Britisch-deutscher Freundschaftsvertrag

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Der britisch-deutsche Freundschafts- und Konsultationsvertrag von 1938 wurde im Rahmen des Münchner Abkommens auf Vorschlag des britischen Premierministers Neville Chamberlain abgeschlossen. Er sah vor, daß alle strittigen Fragen zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich nur in Verhandlungen geklärt werden sollen. Dieser Vertrag enthielt u.a. den Zusatz, daß diese beiden Nationen „niemals wieder gegeneinander Krieg führen“, und sah somit ausdrücklich den Verzicht auf militärische Gewalt zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich vor. Durch die englisch-französische Garantieerklärung vom 31. März 1939 wurde dieser Vertrag von Großbritannien gebrochen, was Adolf Hitler zum Anlaß nahm, in seiner Rede vom 28.4.1939 den deutsch-britischen Flottenvertrag von 1935, der eine freiwillige, pro-britische Rüstungsbegrenzung darstellte, als von England einseitig zerrissen und somit als hinfällig zu bezeichnen.[1] Schon im Oktober 1939 kam es dann zum geheimen Churchill-Stalin-Pakt gegen Deutschland.

Entstehungsgeschichte

„Der Münchener Konferenz folgte noch ein dramatisches Nachspiel, dessen Hauptdarsteller Chamberlain und Hitler waren. Chamberlains Vorschlag nach einer privaten Zusammenkunft folgte ein Treffen am 30. September 1938 in der Münchener Wohnung Adolf Hitlers in der Prinzregentenstraße, bei der neben den beiden Regierungschefs nur der deutsche Dolmetscher Paul-Otto Schmidt anwesend war. Der Führer sah dies als selbstverständlich an; er konnte nicht ahnen, daß Schmidt unter der Tarnkappe des Dolmetschers alle wichtigen Informationen aus vertraulichen Staatsgesprächen an seine Verschwörerfreunde in der deutschen Botschaft in London weitergab und Chamberlain über seine Diplomaten darüber informiert war.[2] Adolf Hitler erklärte, daß die schwierigste von allen Fragen jetzt geregelt worden sei und daß seine eigene Hauptaufgabe jetzt erfüllt sei. Chamberlain meinte, sollten die Tschechen dennoch Widerstand leisten so hoffe er, daß man keine Luftangriffe auf Frauen und Kinder erleben müsse. Das war reinste Ironie. Denn Chamberlain wußte, daß die Pläne der englischen Luftstreitkräfte im Gegensatz zur deutschen Luftwaffe in einem künftigen Krieg gezielte, massive Angriffe auf Wohnzentren vorsah. Das war Hitler unbekannt und er entgegnete mit Nachdruck, daß er in jedem Fall gegen solche Angriffe sei. Deutschland würde sie niemals anwenden, es sei denn zur Vergeltung. Er sagte bewegt, daß ihm der Gedanke, Säuglinge von Gasbomben getötet zu sehen, verhaßt sei.[...] Als die Unterredung ihrem Ende zuging fragte Chamberlain Hitler plötzlich, ob er eine deutsch-englische Freundschaftserklärung unterzeichnen würde. Nachdem Hitler sich die Bedingungen angehört hatte unterschrieb er ohne Zögern beide Ausfertigungen der englisch abgefaßten Erklärung, die Chamberlain ihm vorgelegt hatte. Chamberlain unterschrieb ebenfalls beide Ausfertigungen und reichte eine davon an Hitler.“[3]

Abschlußerklärung

„Wir haben heute eine weitere Besprechung gehabt und sind uns in der Erkenntnis einig, daß die Frage der deutsch-britischen Beziehungen von allererster Bedeutung für beide Länder und für Europa ist. Wir sehen das gestern Abend unterzeichnete Abkommen und das deutsch-englische Flottenabkommen als symbolisch für den Wunsch unserer beiden Völker an, niemals wieder gegeneinander Krieg zu führen. Wir sind entschlossen, auch andere Fragen, die unsere beiden Länder angehen, nach der Methode der Konsultation zu behandeln und uns weiter zu bemühen, etwaige Ursachen von Meinungsverschiedenheiten aus dem Wege zu räumen, um auf diese Weise zur Sicherung des Friedens Europas beizutragen.”[4]

Zitate

  • „Als 1938 Herr Chamberlain hier in München war und mir heuchlerisch seine Freundschaftsangebote machte, da hat dieser Mann im Innern den Entschluß gehabt, sofort nach der Rückkehr zu sagen: Ich habe jetzt eine gewisse Frist bekommen, und jetzt wollen wir rüsten, damit wir dann Deutschland überfallen können.“ — Adolf Hitler, Rede in München, 8.11.1940
  • „Allein die englisch-französischen Kriegshetzer brauchten den Krieg und nicht den Frieden. Sie brauchten einen langen Krieg, wie es Herr Chamberlain damals ausdrückte. Mindestens drei Jahre lang. Denn sie hatten ja unterdes ihre Kapitalien in Rüstungsaktien angelegt, die Maschinen angeschafft und benötigten nun die zeitliche Voraussetzung für das Florieren ihrer Geschäfte und zur Amortisation ihrer Investierungen.“Adolf Hitler, Rede in München, 19.7.1940

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Der britisch-deutsche Freundschaftsvertrag sah vor, jedwede Irritation zwischen den beiden Staaten in freundschaftlichen Konsultationen zu beheben. Kriegerische Maßnahmen waren ausdrücklich ausgeschlossen. Die Vollmacht an Polen durch Großbritannien widersprach eindeutig dieser vertraglichen Abmachung.
  2. Hans Rothfels, Die deutsche Opposition gegen Hitler, Krefeld 1951, zit. nach: Anneliese von Ribbentrop Die Kriegsschuld des Widerstandes, ISBN 3806106606, Seite 155
  3. David L. Hoggan, Der erzwungene Krieg, Grabert-Verlag, 4. Auflage, Seite 164 f.
  4. Abschlußerklärung von Neville Chamberlain und Adolf Hitler zum britisch-deutschen Freundschaftsvertrag.