Buß, Franz Joseph Ritter von

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Porträt von 1848 oder früher

Franz Joseph Ritter von Buß (* 23. März 1803 in Zell am Harmersbach, Schwarzwald; † 31. Januar 1878 in Freiburg im Breisgau) war ein ultramontaner Politiker und Jurist sowie großherzoglich badischer Hofrat und Professor an der Universität Freiburg.

Leben

Buß studierte in Freiburg, Heidelberg und Göttingen nacheinander Philologie, Medizin und Rechtswissenschaft, habilitierte sich 1828 in der juristischen Fakultät zu Freiburg, wo er 1833 eine außerordentliche und 1836 eine ordentliche Professur für Rechts- und Staatswissenschaften, seit 1844 auch für Kirchenrecht erhielt. Seit 1837 war er Mitglied der Zweiten Kammer, huldigte anfangs dem Liberalismus, trat aber später zur streng katholischen Richtung über. Seine Stellung in der Kammer wurde dadurch schwierig, so daß er nach kurzer Zeit sein Mandat niederlegte. 1846 wiedergewählt, sah er sich scharfen Angriffen ausgesetzt und schied, zum Teil von seinen Wählern veranlasst, im April 1848 abermals freiwillig aus. Dagegen trat er im Dezember 1848, von einem westfälischen Bezirk gewählt, in die Frankfurter Nationalversammlung, später auch in das Erfurter Parlament und tat sich dort als Redner der großdeutsch-katholischen Richtung hervor; auch an den späteren kirchenpolitischen Kämpfen beteiligte er sich maßgeblich und war insbesondere bemüht, die katholische Agitation durch Gründung von Vereinen und Ausbildung des streng katholischen Unterrichts zu unterstützen. 1863 wurde er in den österreichischen Ritterstand erhoben und 1873 vom Wahlkreis Achern in die badische Kammer, 1874 vom badischen Wahlbezirk Tauberbischofsheim-Walldürn in den Deutschen Reichstag gewählt, wo er in die Fraktion der Deutschen Zentrumspartei eintrat.

Schriften (Auswahl)

  • Über den gegenwärtigen Standpunkt der politischen Parteien unter sich und über den einzig möglichen Weg ihrer Versöhnung. Freiburger Antrittsvorlesung, 1829 (verloren)
  • Geschichte und System der Staatswissenschaft. Karlsruhe 1839, 3 Bde. (Netzbuch, Band 1)
  • Über den Einfluß des Christentums auf Recht und Staat. 1841
  • Die Methodologie des Kirchenrechts. Freiburg i. Br. 1842 (Netzbuch)
  • System der gesamten Armenpflege (nach Gérando). 3 Bde., 1843-46 (1. caritaswissenschaftliches Buch in dt. Sprache)
  • Der Unterschied der katholischen und protestantischen Universitäten Teutschlands. Freiburg i. Br. 1846 (Netzbuch)
  • Zur katholischen Politik. 1850 (Auseinandersetzung mit J. M. Donoso-Cortés)
  • Urkundliche Geschichte des National- und Territorialkirchentums in der katholischen Kirche Deutschlands. Schaffhausen 1851
  • Die Aufgabe des katholischen Theils teutscher Nation. 1851
  • Die Reform der katholischen Gelehrtenbildung in Teutschland. 1852
  • Die Gesellschaft Jesu, ihr Zweck, ihre Satzungen, Geschichte etc.. 2 Bde., Mainz 1853 (Netzbuch, beide Bände)
  • Die kirchliche Immunität. 1855 (Netzbuch)
  • Der heilige Thomas, Erzbischof von Canterbury und Primas von ganz England und sein Kampf für die Freiheit der Kirche. Mainz 1856 (Netzbuch)
  • Österreichs Umbau in Kirche und Staat. Wien 1863, Bd. 1

Verweise