Dannemann, Karl

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Karl Dannemann (1896–1945)
Karl Dannemann (1896–1945)

Karl Dannemann, auch als Carl Dannemann aufgetreten (Lebensrune.png 22. März 1896 in Bremen; Todesrune.png 4. Mai 1945 in Werder), war ein deutscher Maler, Filmschauspieler und Tänzer.

Wirken

Seine Vorfahren waren Bauern aus der Lüneburger Heide. Karl Dannemann war der Sohn des Gastwirtes Johann Albert Dannemann (1850–1897) aus Neubruchhausen und dessen Frau Clara Marie Caroline Dannemann, geb. Beermann (1860–1918), aus Hemelingen. Sie waren seit dem 11. Mai 1882 verheiratet. Als jüngstes von insgesamt sieben Kindern (Albert Heinrich, Johann Hermann Albert, Conrad, Anna Magdalene Elisabeth, Bernhardine Friederike und Albert Dietrich) hat Karl Dannemann seinen Vater nicht mehr kennengelernt. Bereits mit sieben Jahren bekam er seinen ersten Farbkasten. Aber wohl auf Drängen seiner Mutter absolvierte er zunächst eine Lehre bei einem Malermeister und erhielt anschließend eine Ausbildung als Bühnenbildmaler beim Bremer Theater und besuchte nebenher abends die Bremer Kunstgewerbeschule – einen Vorläufer der Hochschule für Künste Bremen. Noch während seines Studiums wurde er 1916 als Soldat eingezogen und kehrte erst im Frühjahr 1918 aus Rußland zurück. Am 14. Februar 1920 heiratete er Erna Margarete Noeren, geboren am 17. Oktober 1892 in Bremen.

1920 begab er sich nach Berlin, wo er Meisterschüler von Max Slevogt wurde, mit den Dannemann bis zu seinem Tode befreundet war. In dieser Zeit erhielt Karl Dannemann seine ersten Staatsatsaufträge. So malte er unter anderem die Fresken im Bremer Ratskeller. An seinem Malerstammtisch in Berlin kam der temperamentvolle und unternehmungslustige Künstler mit Malern, Schriftstellern und Schauspielern zusammen. Dort hörte er, daß die Kammerspiele beabsichtigten, „Die Flasche“ von Joachim Ringelnatz zur Aufführung bringen. Man suchte eifrig nach einem Darsteller des Matrosen in diesem Stück, und es war Kadidja Wedekind, die auf Dannemann aufmerksam machte und der Ansicht war, daß dieser den Matrosen doch ausgezeichnet spielen könnte. Dannemann machte auch einige Proben mit, lehnte aber dann die Übernahme der Rolle ab. Er konnte seine Rolle einfach nicht im Gedächtnis behalten, versprach sich dauernd, wußte nicht weiter. Er fühlte sich noch nicht reif genug, um als Schauspieler künstlerisch tatsächlich Bemerkenswertes zustande zu bringen und warf sich nun mit aller Energie auf die neue, ihn ungemein anregende und innerlich ausfüllende Tätigkeit: Er begnügte sich nicht damit, zu studieren, sondern stellte sich auch in seinem äußeren Leben geradezu radikal um. Er verließ den Stammtisch, trieb Sport, wanderte viel und versuchte mit Leidenschaft, schauspielerisch weiterzukommen. Zu der Aufführung der „Flasche“ war es nicht gekommen, dafür wirkte er in einem Singspiel in der „Komödie“ mit. Das Stück selbst wurde von der Kritik abgelehnt, die ursprüngliche, starke Begabung Dannemanns aber allenthalben anerkannt.[1]

Karl Dannemann war viel zu sehr Künstler, um nicht zu wissen, daß auch der schauspielerische Beruf selbst bei höchster Veranlagung ein intensives und ernstes Arbeiten verlangt. Auch hier war er bestrebt, sich auf die denkbar vollkommenste Weise auszubilden. Er sprach in der Staatlichen Schauspielschule vor, und als sein Lehrer, der Holländer Jan Koetsier-Müller, sein starkes Talent bestätigte, nahm er bei ihm Unterricht. Dieser selbe Lehrer stellte später ein Ensemble erwerbsloser Schauspieler zusammen, das „Die Flasche“ aufführen sollte. Tatsächlich kam das Stück dann bei Karl Heinz Martin in den Kammerspielen des Deutschen Theaters heraus, und wieder fiel die besondere schauspielerische Leistung Dannemanns auf. Nun warf sich Dannemann unter Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit auf das neue künstlerische Gebiet, sprach beim Rundfunk vor, wurde engagiert und traf dort mit Heinrich George zusammen, den er von früher her kannte. Er hatte nämlich als Maler einmal ein Kostüm für George entworfen. George drehte zu dieser Zeit unter der Regie von Carl Froelich den Film „Reifende Jugend“ und machte seinen Spielleiter auf die Begabung des jungen Schauspielers aufmerksam. Auf diese Weise kam Karl Dannemann zum Film. Froelich machte Probeaufnahmen von ihm und beschäftigte ihn dann in der Rolle des Obermaats in seinem Film „Volldampf voraus!“. Auch hier konnte sich der Künstler mit Erfolg durchsetzen und erhielt von Froelich einen Vertrag für seinen Film „Krach um Jolanthe“, in dem er den Gendarmen darstellte. Dannemann konnte sich dann beim deutschen Film als Charakterspieler sehr schnell durchsetzen, wo er in insgesamt über 50 Produktionen mitwirkte. Im Jahre 1941 schrieb er das Drehbuch für den Film „Irgendwo in weitem Land“ (nach „Der Bär“ von Anton Tschechow). In diesem Film führte er auch zum ersten Mal Regie. Der Film wurde zu seiner Zeit nie aufgeführt. Eine erste öffentliche Präsentation erfolgte erst 2008 im Rahmen der Karl-Dannemann-Ausstellung der Kunsthalle Bremen.

Vom Kriegseinsatz war er als unabkömmlich befreit worden und stand auf der Gottbegnadeten-Liste.

Karl Dannemann schied 1945 im Alter von 49 Jahren freiwillig aus dem Leben, um sich der Gefangennahme durch russische Truppen zu entziehen. Seine Frau Erna Dannemann starb kinderlos am 2. März 1975 in Potsdam-Babelsberg in einem Altenheim an der Allee nach Glienicke.

Malerei (Auswahl)

  • 1926: Wandgemälde für den Bacchuskeller im Bremer Ratskeller (nach einem Brand 1930 wieder erneuert)
  • 1927: Gemälde Hindenburg-Bankett im Neuen Rathaus zu Bremen
  • 1928: Wandgemälde für Die Glocke zu Bremen
  • 1929: Wandgemälde für den Bürgerschaftssaal der Bremer Börse (1943 zerstört)

Filmographie

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 42, 20. Oktober 1935