Tiedemann, Carl von

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Oberstleutnant Karl von Tiedemann.jpg

Carl Gerhard Rudolf von Tiedemann (auch Karl; Lebensrune.png 28. Juni 1878 in Labehn, Kreis Lauenburg in Pommern; Todesrune.png 10. März 1979 in Wentorf bei Hamburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr, der Landwehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Erster Weltkrieg

Mit dem Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 34 beteiligte er sich an der Ostfront zunächst an den Schlachten bei Gumbinnen, bei Tannenberg sowie an den Masurischen Seen. Im weiteren Kriegsverlauf kämpfte Tiedemann u.a. in der Winterschlacht in Masuren und lag ab 3. Oktober 1915 in Stellungskämpfen zwischen Krewo-Smorgon-Narotsch-Tweretsch. Im Dezember 1916 aus der Front herausgelöst und in den Westen transportiert, lag er hier ab Mitte Januar 1917 in Stellungskämpfen in Flandern und Artois. Von April bis Mitte Mai folgte die Frühjahrsschlacht bei Arras. Im Juli in die Champagne verlegt, kämpfte Tiedemann hier bei Verdun und ab Oktober in den Argonnen. Zeitweise war er beim Stab der 80. Reserve-Division tätig. Erst Ende März 1918 ging er mit seinem Regiment während der Großen Schlacht in Frankreich in die Offensive. Nach der Einstellung des deutschen Angriffs lag er zumeist in Stellungs- und Rückzugskämpfen.

Reichswehr

Wachregiment

Vom 1. Oktober 1929 bis 31. März 1932 war er Kommandeur des Kommandos der Wachtruppe bei der Kommandantur Berlin. Chef des Wachregimentes zu sein, galt in allen Ären der deutschen Militärgeschichte als besondere Ehre.

Zweiter Weltkrieg

Schlacht am Grebbeberg

Die Schlacht am Grebbeberg war ein größeres Gefecht während des Westfeldzuges entlang der Grebbe-Linie im Zweiten Weltkrieg.

Die 207. Infanterie-Division unter Generalleutnant von Tiedemann und das SS-Regiment „Der Führer“ unter SS-Standartenführer Georg Keppler, beide der 18. Armee unterstellt, erhielten am 10. Mai 1940 den Befehl, den Grebbeberg zu nehmen. Der Fall des Grebbeberges am 13. Mai war von entscheidender Bedeutung im Feldzug gegen Holland. Dadurch brach die gesamte Grebbelinie zusammen und als Folge mußten sich vier niederländische Divisionen zurückziehen und schließlich die Niederlande während Fall Gelb kapitulieren.

Im Balkanfeldzug und im Rußlandfeldzug kommandierte er vom 15. März 1941 bis 31. Dezember 1942 dann die umgeformte und umbenannte 207. Sicherungs-Division, wobei er gleichzeitig vom 11. Oktober bis 11. November 1941 in Vertretung Befehlshaber des Rückwärtigen Heeresgebietes Nord war, da der Befehlshaber Franz von Roques kurzzeitig ein Frontkommando hatte. Seit Mai 1941 war der Sicherungs-Division auch die Feldkommandantur 182 (FK 182) unter Oberst/Generalmajor Georg Moritz unterstellt.

Im Rahmen der Aktion „Winterfestigkeit“ versetzte das Heerespersonalamt damals diejenigen Generäle, „die den hohen Anforderungen des russischen Winters voraussichtlich nicht mehr gewachsen“ seien, in die Führerreserve. Auch von Tiedemann bekam kein neues Kommando mehr. Am 30. April 1943 wurde er mit großen Ehrenbekundungen aus dem aktiven Wehrdienst verabschiedet.

Tod

Generalleutnant a. D. von Tiedemann verstarb 1979 und ruht auf dem Evangelischen Friedhof in Wankendorf (Amt Bokhorst-Wankendorf).

Familie

Am 6. Februar 1920 ist von Tiedemanns erste Frau in Schneidemühl gestorben. Am 29. März 1933 hat er Irmgard von Tschirschnitz in Eystrup als seine zweite Frau geheiratet. Am 2. Oktober 1936 ist seine zweite Frau in Dramburg gestorben. Am 28. Februar 1940 hat er in Stargard mit Fides von Kleist (1910–1980), eine verwandte von Heinrich von Kleist, seine dritte Frau geheiratet. Am 20. Oktober 1943 wurde sein jüngster Sohn, Carl Ferdinand Hanns-Joachim Franz Friedrich von Tiedemann, der spätere Schauspieler, Unterhalter und Moderator „Carlo von Tiedemann“, in Stargard geboren. Am 29. Dezember 1944 ist sein Sohn Joachim Ernst Curt in Ungarn gefallen. Sein Sohn John Heinrich Arthur ist im September 1945 in sowjet-bolschewistische Kriegsgefangenschaft in Dünaburg „verstorben“. Sein Schwiegersohn Rüdiger von Wedel ist am 26. Mai 1954 in einem sowjetischen Lager bei Stalingrad „gestorben“. Seine Tochter Barbara ist am 16. Januar 1966 in Hinterzarten gestorben.

Beförderungen (mit Wirkung vom)

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Seine Reaktivierung erfolgte jedoch schon fünf Monate später zum 1. Juli 1932. Hier fungierte er zunächst als Zivilist im Stab des Infanterieführers II in Schwerin. Am 1. Oktober 1933 wurde Tiedemann für den aktiven Militärdienst reaktiviert, wo er bis April 1936 als Kommandeur des Wehrbezirks von Labes fungierte. Anschließend war er Landwehrkommandant von Stargard in Pommern und erhielt am 1. Oktober 1937 das Patent zu seinem Dienstgrad als Generalmajor.