahkampfgruppe direkt an der Spitze der Ausbruchsgruppe eingesetzt und erreichte mit einer Handvoll Kavalleristen, nach dem Durchbruch mehrerer Sperriegel und Grabenstellungen, am 14. Februar 1945 die eigenen Linien westlich Budapests.

Am 21. Februar 1945 meldete er sich zusammen mit seinem Divisionskameraden Hermann Maringgele im Führerbunker in Berlin und berichtete persönlich über die Kämpfe in Budapest. Für seinen Mut und seine Tapferkeit, sowie im Zuge des so genannten „Rückkämpfer-Erlasses“, erhielt Boosfeld am 21. Februar 1945 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes als SS-Obersturmführer und Chef der 4. Schwadron des SS-Kavallerie-Regiments 16. Außerdem wurde er zum SS-Hauptsturmführer befördert. Einhergehend mit dieser Ehrung und der Beförderung, erhielt Boosfeld für seine nunmehr 57 Nahkampftage am gleichen Tag wie das Ritterkreuz, die Nahkampfspange in Gold.

Mit sofortiger Wirkung aus dem Kampfeinsatz genommen, kehrte der 22jährige Boosfeld an die SS-Kavallerie-Schule Göttingen-Weende zurück und geriet dort in alliierte Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

Im Jahre 1956 trat Boosfeld, als einer der wenigen ehemaligen Waffen-SS Offiziere, als Hauptmann der Bundeswehr bei und absolvierte von 1959 bis 1960 einen der ersten Generalstabslehrgänge. Als Major i. G. kam Boosfeld in den Stab der 11. Panzergrenadier-Division in Oldenburg unter dem damaligen Kommandeur und früheren Ritterkreuzträger Generalmajor Cord von Hobe, bzw. zuletzt unter Generalmajor Heinrich Gaedcke. Chef des Stabes war damals der Ritterkreuzträger und Inhaber der Nahkampfspange in Gold Helmut Meitzel.

Im Jahre 1970 übernahm Boosfeld das stellvertretende Kommando über die Panzergrenadier-Brigade 1 und kam 1972 in den Führungsstab der Bundeswehr nach Bonn, wo er am 31. September 1981 als Oberst i. G. in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Auszeichnungen

Beförderungen

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945, Podzun-Pallas, 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Verweise

Fußnoten