Brandt, Heinrich von

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August Heinrich von Brandt (* 2. August 1789 in Lakiin bei Posen; † 23. Januar 1868 in Berlin) war ein preußischer General und Militärschriftsteller.

Wirken

Quelle
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Heinrich von Brandt kam 1789 in Lakiin in Westpreußen, wo sich seine auf der Reise befindlichen Eltern vorübergehend aufhielten, zur Welt. Mit 16 Jahren bezog er die Universität zu Königsberg in Ostpreußen, um auf Wunsch seines Vaters Rechtsgelehrter zu werden. Aber die großen politischen Ereignisse der damaligen Zeit interessierten ihn mehr als die staubigen, vergilbten Pandekten, und als das Unglück über Preußen hereinbrach und der König im Jahre 1807 eine Bekanntmachung erließ, die jedem jungen Manne von Bildung den Eintritt in die provisorischen Bataillone als Offizier gestattete, da war Heinrich von Brandt einer der ersten, die sich meldeten. Er trat als Fähnrich (damals die niedrigste Offizierscharge) in das 2. westpreußische provisorische Bataillon; doch sah er den Kriegsschauplatz in Preußen nie, da mittlerweile der Frieden von Tilsit geschlossen worden war. Das Unglück Preußens ging ihm zwar nahe, doch war er auch von der Größe Napoleons ergriffen; es schien ihm, „daß er alle Helden Plutarchs überflügelt und daß selbst Alexander und Cäsar ihm weichen müßten“. Die Schöpfung des Großherzogtums Warschau (1807) erfuhr Heinrich von Brandt aus den Zeitungen. Gleichzeitig hörte er durch die Briefe der Seinigen von der Lage der deutschen Bewohner, die nichts weniger als angenehm war. Denn um die Bewohner zu ängstigen, die noch Kinder oder Verwandte in Preußen hatten, ward das Räumungsrecht in Anwendung gebracht. Sein Vater riet ihm daher, den Abschied aus dem preußischen Heere zu nehmen, was der Sohn ungern tat. Er mußte indes gehorchen und reichte sein Abschiedsgesuch mit der Begründung ein, er wolle sich „dem Dienst des neuen Landesherrn nicht entziehen“.
Nachdem er einige Monate ohne Anstellung gewesen war, erhielt er eines Tages vom Marschall Davout, dem Gouverneur von Warschau, den Befehl, als Unterleutnant in die neugebildete Weichsellegion einzutreten. Mit diesem Regiment machte er von 1808 bis zum Frühjahr 1812 den Feldzug in Spanien mit und begab sich dann, ebenfalls mit der Weichsellegion, nach Rußland. Auf dem verhängnisvollen Rückzuge des französischen Heeres wurde Brandt schwer verwundet, von den Russen gefangen genommen. und nach Moskau gebracht. Nach seiner Heilung wurde er als russischer Untertan der polnischen Armee einverleibt, in der er bis zur Rückgabe seiner Heimat an Preußen, 1815, blieb.
Darauf ward der nunmehrige Hauptmann als Lehrer in das Kadettenkorps und die allgemeine Kriegsschule nach Berlin berufen und 1829 zum Major im Generalstab ernannt. Seine Beförderungen gingen nun rasch vorwärts, und 1857 nahm er, nachdem er viele Ehrenämter bekleidet hatte, als General der Infanterie den Abschied, um sich ganz der Militärschriftstellerei, die er schon in früheren Zeiten gepflegt hatte, zu widmen. Er wirkte auf diesem Gebiete noch ein Jahrzehnt und starb am 23. Januar 1868 in Berlin.

Quelle: „Memoiren aus dem spanischen Freiheitskampfe 1808-1811“, 1908 (PDF-Datei)


Werke (Auswahl)

  • Handbuch für den ersten Unterricht in der höheren Kriegskunst. Zum Gebrauch in Militär-Schulen und für den Selbstunterricht (PDF-Datei)
  • Ueber die Wiedereinführung der Dragoner als Doppelkämpfer (PDF-Datei)
  • Zwei militairische Aufsätze über Tagesfragen (Über die dreijährige Dienstzeit, über die Landwehr) (PDF-Datei)
  • Grundzüge der Taktik der drei Waffen: Infanterie, Kavallerie und Artillerie (PDF-Datei)
  • Der Feldzug der Russen und Polen zwischen Bug und Narew im Jahre 1931 (PDF-Datei)
  • Der kleine Krieg in seinen verschiedenen Beziehungen (PDF-Datei)

Literatur

  • Heinrich von Brandt, der Jüngere: Aus dem Leben des Generals der Infanterie z D. Dr. Heinrich von Brandt (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3)
  • Nachruf und Biographie in: Militär-Wochenblatt, Beiheft, unabhängige Zeitschr. für d. dt. Wehrmacht, 1868, S. 1ff. (PDF-Datei)