Brandenburg-Preußen

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Brandenburg-Preußen war die Bezeichnung für das Gebiet unter den Kurfürsten von Brandenburg aus dem Hause der Hohenzollern bis zur Etablierung zum Königreich Preußen im Jahre 1701.

Geschichte

Brandenburg-Preußen bzw. die Kurmark um 1688
Am 21.11. 1640 stirbt Kurfürst Georg Wilhelm im preußischen Königsberg nach schwerem Leiden. Der neue Kurfürst, Friedrich Wilhelm spricht fünf Sprachen, liebt die Seefahrt und bewundert das moderne holländische Staatswesen. Die Führungsspitze Brandenburg-Preußens besteht immer noch aus einem calvinistischen Kurfürsten, einem katholischen Kanzler, Schwarzenberg, und protestantischen Räten. Hinzu kommt, dass die kurfürstliche Familie mit der schwedischen Königsfamilie verwandt ist. Der 1632 gefallene Gustav Adolf war der Onkel des Kurfürsten, die Königin Christine ist seine Cousine, das protestantische Schweden nach wie vor der Hauptgegner des katholischen Kaisers Ferdinands III., auf dessen Seite wiederum der Kurfürst steht. Komplizierter kann eine Situation in diesem Glaubenskrieg, der immer noch andauert, kaum sein. So tritt der junge Kurfürst ein niederschmetterndes Erbe an. Das erste Bildnis, dass den jungen Kurfürsten nach seinem Amtsantritt zeigt, entsteht 1642 im preußischen Königsberg wo der Vater gestorben ist. Im Hintergrund sieht man das kurfürstliche Schloss, Wachen mit Hellebarden und Steinschlossflinte. Friedrich Wilhelm macht einen ernsten, bedrückten Eindruck. Auf einem Tisch liegen die Insignien der Macht, Kurfürstenhut, Mantel und Szepter. Neben dem entvölkerten verwüsteten Land ohne Armee hat er von seinem Vater einen Haufen Schulden geerbt. Schwer vorstellbar woher die Mittel kommen sollen, den Besitz wieder aufzurichten. Der neue Regent beabsichtigt, mit den Schweden separat zu verhandeln und aus der Allianz mit dem Kaiser auszuscheren. Er hat zu diesem Zweck bereits die ohnehin kärglichen Truppen von 4650 auf 2700 Mann reduziert, um dann eine modernere und schlagkräftigere Armee aufbauen zu können, die nicht mehr auf den Kaiser, sondern auf ihn selbst vereidigt ist. Die Stabilisierung und das Retablissement des Landes werden ein langer steiniger Weg sein. Aber der tatkräftige Calvinist Friedrich Wilhelm wird die Stände davon überzeugen, das Geld für eine starke Armee aufzubringen. Eine erste außenpolitische Hürde wurde bereits genommen. Der katholische König von Polen, Wladislaw IV. Wasa, oberster Lehnsherr von Preußen, bestätigt den jungen Fürsten bereits als Herzog von Preußen. Daraufhin bereiten ihm die Königsberger am 31.10.1641 einen prächtigen Empfang.[1] […] Anfang Mai 1688 fühlt der Große Kurfürst sein Ende nahen. Er leidet an Gicht und Wassersucht. Noch am 7. Mai beruft er eine Sitzung des geheimen Rates ein. Die väterliche Ermahnung, die der Große Kurfürst am gleichen Tag, seinem Sohn auf den Weg mitgibt, kann als sein politisches Vermächtnis verstanden werden: Ich fühle, daß ich zum letztenmal dem Rate beiwohne, denn die Sanduhr meines Lebens wird bald abgelaufen sein. Durch Gottes Gnade habe ich eine lange und glückliche, aber eine sehr mühevolle, von Unruhe und Kriegen erfüllte Regierung gehabt. Jedermann weiß, in welchem armseligen Zustande ich die Länder nach meines Vaters Tod fand. Durch Gottes Hilfe habe ich sie in besserem Stand gebracht und hinterlasse Dir den Staat in Frieden und Wohlstand, von seinen Feinden gefürchtet, von seinen Freunden geachtet. Ich zweifle nicht, Daß Du, mein Sohn, wie in der Regierung so auch in den Staatsgrundsätzen mein Nachfolger sein und mit allem Fleiße darauf bedacht sein werdest, den Ruhm, welchen ich Dir als Erbteil hinterlasse, zu bewahren und zu mehren. Mögest Du vor allen Dingen Gott vor Augen haben, Deine Untertanen herzlich lieben, treue Räte gern hören und das Heft der Waffen niemals aus den Händen lassen. Bevor der Große Kurfürst am Morgen des 9.Mai in Berlin stirbt, gibt er zwei Parolen aus: „London“ und „Amsterdam“. Sie beziehen sich auf den ausstehenden Kriegszug des Prinzen von Oranien zur Erlangung der englischen Krone. Ihn zu unterstützen hatte der Kurfürst seinem Nachfolger ans Herz gelegt. Friedrich III., wegen einer Verwachsung später der „Schiefe Fritz" genannt, gelingt es mit Hilfe des Kaisers Leopold I. die bedrohlichen Erbregelungen zu seinen Gunsten zu klären. Allerdings hat dies seinen Preis. Die Ansprüche der Stiefbrüder werden mit einträglichen Ländereien und hohen Geldsummen abgefunden und dem Kaiser muss der Kurfürst militärische Unterstützung versprechen. Der nächste Krieg mit Frankreich um die spanische Erbfolge steht vor der Tür. Mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit hat der Kurfürst in seiner 48-jährigen Amtszeit seine ausgeplünderten und ruinierten Länder wieder aufgerichtet. Er hat ein stehendes Heer und dessen Finanzierung etabliert, Machtpotenzial für alles weitere politische und militärische Handeln Preußens. Aus den zersplitterten Landesteilen hat er ein zentral verwaltetes Ganzes gemacht und damit das Fundament für ein zukünftiges zentralistisch regiertes und verwaltetes Königreich gelegt. Seine Nachfolger müssen nur noch ergänzen und vervollkommnen, was Friedrich Wilhelm geschaffen hat.
„Er ward der Neubegründer und Verteidiger seines Vaterlandes, der Schöpfer von Brandenburgs Macht, der Schiedsrichter für seinesgleichen, der Stolz seines Volkes.“[2]

Hohenzollern’sche Herrschaftsgebiete

Das Herrschaftsgebiet Friedrichs III. untergliederte sich in verschiedene Gebiete, die sich vom Rhein bis zur Memel erstreckten. Dabei ragten zwei Landesteile auf Grund ihrer Größe heraus: die Mark Brandenburg sowie das unabhängige Herzogtum Preußen. Hohenzollernsche Landesteile:

Literatur

  • Bernhard Rogge: Fünf Jahrhundert Hohenzollernherrschaft in Brandenburg-Preussen (1915) (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten