Chachapoya

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Peru Karte Chachapoyas.jpg
Erhaltene steinerne Wohnhäuser
Begräbnisstätte der Chachapoya von Karajia

Im unwegsamen Hochland Perus gibt es Reste von Städten, die von einem Volk bewohnt wurden, das sich selbst Chachapoya nannte. Diese waren groß und hellhäutig und mit keinem Volk der Indios verwandt. Die Inka, die schließlich den Untergang der Chachapoya herbeiführten, bezeichneten diese Menschen als „Wolkenmenschen“ oder „Nebelkrieger“. Hierbei wird vermutet, daß dieses Volk Europäer beschreibt und deren Erscheinung sehr fremdartig, sogar göttlich auf die erst später nachfolgenden Bewohner Amerikas gewirkt haben muß.

In der Geschichtsschreibung werden sie von spanischen Chronisten erstmals im Zusammenhang mit den Inkas erwähnt, die gegen Anfang des 15. Jahrhunderts die Jagdgründe der Chachapoya eroberten und sie nach langen, erbitterten Zermürbungskämpfen durch zahlenmäßige Überlegenheit unterwarfen. Bei Ausgrabungen stießen Archäologen auf Sarkophage, Mumien und Felsmalereien in Menschengestalt, die von einer hohen Kulturstufe zeugen.

Im Gebiet der Chachapoyas befindet sich auch Kuélap, eine Festungsanlage von 600 Metern Länge, umgeben von 15 Meter hohen Mauern. In der Nähe finden sich zudem die Grabfiguren von Karija. Diese Sarkophage beherbergen Mumien, die in Hockstellung in Richtung Osten und damit in Richtung ihrer ursprünglichen Heimat blicken.

Herkunft

Quelle
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Das Geheimnis der blonden Indianer

Als die Inkas im 15. Jahrhundert in die Berge Nordostperus vordrangen, trafen sie – so ihre Berichte – auf ein ungewöhnliches Volk: wilde Krieger, größer und hellhäutiger als sie selber und ihre bis dahin härtesten Gegner. Die Inkas nannten das geheimnisvolle Volk Chachapoya, die Nebelwaldkrieger oder Wolkenmenschen. Dieses rätselhafte Volk baute gewaltige Steinbauten, überlegter und größer als das vielbesuchte Machu Picchu. Und deren Schöpfer sahen so völlig anders aus als ihre indianischen Nachbarn. Auch die späteren spanischen Konquistadoren beschrieben sie als blond und hellhäutig. Der Kulturwissenschaftler und Dokumentarfilmer Hans Giffhorn – er lehrte an den Universitäten Göttingen und Hildesheim – wurde bekannt durch seine zahlreichen Forschungsreisen und diversen Dokumentarfilme für ARD, ZDF und Arte. Der Verfasser beschreibt in vier Abschnitten die Ergebnisse seiner Forschungsreisen nach Südamerika: Die Rätsel der Chachapoya – Völker der Antike: Ein möglicher Schlüssel – Von Karthago über die Anden: Rekonstruktion einer Auswanderung – Nachfahren keltischer Einwanderer?

Zusammen mit Archäologen, Paläopathologen und Humangenetikern hat sich Hans Giffhorn 14 Jahre lang mit dieser rätselhaften Hochkultur in den Anden befaßt. Mit einer Reihe belastbarer Indizien belegt der Forscher seine These, daß es in der Antike eine Besiedlung von Südamerika durch europäische oder keltische Stämme gegeben habe, die mit den karthagischen oder phönizischen Seefahrern in Verbindung standen. Dies erinnert an die Thesen des Norwegers Thor Heyerdahl für eine mittelalterliche Seefahrt und Besiedlung Polynesiens vor den europäischen Entdeckungsfahrten im Pazifik.

Besiedelung durch keltische Stämme aus Europa

Das reichhaltige Bildmaterial, auch von heutigen Chachapoya, bringt überraschende Belege, so die Fotos von „Gringuitos“, hellhäutigen, teilweise blonden „Indianern“ in abgelegenen Dörfern Nordostperus. Die Thesen von Hans Giffhorn erinnern an frühere Arbeiten der französischen Forscher Marcel Homet und Jacques de Mahieu aus den siebziger Jahren, die allerdings nicht im umfangreichen Literaturverzeichnis des Buches enthalten sind. Beide vertraten bereits eine vorkolumbische Berührung Südamerikas durch Europäer. [...]

Quelle: Junge Freiheit, 26. April 2013, S. 21


Namensherleitung und endgültiger Untergang

Die Bezeichnung „Wolkenkrieger“ soll sich von ihrem vorzugsweisen Wohngebiet in den nebelverhangenen Bergen ableiten. Darüber hinaus gibt es noch weitere Theorien.

„Die Spanier besetzten das Land der Chachapoya-Indianer zuerst im Jahre 1536. Nach der Gründung von Trujillo (1535) beauftragte der Statthalter Francisco Pizarro den Marschall Alonso de Alvarado mit der Erforschung und Unterwerfung desselben. Dieser brach mit 20 Gefährten von Trujillo auf, überstieg die Küstenkordillera und gelangte zunächst nach Cochabamba am Chota, einem linksseitigen Nebenflusse des Maranons, hielt aber ein weiteres Vordringen mit so wenigen Leuten für zu gefährlich und begab sich nach Lima zurück, um über seinen bisherigen Marsch Bericht abzustatten. Mit Verstärkungen von Fußvolk und einigen Reitern rückte er sodann von Neuem von Trujillo aus, nahm die in Cochabamba zurückgelassene Mannschaft mit sich und erreichte nach mehreren Gefechten mit den Eingebornen den Maranon, dessen Übergang ein Heer von 8.000 Indianern ihm streitig machen wollte. Trotz des Widerstands setzte er auf Flößen über den Fluß und bemühte sich auf seinem weiteren Zuge durch das Thal des Utcubamba, die tapferen Chacha-Indianer durch gütliche Unterhandlungen zu gewinnen, was ihm auch gelang, nur in der Provinz Chilca wollten sich einige Widerspenstige nicht fügen und wurden in einem Gefechte besiegt. Noch im selben Jahre gründete Alvarado darauf in der Gegend von Llahuantu, – das heutige Levanto – die Stadt San Juan de la Frontera, ein Name, der später außer Gebrauch kam, indem die neugegründete Kolonie nach dem Indianerstamm und der von diesem bewohnten Gegend Chachapoyas benannt wurde.
Die Etymologie des Wortes Chachapoyas ist nicht ganz klar, indes ist es von Interesse sie zu untersuchen, da sie einiges Licht über die Stammesverwandtschaft der alten Bewohner bringt. Das Wort chacha gehört der Aimaräsprache an und kein ähnlich lautendes findet sich im Keshua. Es bedeutet als Substantiv den Mann, den Gatten; als Adjektiv männliches Wesen, Tapferkeit, Entschlossenheit und entspricht in beiden Formen ganz dem Kari des Keshua. Wenn somit über die erste Hälfte des Wortes Chachapoya kein Zweifel obwaltet, so ist die Bedeutung der beiden letzten Silben allerdings nicht ganz so sicher. Weder im Aimarä noch im Keshua giebt es die Worte poya oder puva, die letztere Sprache enthält nur den ähnlich lautenden Ausdruck puyu, welcher Nebel, Wolken bedeutet. Will man also annehmen, dass das u am Ende des Wortes durch nachlässige Aussprache in a übergegangen ist, so würde chacha-puyu eine Wolke von Männern besagen, ein bildlicher Ausdruck für die große Anzahl von Kriegern, welche die tapferen Chachas ins Feld zu stellen vermochten. Ziehen wir weiter in Betracht, was früher über den Namen der Festung von Cuelap ‚La malca‘ bemerkt wurde, den wir ebenfalls als der Aimaräsprache entnommen, erkannt haben, so wird es erlaubt sein, das Zusammentreffen dieser beiden Orts- und Volksnamen nicht als zufällig zu betrachten. In der That brauchen wir uns nicht weit in der Gegend umzusehen, um Ortsnamen zu finden, die denselben Ursprung verraten.“[1]

Filmbeitrag

Terra X – Die Stadt der Wolkenmenschen

Verweise

Dokumentation

Literatur

  • Hans Giffhorn: Wurde Amerika in der Antike entdeckt? Karthager, Kelten und das Rätsel der Chachapoya, Verlag C. H. Beck, München 2013 (Bestellmöglichkeit)

Fußnoten

  1. Ernst W. Middendorf: Peru. Bd. Das Hochland von Peru, 1895, S. 232f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!