Chabrol, Claude

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Claude Chabrol)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Claude Chabrol

Claude Henri Jean Chabrol (Lebensrune.png 24. Juni 1930 in Paris; Todesrune.png 12. September 2010 ebenda) war ein französischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Schauspieler. Er war einer der ganz Großen des französischen Films. Chabrol war vor allem bekannt für seine sozialkritischen Filme über die französische Bourgeoisie. Ein starker Einfluß des Regisseurs waren die Arbeiten von Alfred Hitchcock.

Leben

Herkunft

Claude Henri Jean Chabrol wurde am 24. Juni 1930 in Paris als Sohn eines Apothekers geboren. Einen großen Teil seiner Jugend verbrachte er bei seinen Großeltern in dem Dorf Sardent im mittelfranzösischen Département Creus. Dort richtete er während des Zweiten Weltkriegs für einen Holzhändler in einer Garage einen improvisierten Kinobetrieb ein. Sardent war zudem Handlungsort seines ersten Films.[1]

Ausbildung

Dazu bestimmt, einmal die väterliche Apotheke zu übernehmen, studierte Claude Chabrol nach der Schule an der Pariser Universität und der Ecole libre des sciences politiques Pharmazie und Literaturwissenschaften. Er erwarb ein Diplom (Licencié ès lettres) und wandte sich anschließend dem Film zu.

Wirken

Claude Chabrol arbeitete wie seine großen Kollegen François Truffaut und Eric Rohmer als Kritiker für die Zeitschrift „Cahiers du Cinéma“ und begründete mit ihnen Ende der 1950er Jahre die Nouvelle vague. In Paris war Claude Chabrol zudem für die Public-Relation-Arbeit der VS-amerikanischen Filmgesellschaft 20th-Century-Fox zuständig. Die umfangreiche Erbschaft seiner Frau ermöglichte es ihm Ende der 1950er Jahre, die „Cahiers du Cinéma“ zu verlassen und nach zwei Kurzfilmen („Coup du berger“ und „Véronique et son cancre“) den ersten Spielfilm zu realisieren: „Le beau serge“ (dt. Die Enttäuschten) entstand 1958 und wurde bei den Filmfestspielen in Locarno ausgezeichnet. Im Anschluss drehte Claude Chabrol als Produzent, Regisseur und Drehbuchautor in Personalunion mit „Les cousins“ (1959; dt. Schrei, wenn Du kannst) seinen wohl berühmtesten Film. Er erzählt darin die düstere Geschichte von zwei ungleichen Vettern, die Jura studieren und sich auf das Examen vorbereiten. Der finanzielle Erfolg von „Les cousins“, der die „Nouvelle vague“ international bekannt machte, ermöglichte es Claude Chabrol, seine eigene Produktionsfirma AIYM-Films zu gründen, die auch die ersten Filme von Rohmer, Philippe de Broca und Jacques Rivette betreute.

Zu Chabrols bekanntesten Werken zählen „Schrei wenn Du kannst“, „Zwei Freundinnen“, „Die untreue Frau“ und „Die Fantome des Hutmachers“. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: Unter anderem erhielt er 1959 in Berlin den Goldenen Bären, den Europäischen Filmpreis für sein Lebenswerk und erst im vergangenen Jahr die „Berlinale-Kamera“.

Auszeichnungen

Mitgliedschaften

Claude Chabrol war Mitglied der „Gesellschaft für den Europäischen Film“, die im April 1989 von rund vierzig namhaften Filmemachern und Produzenten aus West- und Osteuropa in Berlin gegründet wurde.

Familie

Claude Chabrol war ab 1962 in erster, geschiedener Ehe mit Agnès Marie-Madeleine Goute verheiratet und hat mit ihr zwei Söhne - Jean-Yves und Mathieu. Letzterer komponiert seit „Die Phantome des Hutmachers“ die Filmmusik für seinen Vater. Chabrols zweite Frau wurde Ende 1964 die Schauspielerin Stéphane Audran (bürgerlicher Name: Colette Suzanne Dacheville), die mehrfach in seinen Filmen Hauptrollen spielte (z. B. in „Blutige Hochzeit“). Von ihr trennte er sich 1981. Aus dieser Ehe hat er einen Sohn Thomas, der Schauspieler wurde. In dritter Ehe war Chabrol seit März 1983 mit seinem Scriptgirl Aurore Pajot (Künstlername Aurore Paquiss) verheiratet. Claude Chabrol galt als leidenschaftlicher Gourmet.

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 17/2008