Datzig, Elfriede

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Elfriede Datzig
Elfriede Datzig Grab
Horn (Niederösterreich)
Inschrift des Grabsteins

Elfriede Datzig, geborene Datzik (Lebensrune.png 26. Juli 1922 in Wien; Todesrune.png 27. Januar 1946 in Ramsau bei Berchtesgaden) war eine deutsche Filmschauspielerin aus Österreich.

Leben

Elfriede Datzig erblickte als Elfriede Datzik in der Donaustadt das Licht der Welt. Obwohl ihr aufgrund des frühen Todes nur eine kurze Filmkarriere vergönnt war, erreichte die mitunter als „Spatz von Wien“ bezeichnete Mimin im Unterhaltungskino der ausgehenden 1930er bzw. frühen 1940er Jahre eine ungemeine Popularität.

Elfriede Datzig mußt unter einem besonders günstigen Stern geboren worden sein, denn sie hatte keine Zerwürfnisse mit der Familie zu bestehen - im Gegenteil, ihre Eltern erkannten sehr bald ihre Begabung zur Schauspielkunst und förderten die Kräfte in dem jungen Mädchen, indem sie ihm reiche Betätigung zur Entfaltung der schlummernden Talente gaben. Als das Schulstudium zu Ende ging, entschloß sich der hohe Rat der Familie, die Elfriede das Schauspielseminar besuchen zu lassen. Zwei volle Jahre nahm Elfriede Datzig in Schönbrunn Unterricht, arbeitete an sich selbst und verbesserte ihr Können und als diese harten Lehrjahre um waren, da stand der Weg zur Bühne, zu den Brettern, die die Welt bedeuten offen. Sie erhielt sehr bald ein Engagement am Theater der Josefstadt. Schon 1937, mit 15 Jahren, spielte sie ihre erste Rolle in „Pariserinnen“.

Im Theater in der Josefstadt traten größere und höhere Aufgaben an sie heran und dann wurde sie eines Tages zu Geza von Bolvary gerufen. Vorsprechen und Probeaufnahmen für den Film, das waren die allerersten Schritte zur flimmernden Leinwand. Dann kam eine lange Zeit des ungeduldigen und erregten Wartens und dann - dann kam tatsächlich die erste Filmwolle. In "Finale" spielte Elfriede Datzig mit Lucie Englisch, Käthe Nagy und Ilse Werner ein unruhiges Mädchen und wenn auch zu jener Zeit das Publikum von Elfriede keine besondere Notiz nahm, so war doch der Anfang getan. Inzwischen erhielt die junge Darstellerin ein Jahresengagement im Theater in der Josefstadt und spielte Rolle über Rolle.[1]

Nachdem sie für Philipp von Zeska die Titelrolle in dem Kurzfilm Fräulein Figaro (1939) neben O. W. Fischer gespielt hatte, folgten eine Reihe von weiteren, meist heiter–harmlosen Geschichten, in denen sich die temperamentvolle dunkelhaarige Nachwuchs–Schauspielerin als frisches, unproblematisches junges Mädchen präsentieren konnte.

Vor allem mit Hans Moser, der oft ihren väterlichen Beschützer mimte, stand sie mehrfach vor der Kamera. So auch in E. W. Emos turbulenten Komödie Anton, der Letzte (1939), wo sie das Publikum als junge Pächterstochter Leni Lugauer, erfreute, die schließlich ihr Glück mit dem Grafen Willy von Erlenburg (O. W. Fischer) findet. Weitere von E. W. Emo mit dem Gespann Moser und Datzig realisierte Produktionen waren das Verwechslungsspiel Meine Tochter lebt in Wien (1940), die witzigen Geschichten Reisebekanntschaft (1943) mit Moser als Privatdetektiv Fridolin Specht auf der Jagd nach einem gestohlenen Lottogewinn und Datzig als seiner hübschen Sekretärin Elli Werner sowie der Streifen Schwarz auf Weiß (1943), in dem Moser als Zuckerbäcker Eduard Streusler auftauchte, der über die Zuneigung seiner Tochter Nelly (Datzig) zu dem Schornsteinfeger Heinz (Hans Holt) entsetzt ist.

Moser gehörte als Hofdiener Wiesl auch zur Besetzung von Géza von Bolvárys musikalischen Komödie Rosen in Tirol (1940), einer sehr freien Adaption der Carl Zeller–Operette Der Vogelhändler, in der Elfriede Datzig als „Christl von der Post“ glänzen konnte. Sie agierte als Freundin des angehenden Musikers Stefan Burgstaller (Hermann Brix) in dem Melodram Die Kellnerin Anna (1941; Regie: Peter Paul Brauer), schlüpfte in dem Verwechslungslustspiel Die heimliche Gräfin (1942; Regie: Géza von Bolváry) in das Kostüm der böhmischen Gräfin Antschi Doriva, die mit ihrer Gesellschafterin Martina Lehnhof (Marte Harell) die Rollen tauscht.

Ein nachhaltiger Rolle war auch der der Julia Someiner in Hans Deppes Ganghofer–Verfilmung Der Ochsenkrieg (1943), in dem Melodram Der ewige Klang (1943) verlor sie ihr Herz an den Geigenbauer Berthold Buchner (Rudolf Prack). Zu einer ihrer letzten Filme zählte die charmante Krimikomödie Sieben Briefe (1944; Regie: Vladimir Slavínský) als Partnerin O. W. Fischers: Der Fotograf Felix Lombard (Fischer) verliebt sich in die junge Lilly (Datzig), die von ihm sieben spannende und unterhaltsame, aber keinesfalls romantische Briefe erbittet. Felix ersinnt daraufhin eine Kriminalstory in Fortsetzungen …

Mit der Figur der reichen Bauerntochter Rosl Mang, die in Joe Stöckels bereits 1943/44 gedrehtem Schwank Die falsche Braut (EA: 3. März 1945) mit dem Sohn des bankrotten Bauern Aßbichler (Stöckel) verheiratet werden soll, verabschiedete sich Elfriede Datzig von ihrem Publikum. Sie starb am 27. Januar 1946 in der Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden mit nur 23 Jahren infolge einer allergischen Reaktion auf Penizillin, das man ihr wegen einer Lungen– und Rippenfellentzündung verabreicht hatte. Ihre letzte Ruhestätte fand die beliebte Schauspielerin auf dem Friedhof der Stadt Horn (Niederösterreich); in Horn lebten ihre Eltern Viktor Datzik (1898–1953) und Maria Datzik (1902–1983). Elfriede Datzig, seit 24. Dezember 1943 zweite Ehefrau des Schauspielers Albert Hehn, hinterließ den 1944 in Berchtesgaden geborenen Sohn Michael Christopher Datzig-Hehn; dessen Halbbruder ist der populäre Schauspieler Alexander 'Sascha' Hehn) (geb. 1954) aus der vierten Ehe Hehns mit der „Miss Bayern“ Gardy Artinger.

Filmographie

Fußnoten