Der Schritt vom Wege

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FILM

Der Schritt vom Wege.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Der Schritt vom Wege
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Laufzeit: 100 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Terra-Filmkunst GmbH
Erstverleih: Terra-Filmkunst GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Gustaf Gründgens
Regieassistenz: Rudolf Schaad,
Ulrich Erfurth
Drehbuch: Georg C. Klaren,
Eckart von Naso
Vorlage: Theodor Fontane (Roman „Effi Briest“)
Produktionsleitung: Eduard Kubat
Musik: Mark Lothar
Ton: Gustav Bellers
Kamera: Ewald Daub
Standfotos: Karl Ewald
Bauten: Traugott Müller,
Franz Koehn
Kostüm: Traugott Müller
Aufnahmeleitung: Günther Regenberg,
Willy Herrmann
Herstellungsleitung: Gustaf Gründgens
Schnitt: Johanna Schmidt
Besetzung
Darsteller Rolle
Marianne Hoppe Effi Briest
Karl Ludwig Diehl Baron von Instetten
Paul Hartmann Major a.D. von Crampas
Max Gülstorff Dr. Alonzo Gieshübler
Paul Bildt Herr von Briest
Käte Haack Luise von Briest
Hans Leibelt Ministerialrat Wüllersdorf
Elisabeth Flickenschildt Marietta Tripelli
Gisela von Collande Afra
Renée Stobrawa Roswitha
Erich Dunskus Kruse
Flora Berthold Hulda
Ursula Voß Herta
Ursula Friese Berta
Margarethe Schön Frau von Padden
Jac Diehl Gast beim Fest
Alfred Karen Gast bei Tripellis Gesangsvortrag
Alexander Kökert Gertinger Besucher beim Landrat
Bert Schmidt-Moris Page im Kurhotel
Babsi Reckewell Anni, Effis Tochter
Tine Schneider Fräulein Doddy Grützmacher
Maria Seidler Frau Konsul Grützmacher, ihre Mutter

Der Schritt vom Wege ist ein deutscher Spielfilm von 1939.
Der Film wurde vom September bis November 1938 gedreht.
Die Uraufführung fand am 9. Februar 1939 im Berliner Capitol statt.

Auszeichnung

Prädikat
  • künstlerisch wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Baron von Instetten, Rittmeister der Reserve des Garde-Kürassierregiments zu Berlin, ist Landrat in Kessin. Er verlobt sich mit der noch sehr jungen Effi von Briest, die Eheschließung folgt sehr bald, und dann geht das Paar auf die Hochzeitsreise nach Italien. Instetten ist die Korrektheit selbst, er ist ganz Beamter, aber Effi spürt hinter seiner etwas steifen Haltung die tiefe Zuneigung und ist glücklich. Bei ihrem Einzug in Kessin entschlüpft ihr doch ein erschrockenes „Ach, du meine Güte!“ Etwas wie Angst beschleicht sie, und Instetten muß sie ziemlich energisch erinnern: „Vergiß nicht, daß du hier Frau Landrat bist!“

Die kleine Effi vergißt es noch einige Male. Sie hätte so gern anders gelebt, freier, fröhlicher, herzhafter. Eigentlich ist sie noch ein Kind. Die Gäste ihres Mannes können ihr nur wenig bedeuten. Der einzige, für den sie sich mit einem Beigeschmack von komischer Rührung interessiert, ist der Arzt und Apotheker Dr. Gieshübler, ein nach Kessin verschlagenes Original. Und dann ist da noch ein Major a. D. von Crampas, ein ganz anderer Mann als Instellen, burschikos, lebhaft und draufgängerisch. Als ob Effi sich vor sich selbst fürchte, zieht sie sich nach den ersten Begegnungen von Crampas zurück. Sie erwartet ein Kind, das frohe Ereignis nimmt sie ganz in Anspruch, und das kleine Mädchen, Annie, ist das Glück der jungen Mutter. Noch einmal kommt Effi mit Herrn von Crampas zusammen : gelegentlich einer Liebhaberaufführung des „Käthchen von Heilbronn" ist Effi seine Partnerin, und so sehr bringt das Spiel die Gemüter in Wallung, daß Crampas auf der Heimfahrt Effi küßt. Als wenig später Herr von Instetten avanciert und ins Ministerium nach Berlin versetzt wird. atmet Etfi erlöst auf. Sie weiß, daß nun alle Gefahr vorüber ist, die sonst für sie und Herrn von Crampas bestanden hätte.

Annie ist sieben Jahre alt. Ihre Mutter hält sich in einem Kurbad auf. Das Dienstmädchen öffnet den Nähtisch, und Herr von Instetten findet so einen Brief, den Herr von Crampas vor fünf Jahren an Effi schrieb. Instetten ist wie vor den Kopf geschlagen. Für ihn gibt es jetzt das harte Muß: er schickt Crampas eine Forderung. Das Duell findet statt. Crampas schießt in die Luft und wird von seinem Gegner getötet. Als Effi das Schreckliche erfährt, sagt sie: „Jetzt glaube ich fast, ich liebe ihn, weil er so sinnlos gestorben ist.“

Drei Monate Festungshaft verbüßt Herr von Instetten, dann wird er Ministerialdirektor. Effi ist nicht mehr bei ihm. Auch das Elternhaus ist Ihr verschlossen. Vom Fenster ihres Pensionszimmers in Berlin sieht sie ihre kleine Tochter. Eine Begegnung zwischen Mutter und Kind endet mit der niederschmetternden Erkenntnis, daß Instetten das Mädchen ganz der Mutter entfremdet hat. Das Kind ist völlig verschüchtert, es ist die Korrektheit in Person. Da zerbricht etwas in Effi: „Mich ekelt, was ich getan. Aber was mich noch mehr ekelt, das ist Eure Tugend!“

Sie erkrankt und kein Arzt kann ihr helfen. Herr von Instetten denkt manchmal über seine „Prinzipienreiterei“ nach, aber die Beförderung; zum Staatssekretär gibt ihm recht und bestätigt seine Auffassung von den Pflichten sich und der Gesamtheit gegenüber. Effi Briest aber liegt unter dem kühlen Rasen. Ihr Name soll unvergessen sein.