Carinhall

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Carinhall, Eingangsbereich zum Hauptgebäude.jpg

Carinhall war das repräsentative Jagdgut Hermann Görings am Döllnsee in der brandenburgischen Schorfheide nordöstlich von Berlin. Göring nannte das Anwesen, welches aus einem weitläufigen Gebäudekomplex bestand, seiner verstorbenen Frau Carin Göring zu Ehren Carinhall. Ihr Leichnam wurde in einem Mausoleum auf dem Gelände zur letzten Ruhe gebettet. Architekt des Anwesens war zunächst Werner March, der Schöpfer des Berliner Olympiastadions. Später übernahm Friedrich Hetzelt den weiteren Ausbau.

Am 20. April 1945 verließ Hermann Göring Carinhall für immer, als schon die sowjetische Artillerie zu hören war.

Planung

Karte von Carinhall
Generalfeldmarschall Göring empfing den Unteroffizier Herbert Nelke auf Carinhall, um ihm das Ritterkreuz zu überreichen.

1933 übertrug der preußische Staat Hermann Göring, in seiner Eigenschaft als Präsident von Preußen, für lebenslangen Gebrauch ungefähr 120 Hektar in der Schorfheide, zwischen den Seen Großdöllner See und Wuckersee. Diese Region ist eine der größten waldigen Zonen Deutschlands, von spektakulären, durch das letzte Eiszeitalter geschaffenen Landschaften, vom dauernden Wechsel zwischen Waldregionen und offenen weiten Landschaften und einer Anzahl von Seen (Werbellinsee, Grimnitzsee, usw.) gekennzeichnet.

Die Wahl war seitens Görings auf einige Gründe zurückzuführen; einerseits seine Leidenschaft für die Jagd und die Natur, da es sich hier seit dem 12. Jahrhundert um eine wichtige Jagdregion handelte. Andererseits bestand durch die Nähe zu Berlin (ungefähr 65 km) eine ideale Lage, die es dem Minister erlaubte, sich von der Arbeitsstelle der Hauptstadt zu entfernen, aber gleichzeitig den Kontakt mit den Regierungsangelegenheiten zu halten. Unter seinem Patronat konnte sich diese Landschaft in ein wichtiges Reservat des urtümlichen Lebens seltener Tierarten verwandeln, da er plante, u. a. Bisons, Falken und eine aus Kanada eingeführte Rasse von wilden Pferden anzusiedeln.

Göring reichte das Blockhaus nicht aus, es wurden Anbauten vorgesehen. Das Waldschloß Carinhall war in erster Linie vorgesehen zu repräsentativen Zwecken; Göring wollte es mit hochrangingen Führern der NSDAP sowie Staatsoberhäuptern zu Jagdausflügen in die Schorfheide nutzen. Er beauftragte die Architekten March, Tucher und Hetzel mit den technischen Einzelheiten des Baus. Sie begannen im Juli 1933 und sahen eine Ausführungszeit von 10 Monaten vor. Der Entwurf wurde im Hangar des Jagdflugzeuges des Schwagers von Carin, Graf Eric von Rosen, auf dem Grundstück der Burg von Rockelstad in Schweden ausgestellt. Er beinhaltete vorerst ein Haus für die Wochenenden und einen Hangar für das Jagdflugzeug Görings. Der Anlage gab man den Namen Carinhall zur Ehre Görings verstorbener Gemahlin Carin.

Das damalig bestehende Carinhall war eine einfache Holzhütte auf ländlichem Boden in typisch deutschem Stil: Ein steingepflasterter Hof führte zu einer schweren Holztür mit dem geschnitzten preußischen Adler und Görings Wappen. Im Inneren war über der Tür in einen schweren Eichenbalken die folgende Inschrift geschnitzt worden:

„Seinem Ministerpräsident Hermann Göring, der mit kraftvoller Hand die Geschicke von Preußen leitet, widmet das dankbare Land das Jagdhaus am Wuckersee in der Schorfheide zum dauernden Gebrauch, auf daß des deutschen Waidwerks Schirmherr Waidmannslust und Freude findet in Preußens Forsten. Berlin, den 26. Oktober 1933. Das Preußische Staatsministerium: Popitz, Kerrl, Rust, Dr. Schmitt, Darré“

Gäste

Das Portal von Carinhall wurde mit einer Dachterrasse ausgestattet, auf der bei Empfängen und anderen gesellschaftlichen Besuchen Ehrenposten der Luftwaffe in Stellung gingen. Dies war auch der Fall beim Empfang von offiziellen Staatsgästen des Reiches, die aus vielen Ländern der Erde kamen: Der Regierungschef Italiens Benito Mussolini, der König von Thailand, der Außenminister Polens Beck, der Außenminister Japans Matsuoka, der britische Botschafter in Berlin, Sir Neville Henderson sowie sehr viele andere waren hier Gast. Nur das Gästehaus auf der gegenüberliegenden Seite des Döllnsees überstand die Kriegswirren und ist, nachdem die DDR-Regimeführung es nutzte, heute das „Tagungs- und Wellnesshotel Döllnsee-Schorfheide“. Das letzte Fest war im Jahr 1945 der Geburtstag Görings, zu dem Minister Funk die Rede hielt, während die Sowjets schon fast vor den Toren standen.

Zerstörung

Am 28. April 1945 mußte der Komplex von einem kleinen Trupp der Luftwaffe vor den anrückenden sowjet-bolschewistischen Invasoren gesprengt werden. Dazu kamen etwa 80 Fliegerbomben zum Einsatz. Der Rest wurde anschließend geplündert, die noch vorhandenen wertvollen Kunstwerke wurden geraubt. Das Grab Carin Görings wurde von der Roten Armee geschändet; die Leichenteile wurden verstreut aufgefunden.

Raub und Plünderung

Im Jahr 1943 ließ Göring vorsorglich einen Teil seiner Sammlung im Bergungsort Salzbergwerk Altaussee bei Altaussee im Bezirk Bad Aussee in der Steiermark einlagern. Diese Kunstwerke wurden ab 1945 von den Alliierten in Lastwagen zur zentralen Sammelstelle (Central Collecting Point) in München gebracht, die sich im vormaligen Führerbau und im Verwaltungsbau der NSDAP befand.

Hinterlassenschaft

Von den Hauptgebäuden ist nichts mehr erhalten, lediglich einige wenige Mauerreste sind im Wald auffindbar. Die Reste des Landsitzes, bestehend aus zwei Unterkunftshäusern für Wachmannschaften (das Wach-Regiment „Hermann Göring“ beschützte die Anlage), einer Toranlage mit zwei Postenhäuschen und einer Kastanienallee dahinter, sind nun als Baudenkmäler von Templin aufgeführt. Bis in die 1990er Jahre waren Keller und Luftschutzkeller teilverschüttet und betretbar, diese Eingänge wurden mittlerweile beseitigt. Am ehemaligen Mausoleum von Carin Göring ist nur noch eine Vertiefung im Boden erkennbar.

Bei Ausgrabungen wurde der erhaltene Luftschutzkeller gefunden, in dessen Innerem noch Reste von Kunstgegenständen gefunden werden konnten. Er wurde zur Beherbergung von Fledermäusen umgebaut.

Bildergalerie

Verweise

Filme