Linde, Carl

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Carl Paul Gottfried Ritter von Linde (Lebensrune.png 11. Juni 1842 in Berndorf; Todesrune.png 16. November 1934 in München) war ein deutscher Erfinder und Unternehmer. Er ist der Begründer der industriellen Kältetechnik.

Leben

Nach dem Studium am Polytechnikum Zürich, das er 1864 jedoch ohne Diplom abschloß, war er zuerst in der Berliner Baumwollfabrik Kottern und danach bei der Lokomotivfabrik Krauss in München tätig. 1868 wurde er Außerordentlicher Professor für Maschinenbau an der Polytechnischen Schule München und ab 1872 Ordentlicher Professor. Er errichtete in München das erste Maschinenlaboratorium, das auch zum Ausgangspunkt seiner bahnbrechenden Entwicklungen in der Kältetechnik wurde und in dem neben anderen auch Rudolf Diesel seine Ausbildung erhielt. 1871 konzipierte er eine mit Methylether arbeitende Kältemaschine, die er in der Maschinenfabrik Augsburg herstellen ließ. Die zweite, 1876 folgende Generation von Kühlmaschinen arbeitete bereits mit Ammoniak. Insbesondere Brauereien interessierten sich für Lindes Erfindung, für die er 1877 die deutschen Reichspatente erhielt. Am 25. März 1876 erhielt er das Patent für den ersten Kühlschrank, der mit Ammoniak als Kühl­mittel arbeitete. 1879 gründete er sein eigenes Unternehmen, die „Gesellschaft für Linde’s Eismaschinen AG“ in Wiesbaden. Bereits nach kurzer Zeit war das Unternehmen weltweit führend auf kältetechnischem Gebiet. Über Versuchsarbeiten zur Verflüssigung von Kohlensäure kam er dann zur Verflüssigung von Stickstoff und Sauerstoff. Einsatzmöglichkeiten ergaben sich in der Chemie und in der Metallindustrie, die Sauerstoff für das autogene Schweißen benötigte. In Höllriegelskreuth im Münchener Süden ließ er 1903 eine Fabrik bauen, die noch heute der größte Standort des Linde-Konzerns ist. Von 1892 bis 1910 war er dann wieder wieder an der Technischen Hochschule München tätig. 1898 wurde er geadelt und nannte sich nun Ritter von Linde. 1912 wurde er Geheimer Rat. Unter dem BRD-Regime mußte die ursprüngliche Sparte der Kältetechnik jedoch 2004 nach mehr als 100 Jahren endgültig an den VS-amerikanischen Konzern „Carrier“ verkauft werden.

Werke (Auswahl)

  • Ueber einige Methoden zum Bremsen der Locomotiven und Eisenbahnzüge, insbesondere über die Dampfrepressions-Bremse: Pat. System der Locomotiv Fabrik Krauß & Comp., 1868
  • Vorgänge bei Verbrennung in flüssiger Luft, 1899
  • Die Veränderlichkeit der specifischen Wärme der Gase, 1897
  • Physik und Technik auf dem Wege zum absoluten Nullpunkte der Temperatur. Festrede gehalten in der öffentlichen Sitzung der K. Akademie der Wissenschaften am 16. November 1912
  • Aus meinem Leben und von meiner Arbeit: Aufzeichnungen für meine Kinder und meine Mitarbeiter, 1916; Nachdruck im VDI-Verlag 1988, ISBN 978-3184006549

Literatur

  • Eduard Ellwein: Grabrede am Grabe des Herrn Geheimen Rats Professors Carl von Linde auf dem Waldfriedhof in München am 18. November 1934. Geheimrat Carl von Linde. 16. Nov. 34

Verweise