Der Mann, von dem man spricht

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Der Mann, von dem man spricht
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Filmdaten
Deutscher Titel: Der Mann, von dem man spricht
Produktionsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 1937
Stab
Regie: E. W. Emo
Drehbuch: Hans Sassmann
Produktion: Projectograph-Film Oskar Glück GmbH
Musik: Heinz Sandauer
Kamera: Eduard Hoesch
Schnitt: Else Baum
Besetzung
Darsteller Rollen
Heinz Rühmann Carasso, Löwenbändiger
Gerhard Bienert Tanzelevin Maxi Brunnhuber
Reinhold Häussermann Clown
Helene Lauterböck Frau Blank, Mutter dreier heiratsfähiger Töchter
Ferdinand Maierhofer Schneider
Julius Brandt Vorsitzender des Examens
Otto Storm Hotelmanager
Richard Tomaselli
Theo Lingen Hassler, Tonis Diener
Hans Moser Tonis Onkel
Heinz Salfner Zaratti, Zirkusdirektor
Gusti Huber Bianca, Seine Tochter

Der Mann, von dem man spricht ist ein deutscher Spielfilm von 1937 aus Österreich. Die Uraufführung fand am 5. Februar 1937 in Wien statt.

Handlung

Quelle
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Toni Mathis zählt zu jenen freundwilligen Naturen, die daran leiden, nie nein sagen zu können. So kommt es, daß er Zoologie studiert, nur weil sein vermöglicher Onkel Martin durchaus einen Gelehrten aus ihm machen möchte. Das Toni dennoch in diesem Studium gewisse Fortschritte macht, verdankt er seinem treuen Diener Haßler. Der büffelt mit erstaunlicher Ausdauer mit seinen jungen Herrn mit, und bei der Generalprobe zum Examen ist er ein unerbittlicher Prüfer. Denn heute ist wieder einmal das gefürchtete Examen, und schon morgens um sieben wirft Toni sich vorsorglich in den Examensfrack. – Jedoch im Prüfungssaal der Universität harrt das Professoren-Kollegium vergebens auf das Erscheinen des Kandidaten Mathis. Der ist auf dem Weg zur Prüfung wieder seiner liebenswürdigen Charakterschwäche, nicht nein sagen zu können, erlegen.

Menschenfreundlichkeit für andere macht ihn seine große Stunde verpassen. Und weil sich dies nun glücklich zum dritten Male ereignet, beschließt das in seiner akademischen Würde getroffene hohe Kollegium, den so chronisch unzuverlässigen jungen Kommilitonen zu relegieren. Den armen Toni haben inzwischen vergnügungslustige Freunde in eine Bar verschleppt. Er ahnt noch nichts von seiner akademischen Ächtung und noch weniger davon, daß Onkel Martin zur Feier des Examens höchstselbst in die Stadt gekommen ist und in Tonis Wohnung nun glückwunschgeladen des Neffen harrt. Leider ist es auch Onkel Martin, der nun den Relegationsbeschluß der Universität entgegennimmt und, mit Hilfe des Lexikons, entsetzt entziffert. Gebrochen und erbittert erwartet er den Sünder.

Der kehrt erst nächtlicherweise und in bedenklich beschwingter Stimmung heim. Onkel Martins begreiflicher Zorn erschöpft sich nicht in Vorwürfen. Ein Lebensbund mit einer energischen Gefährtin scheint ihm das letzte Mittel, seinen willensschwachen Neffen zu einem brauchbaten Mitglied der menschlichen Gemeinschaft zu machen. Und da er gerade die drei Photographien der Blankmädels bei sich hat, stellt er Toni kurzerhand vor die Wahl, eine von diesen zu nehmen.

Auch jetzt vermag Toni nicht nein zu sagen. Da erbarmt sich das Schicksal des Armen. Es wird keine der gefürchteten Drei, sondern eine vierte. Eine ganz andere, noch unbekannte – Toni weiß nicht einmal den Namen; nur, daß er sie abends im Zirkus Zaratti treffen soll. Aber um diese Schicksalsfügung ist nicht nur Verwirrendes. Toni hat plötzlich ein Ziel – und schon das allein lockt seine bisher schlummernden Energien aus ihrem Dornröschenschlaf. Vergeblich aber erwartet Toni die junge Unbekannte vor dem Zirkuseingang. Endlich entdeckt er sie drinnen, aber nicht unter den Zuschauern, sondern – hoch oben in der Zirkuskuppel: am Trapez! Es ist Bianca Zaratti, die Tochter des Zirkusdirektors. Ein Liebesroman beginnt. Und alles wäre in schönster Ordnung, wenn nicht der Vater, Direktor Zaratti, Toni kurzerhand vor die Tür setzte. Seine Tochter gibt er nur einem Artisten zur Frau, damit Punktum.

Den alten Toni, der nie nein sagen wollte, hätte eine so kategorische Abfuhr vielleicht erschreckt. — Den neuen, von Liebe beflügelten, vermag nichts mehr zu schrecken. Es ist kein leichter Leidensweg, der seiner harrt. Er muß Artist werden! Und es beginnt für ihn – und seinen treuen Haßler, der alles mitmacht – eine bittere Lehrzeit, in der er sich in allen Sparten des Artistenberufes ergebnislos versucht.

Alles mißlingt. Soll ihm sein Stern und Traumbild, Bianca, unerreichbar bleiben? Schließlich soll er sogar „Löwenbändiger“ werden. Erleichtert atmet Toni auf, als ihm ein alter Artist sagt, daß es sich nicht um wirkliche Löwen handeln müsse, sondern – um Clowns in Löwenfellen. – Armer Toni! Gerade jetzt, wo endlich alle Schwierigkeiten überwunden scheinen, lauert das Unheil! Da ist der rachsüchtige Dompteur Carasso, der damit gerechnet hatte, Schwiegersohn und Nachfolger des Direktors Zaratti zu werden. Voll Tücke sperrt er am Abend der Vorstellung die Löwenclowns ein und – ... Aufgeregt sitzt Onkel Martin in der Loge. Als kühner Dompteur tritt Toni unter die Bestien. Und weiß der Himmel, es geht! Es geht sogar vortrefflich; die Berberlöwen exekutieren ihr Programm wie vorgeschrieben, und stürmischer Beifall umtost den unerschrockenen Raubtierbändiger. – Bis der, fast am Schlusse, jählings entdeckt, daß es nicht seine in Löwenfelle gehüllten Freunde sind, die er vorgeführt hat, sondern – die echten Löwen, die an Stelle der vermummten Clowns der böse Carasso in die Manege gelassen hat! Und nun dient – grausame Ironie! – das panische Entsetzen, das den armen Toni überfällt dem ergötzten Publikum zum Anlaß zu neuem Beifallsjubel. Es nimmt Tonis verzweifelte Fluchtversuche für eine besonders hübsche Schlußpointe seines aufregenden Programms. – Es fließt kein Blut. Auch die letzte renitente Bestie zieht es vor, in ihren Käfig zurückzukehren. Jubel umtost, wenn auch noch sichtlich bleich, steht Toni lebend in der nun wieder bestienfreien Manege. – Er hat Direktor Zaratti überzeugt. Er ist würdig, seine Bianca heimzuführen. Der Vielgeprüfte kommt zu seinem Glück – er hat es sich verdient.