Borms, August

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August Borms (* 14. April 1878 in Sint Niklaas; † 12. April 1946 in Etterbeek (hingerichtet)) war ein flämischer Freiheitskämpfer.

Leben

Familie und Ausbildung

Borms entstammt einer Arbeiterfamilie. Er studierte germanische Philologie, promovierte 1902 und wurde anschließend Lehrer.

Wirken

Als Aktivist der flämischen Selbstbestimmungsbewegung in Belgien setzte er sich, inzwischen Chefredakteur der Vlaamsche Nieuws, bei den deutschen Besatzungsbehörden im Ersten Weltkrieg für eine eigenständige Regierung der Flamen ein. Die Deutschen waren mit der Umwandlung der Universität Gent in eine flämische Hochschule einverstanden und ließen die Bildung eines flämischen Landtages zu, der das regierungsähnliche Gremium Raad van Vlanderen schuf.
1919 verurteilte das Schwurgericht der belgischen Provinz Brabant in Brüssel Borms wegen "Begünstigung der Pläne des Feindes" zum Tode. Die Strafe wurde in lebenslängliche Haft umgewandelt. Borms verweigerte jedes Nachsuchen um Gnade, um eine Strafverminderung, die man ihm gegen das Versprechen anbot, sich aus dem politischen Leben zurückzuziehen. Seine Unbeugsamkeit, seine moralische und politische Integrität erweckten Bewunderung, Sympathie und warben neue Anhänger für einen sich alsbald wieder organisierenden flämischen Nationalismus.

Wahl ins belgische Parlament

Als im Bezirk Antwerpen ein liberaler Volksvertreter starb und kein Nachfolger vorhanden war, musste eine Nachwahl stattfinden. In solchen Fällen enthielten sich gewöhnlich die anderen Parteien, aber nun beschloss die Frontpartei, sich nicht an diese Regel zu halten und stellte Dr. Borms als Kandidaten auf. Damals war dies noch möglich. Inzwischen hat man das Gesetz dahingehend geändert, daß kein Gefangener, auch kein politischer, gewählt werden kann. Man hatte wenig Hoffnung auf einen namhaften Erfolg, aber die Tatsache einer solchen Kandidatur an sich sollte ein Symbol des Widerstandes sein. Bei der Wahl erhielt Dr. Borms 85.000 Stimmen, doppelt soviel wie der belgische Kandidat Baelde. Die Wahl von Dr. Borms war zwar ungültig, aber der Erfolg wirkte wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Die völlige Verwunderung schlug in Brüssel bei vielen in Entrüstung um, empört wegen dieser antibelgischen Haltung der Antwerpener Bevölkerung. Bei anderen rief sie eine heilige Angst hervor, den Beginn der politischen Weisheit. Die Borms-Wahl bedeutete den Beginn einer neuen Phase. Über das Amnestiegesetz wurde abgestimmt und Anfang des Jahres 1929 wurde Dr. Borms freigelassen.

Zweiter Weltkrieg

Als die Deutsche Wehrmacht den Westfeldzug begann wurde er in ein französisches Gefängnis verschleppt. Er wurde von den Deutschen befreit und gehörte 1941 zu den Mitbegründern der deutschfreundlichen flämischen Zannekin-Bewegung. 1944 war er Mitglied des Volksraad-Vlaanderen. Er befürwortete engste Zusammenarbeit mit dem Deutschen Reich, forderte zeitweise den Anschluß an das Reich und förderte die Berufung wehrfähiger Flamen in die Waffen-SS.

Tod

1946 schließlich wurde er erneut als „Kollaborateur“ zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Werke

  • August Borms: Zehn Jahre im belgischen Kerker. Mit einer Einleitung versehen und herausgegeben von Herbert Martens, in Gemeinschaft mit Franz Fromme und Hellmuth Soltan, Widerstands-Verlag 1930

Quelle