Brausewetter, Hans

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Hans Brausewetter (1899–1945)
Hans Brausewetter
Grab von Hans Brausewetter
Berlin-Charlottenburg, Luisenfriedhof II, Aufnahme: 2009

Hans Brausewetter (Lebensrune.png 27. Mai 1899 in Málaga, Spanien; Todesrune.png 29. April 1945 in Berlin) war ein deutscher Film- und Theaterschauspieler.

Leben

Der Bühnendichter, Theaterdirektor und Schauspieler Louis Angely war Hans Brausewetters Urgroßvater. Brausewetters Onkel war der Schriftsteller Arthur Brausewetter, Pfarrer in Danzig. Seine Schwester Renate war in den 1920er Jahren ebenfalls als Schauspielerin tätig. Hans Brausewetter war der Onkel des Meeresforschers Hans Hass. Hans Brausewetters Vater war Arzt, der seiner Gesundheit wegen nach Málaga ging, um dort zu praktizieren. So kam es, daß Hans Brausewetter dort am 27. Mai 1900 geboren wurde. Er erhielt zuerst mit seiner Schwester zusammen Privatunterricht, kam später auf die deutsche Realschule in Madrid, wo er sein „Einjähriges“ erwarb. Da die Familie Brausewetter nach dem Tod des Vaters wieder nach Deutschland übersiedelte, vollendete er seine Schulzeit in Stralsund, wo er während des Ersten Weltkrieges das Notabitur machte, um sich sofort als Kriegsfreiwilliger zu melden.

Fähnrich Brausewetter kehrte mit dem Eisernen Kreuz zurück, wurde 1919 entlassen, studierte ein wenig Philologie, war aber schon ganz auf das Theater eingestellt, nahm ein wenig Schauspielunterricht und machte für zwei Mark fünfzig Statisterie bei Barnowsky. Da ihm das zu wenig vorkam, riskierte er eine Lippe und wurde prompt hinausgeschmissen. Aber dieser „Rausschmiß“ hat ihm nichts geschadet, er landete 1920 bei Max Reinhardt am „Wiener Volkstheater“ mit einem Fünfjahresvertrag. Seine erste Rolle war der Schüler im „Faust“. Seitdem spielte er ununterbrochen Theater, so 1922–1928 und 1937–1945 am „Deutschen Theater“ in Berlin. Große Erfolge in Berlin hatte er mit „Das Paketboot Tennacity“ von Willdrac, „Alt-Heidelberg“ und „Mary Dugan“.

Sein Filmdebüt war 1921/22, ein Jahr später hatte er einen ersten Erfolg als Adjutant Masham in Ludwig Bergers „Ein Glas Wasser“. Fortan wurde er im deutschen Film gern als sympathischer, pausbäckiger Kumpel und Junge von nebenan besetzt, dem die Herzdame vom jugendlichen Helden weggeschnappt wird. Hans Brausewetter wirkte in 49 Stummfilmen mit. Sein erster Tonfilm war „Ein Burschenlied in Heidelberg“ mit Willy Forst und Betty Bird.

In der Erfolgs-Filmoperette „Die Drei von der Tankstelle“ (Wilhelm Thiele, 1930) teilte er dieses Schicksal mit Heinz Rühmann.

Mehr Glück hatten beide im Verein mit Josef Sieber 1939 in „Paradies der Junggesellen“, in dem jeder der drei Film-Freunde seine Braut bekommt: zu den Klängen des Liedes „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“. Dies war ein später Höhepunkt in Brausewetters Karriere. 1940 trug das Trio das Lied auch in dem Spielfilm „Wunschkonzert“ vor. Brausewetter spielte in über 100 Filmen. Selten, wie in Robert Siodmaks „Voruntersuchung“ als Mordverdächtiger, gelang es ihm, das Klischee zu durchbrechen und mehr Tiefgang zu zeigen.

Er war ein Kritiker des Dritten Reiches, und er machte auch kein Geheimnis aus seiner Ablehnung. Dies führte dazu, daß er kurzzeitig in ein Konzentrationslager überführt wurde, wo er durch Intervention der Schauspielerin Käthe Haack bei Reichspropagandaminister Joseph Goebbels wieder freikam.

1943 spielte er in dem bekannten, von Erich Kästner unter dem Pseudonym Berthold Bürger mitgeschriebenen Spielfilm „Münchhausen“ den Freiherrn von Hartenfeld.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Hans Brausewetter als Zivilist bei einem Bombenangriff durch eine Granate schwer verletzt und erlag seinen Verletzungen am 29. April 1945. Er wurde auf dem Luisenfriedhof II in Berlin beigesetzt.

Auszeichnung

Werke

Filmographie

Theatrographie (Auswahl) 

Hörspielsprecher (Auswahl)

Literatur

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 45, 10. November 1935
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 43, 24. Oktober 1937
  3. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 5, 28. Januar 1938
  4. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 6, 4. Februar 1938
  5. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, 10, 4. März 1938
  6. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 22, 27. Mai 1938