Christburg

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Christburg

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Danzig-Westpreußen
Landkreis: Stuhm
Provinz: Westpreußen
Einwohner (1939): 3.603
Bevölkerungsdichte: 928 Ew. p. km²
Fläche: 3,88 km²
Koordinaten: 53° 55′ N, 19° 21′ O
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Christburg befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Christburg ist eine deutsche Stadt im Kreis Stuhm in Westpreußen.

Lage

Christburg liegt östlich von Marienburg und südlich von Elbing am Fluß Sorge.

Geschichte

Die Festung Christburg stand oft im Mittelpunkt des 53-jährigen Bekehrungskriegs des Deutschen Ordens gegen die Pruzzen. 1234 wurde der Ort von Heinrich von Meißen erobert, jedoch 1242 von den Prußen zurückgewonnen. Heinrich von Lichtenstein gelang 1247 eine erneute Einnahme. Weil die Burg aber wieder von den Prußen eingenommen wurde, suchten sich die Ordensritter den strategisch günstigeren Standort auf dem Schloßberg aus und gründeten die neue Christburg, einige Kilometer entfernt von der alten Christburg, oberhalb der Sorge.

Alt-Christburg wurde den bekehrten und loyalen Prußen überlassen. Während des großen Aufstandes wurde die Christburg eingeäschert. 1249 wurde dort ein Friedensvertrag geschlossen, der das Verhältnis von Prussen und siegreichem Deutschen Orden regelte. Bereits 1254 wurde die Stadt Christburg urkundlich erwähnt; 1288 wird ihr der Gebrauch des Kulmer Stadtrechts bestätigt. 1312 erhielt der Ort die Handfeste durch Günther von Arnstein. In der Ordenszeit war Christburg lange Sitz eines Komturs.

Im Zweiten Thorner Frieden kam die Stadt 1466 zusammen mit Königlich Preußen unter die Hoheit der polnischen Krone und gehörte zur Woiwodschaft Marienburg. Mit der ersten Polnischen Teilung fiel Christburg 1772 an die neugeschaffene Provinz Westpreußen des Königreichs Preußen. Ab 1818 gehörte Christburg zum Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder.

Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg mußte der größte Teil der Provinz Westpreußen an Polen abgetreten werden. Im ganz im Osten der Provinz gelegene Kreis Stuhm wurde eine Volksabstimmung durchgeführt, die klar zugunsten Deutschlands ausging. Christburg blieb daraufhin deutsch und wurde nach der Auflösung der Provinz Westpreußen 1922 an Ostpreußen angegliedert.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt am 22. Januar 1945 geräumt. Am nächsten Tag verließ der letzte Flüchtlingszug zusammen mit dem Militär die Stadt. Sie wurde am 24. Januar von der Roten Armee kampflos eingenommen. Große Teile der Stadt wurden nach Plünderung und blutiger Ausschreitung gegenüber der verbliebenen deutschen Restbevölkerung niedergebrannt.

Der sowjetischen Besatzung folgte die polnische. Nachdem die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt worden war, begann die Vertreibung der letzten deutschen Einwohner auf der Grundlage der Bierut-Dekrete und die Zuwanderung von Polen und Ukrainern, zunächst vorwiegend aus den Gebieten östlich der Curzon-Linie, die es ablehnten, die jeweilige Staatszugehörigkeit anzunehmen.

Bekannte, in Christburg geborene Personen

  • Ernst Schirlitz (1893–1978), Vizeadmiral, Festungskommandant von La Rochelle und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges