Bundeslade
Die Bundeslade ist ein jüdisches Heiligtum – eine tragbare Lade, in der dem Alten Testament nach die Steintafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt wurden. Ihr Name leitet sich davon ab, daß mit diesen Tafeln der Bund zwischen Jahwe und dem Volk Israel geschlossen worden sei.
Verbleib
Die Bundeslade befand sich lange Zeit im Tempel von Jerusalem, ihre Spur verliert sich jedoch nach der Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar II. im Jahre 586 v. d. Z. Es ist bis heute nicht geklärt, ob die Bundeslade noch existiert oder längst vernichtet worden ist. In letzterem Falle wäre davon auszugehen, daß sie von den Babyloniern zerstört wurde, als diese große Teile des Tempelschatzes raubten. Sollte die Bundeslade sich noch länger im Tempel befunden zu haben, so wäre der Jüdische Krieg der entscheidende Zeitpunkt und davon auszugehen, daß die Römer sie zusammen mit dem anderen Gold der „Judenbeute“ eingeschmolzen und anderweitig verwendet haben. Eine Darstellung auf dem Titusbogen in Rom zeigt etwa, wie der siebenarmige Kerzenleuchter als Kriegsbeute entwendet wurde.
Es hält sich jedoch auch die bisher nicht nachzuweisende Annahme, daß sich die Bundeslade bis heute irgendwo in Nordafrika befinden soll (Äthiopien, Sahara). Eine Theorie geht sogar davon aus, daß die im Süden Schwarzafrikas siedelnden Lemba mehr oder weniger Nachfahren der Israeliten sein sollen.
Verarbeitung der Thematik im Film
In dem 1981 erschienenen Abenteuerfilm „Jäger des verlorenen Schatzes“ macht sich der Protagonist Indiana Jones in Ägypten auf die Suche nach der Bundeslade, die sich in der vom Sand verschütteten Stadt Tanis befindet, die die Nationalsozialisten ausgraben. Die Bundeslade wird im Film als mächtiges Artefakt beschrieben; eine Armee, die sie vor sich hertragen würde, sei unbesiegbar. Dies widerspricht allerdings dem Alten Testament, in dem an einer Stelle genau das Gegenteil beschrieben wird: Die Israeliten führen die Bundeslade mit in die Schlacht, der Feind führt diese jedoch in einem Triumphzug in seine Hauptstadt fort. Der Film machte die Thematik der verschollenen Lade jedoch weltweit wieder populär.
