Gellert, Christian Fürchtegott

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Christian Fürchtegott Gellert (Lebensrune.png 4. Juli 1715 in Hainichen; Todesrune.png 13. Dezember 1769 in Leipzig) war ein deutscher Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung und galt während seines Lebens neben Christian Felix Weiße als meistgelesener deutscher Schriftsteller.

Leben

Christian Fürchtegott Gellert gilt als einer der hervorragendsten deutschen Dichter der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Obwohl seine Kindheit unter vielen Entbehrungen und einer harten Zucht verlief, versuchte sich doch schon der 13jährige Knabe in poetischem Schaffen. 1729 bezog Gellert die Fürstenschule zu Meißen und widmete sich seit 1734 in Leipzig dem Studium der Theologie.

Später als Erzieher und Hauslehrer tätig, verfaßte er Fabeln und Erzählungen. 1744 wurde er Magister und habilitierte sich 1745 durch Verteidigung seiner Abhandlung „De poesi apologorum eorumque scriptoribus“. 1751 erhielt er eine ordentliche Professur und las nun über Dichtkunst, Beredsamkeit und Moral, leitete nebenbei stilistische Übungen, ließ sich Poesien, Briefe, Reden und Abhandlungen von seinen Zuhörern geben und kritisierte mit Bescheidenheit und Sorgfalt. Hypochondrisch veranlagt, versuchte er seine Stimmung durch Ausflüge nach Berlin, Karlsbad und Dresden aufzuhellen. In dieser trüben Stimmung entsagte er der Dichtkunst, um besondere Vorlesungen über die Moral auszuarbeiten, die erst nach seinem Tod 1770 von Hoyer und Schlegel herausgegeben wurden.

Während des Siebenjährigen Krieges traf er Friedrich II. im Jahre 1760 in Leipzig. Eine ordentliche Professur der Philosophie, die ihm 1761 angeboten wurde, schlug er seiner Kränklichkeit wegen aus. Er starb im Alter von 54 Jahren am 13. Dezember 1769.

Sein Tod wurde in ganz Deutschland betrauert. Reine Religiosität, Uneigennützigkeit, Wohlwollen gegen die ganze Welt, hingebendste Freundschaft und große Bescheidenheit waren allgemein anerkannte Eigenschaften seines Charakters. Über seine schriftstellerischen Leistungen herrschte lange Zeit in Deutschland nur eine Stimme der Anerkennung. Wieland erhob ihn zu seinem Liebling und pries seine naive Annehmlichkeit, seinen natürlichen Witz, seine einfältige Sprache der Erzählung, und selbst Lessing fand in Gellerts Briefen schöne Natur, Gesinnung und Gefühl, Liebenswürdigkeit und alles Edle.


Kurze Einführung in Leben und Schaffen aus dem Buch „Deutsche Geisteshelden – Aus dem Leben deutscher Dichter“:[1]

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Neben zahlreichen Fabeln, die in zwei Bänden 1746 und 1748 erschienen, Erzählungen, Abhandlungen, Reden und Vorlesungen veröffentlichte er:

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  • Die Betschwester (Lustspiel, 1745)
  • Das Loos in der Lotterie (Lustspiel, 1746)
  • Die zärtlichen Schwestern (Lustspiel, 1747)
  • Das Leben der Schwedischen Gräfin von G*** (Roman, 2 Teile, 1747/48)
  • Briefe, nebst einer praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen (1751)
  • Geistliche Oden und Lieder (1757)

Bekannteste Lieder:

  • Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre (u. a. von Beethoven vertont);
  • Dies ist der Tag, den Gott gemacht (Weihnachtslied, EG 42)
  • Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken (Passionslied, EG 91)
  • Jesus lebt, mit ihm auch ich (Osterlied, EG 115)
  • Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht (EG 506)
  • Mein erst Gefühl sei Preis und Dank (Morgenlied, EG 451)
  • Gott ist mein Lied (EG, Regionalausgabe Nordelbien 536)

Werke (Auswahl)

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Literatur

Verweise

Fußnoten