Chipperfield, David

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David Chipperfield (Lebensrune.png 1953 in London, England) ist ein jüdischer Architekt.

Werdegang

David Alan Chipperfield wurde am 18. Dezember 1953 in London als Sohn von Alan John und Peggy Chipperfield geboren. Chipperfield studierte an der Architectural Association, an der er 1978 sein Diplom in Architektur ablegte.

Wirken

Seinen Berufseinstieg fand er 1978 als Mitarbeiter in den Londoner Architekturbüros von Douglas Stephen, Richard Rogers und Sir Norman Foster. Gleichzeitig begann er als Designdozent an unterschiedlichen Architekturhochschulen in Großbritannien zu unterrichten (bis 1986). 1984 gründete er sein eigenes Architekturbüro „David Chipperfield Architects“ im Londoner Stadtteil Camden, das die Bereiche Stadtplanung, Architektur, Innenarchitektur sowie Produkt- und Möbeldesign für den privaten wie für den öffentlichen Raum abdeckt. Bereits drei Jahre später konnte er seine erste Dependance in Tokio eröffnen, später folgten weitere in Berlin, Neu York, Mailand und Schanghai. Chipperfield beschäftigt über 120 Mitarbeiter aus 15 verschiedenen Ländern.

Er war der einzige britische Architekt, der in die engere Wahl kam, den Auftrag zum Entwurf des Museums Tate Modern in London zu erhalten. Er entwarf das Figge Art Museum in Davenport und das preisgekrönte River and Rowing Museum in Henley-on-Thames mit grüner Eichenfassade, Beton und Glas. Viele seiner Gebäude stehen allerdings im Ausland, insbesondere in Japan und der BRD.

In Marbach am Neckar übergab er im Januar 2006 das von ihm entworfene Literaturmuseum der Moderne als Bestandteil des Deutschen Literaturarchivs Marbach. 2007 wurde er dafür mit dem Stirling-Preis ausgezeichnet.

2007 erhielt er den Zuschlag zur Realisierung seines preisgekrönten Entwurfs für den Neubau des Museums Folkwang in Essen.

Er ist Gastprofessor am London College of the Arts, Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und hat den Mies-van-der-Rohe-Lehrstuhl an der Escola Tècnica Superior d'Arquitectura in Barcelona inne.

Projekte

Berliner Museumsinsel

1997 beauftragte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz den Architekten David Chipperfield mit der Erarbeitung eines Hauptplanes für die Berliner Museumsinsel und dem Wiederaufbau des Neuen Museums. Seit 2006 arbeitet er auch an der Durchgestaltung des von ihm entworfenen Eingangs- und Verteilergebäudes der Museumsinsel. Die architektonische Gesamtkonzeption dieser sogenannten James-Simon-Galerie stellte Chipperfield am 27. Juni 2007 der Öffentlichkeit vor. Die Bundesregierung finanzierte die Rekonstruktion des Neuen Museums mit rund 200 Millionen Euro. Wiedereröffnung war am 16. Oktober 2009.[1]

Kunsthaus Zürich

Chipperfield hat den Auftrag, den Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich zu planen. Eine Jury habe sich mit großer Mehrheit für den Entwurf Chipperfields entschieden, teilte das Ausstellungshaus mit. Nach Informationen der „Neuen Zürcher Zeitung“ hatte der Architekt einen schlichten Quader aus Stein vorgeschlagen. Als Baukosten sind rund 150 Millionen Franken kalkuliert – umgerechnet 100 Millionen Euro.[2]

Berliner Stadtschloß

Chipperfield zweifelt am Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses. Er sagte der zionistischen Wochenzeitung „Die Zeit“, das Vorhaben sei vor zehn Jahren vielleicht berechtigt gewesen – aber 2012 sei Berlin viel zufriedener und glücklicher als damals. Die Stadt sei mehr mit sich im reinen, deshalb habe das Schloß sich nun erübrigt. Der Architekt Chipperfield saß in der Jury, als 2008 die Wettbewerbsentscheidung für den Italiener Franco Stella verkündet wurde. Heute sagt der Architekt, er sei sich nicht mehr sicher, wer damals eigentlich das Schloß gewollt habe. Der Bau mit dem darin geplanten Humboldt-Forum gilt als Jahrhundertprojekt.

Auszeichnungen

  • 1999: Heinrich Tessenow Goldmedaille
  • 2000: Internationale Architektur-Biennale Venedig
  • 2003: Ehrenmitgliedschaft der „Florence Academy of Art and Design“
  • 2004: Commander of the Order of the British Empire (CBE)
  • 2007: Royal Institute of British Architects Stirling Prize
  • 2007: Ehrenmitgliedschaft des Bund Deutscher Architekten (BDA)
  • 2009: BDA-Preis vom Bund Deutscher Architekten (BDA) für das Architekturbüro David Chipperfield
  • 2010: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
  • 2011: Deutschen Architekturpreis, für die Gestaltung und den Wiederaufbau des Neuen Museums Berlin (mit 30.000 Euro dotiert)

Verweise

Fußnoten

  1. Mit dem Neuen Museum kehrt Nofretete zurück, Deutschlandradio Kultur, 16. Oktober 2009
  2. Deutschlandradio Kultur, 11. November 2008: Architekt Chipperfield soll Kunsthaus Zürich erweitern