Der Tag nach der Scheidung

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

FILM

Der Tag nach der Scheidung.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Der Tag nach der Scheidung
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Laufzeit: 84 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Meteor-Film GmbH
Im Auftrag von: Tobis-Filmkunst GmbH
Erstverleih: Tobis-Filmkunst GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Paul Verhoeven
Regieassistenz: Alfons von Plessen
Drehbuch: Paul Verhoeven,
Wolf Neumeister,
Wilhelm Ehlers
Produktionsleitung: Heinrich Jonen
Musik: Walter Kollo
Ton: Hans Grimm
Dialogbuch: Paul Verhoeven
Kamera: Friedl Behn-Grund
Kameraassistenz: Franz von Klepacki
Standfotos: Heinz Ritter
Bauten: Erich Zander,
Karl Weber
Maske: Ilse Schulz-Heidrich,
Willi Grabow
Aufnahmeleitung: Wilhelm Sperber
Herstellungsleitung: Gerhard Staab
Schnitt: Walter von Bonhorst
Besetzung
Darsteller Rolle
Johannes Riemann Architekt Georg Romberg
Luise Ullrich Bettina Romberg
Hans Söhnker Sportflieger Julian Bork
Hilde Hildebrand Sängerin Susi Lang
Käte Haack Haushälterin Sabine
Arthur Schröder Operettenbuffo Eddy
Ewald Wenck Zeichner Rehwagen
Werner Pledath Rechtsanwalt Dr. Merkel
Ernst Legal Wirt
Ursula Herking Kellnerin
Michael von Newlinski Kellner
Carl Jönsson Gerichtsvorsitzender
Paul Hildebrandt Bettinas Rechtsanwalt
Gerhard Dammann Gerichtsdiener
Heinrich Marlow Konsul Faber
Wilfried Seyferth Angestellter Max Pleschke
Paul Verhoeven Mechaniker bei Bork
Angelo Ferrari Gast im Yachtclub
Franz von Bokay Bräutigam
Gerda Maria Berlit Braut
Hans Nerking Brautvater
Illo Gutschwager Hochzeitsgast
Walter Schweda Junge bei der Hochzeit
Gustav Püttjer Hausknecht
Käte Jöken-König Rombergs Sekretärin

Der Tag nach der Scheidung ist ein deutscher Spielfilm von 1938. Er wurde vom 31. Januar bis 7. März 1938 gedreht. Die Uraufführung fand am 9. September 1938 in Berlin (Tauentzien-Palast) statt

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Eben ist Georg Romberg geschieden worden. Er hielt sich für einen „unverstandenen Ehemann“ und suchte Anregungen bei einer kapriziösen Operettendiva. Seine kleine Frau Bettina liebt ihn zwar noch immer, aber die Scheidung schien ihr unvermeidlich. Vor dem Gerichtsgebäude trifft Bettina nach der Scheidung mit ihrem Mann und dessen Freundin zusammen. Ihm ist diese Begegnung zwar peinlich, aber er schlägt höflich vor, den eben einsetzenden Regenguß im Gerichtsrestaurant gemeinsam abzuwarten. Was zu erwarten war, tritt ein. Die beiden Frauen geraten in ein Wortgefecht, in dem Bettina eindeutig siegt und stolz das Lokal verläßt. Georg ist in Not, denn jetzt muß er seine Freundin Susi trösten. Er erklärt ihr, Bettina sei so erregt, weil sie ihn noch immer liebe, und es gäbe für Bettina keinen anderen Mann als ihn. – Aber eben ist er aufgetaucht, der Flieger Julian Bork. Der Motor von Bettinas Wagen wollte nicht anspringen, Bork ist ihr behilflich, und da die kleine Frau ihm sehr gut gefällt, packt er die Gelegenheit beim Schopf und bittet, von Bettina ein Stückchen mitgenommen zu werden.

Bettina wäre den kühnen Verehrer sicher losgeworden, aber da sieht sie im Rückspiegel, daß Georg und Susi, offenbar überrascht, die Szene am Auto beobachten. Und kurz entschlossen schlägt sie die Wagentür zu und fährt mit Bork davon. Bork ist ein Mann von schnellen Entschlüssen. Bettina gefällt ihm, und er setzt es sich in den Kopf, sie von dem Kummer und dem verlorenen Mann zu befreien. Er erzählt ihr, daß er schon morgen Deutschland verlassen muß, um in Batavia eine neue Stellung anzutreten. Er hat also genau 24 Stunden Zeit, in Bettina die Erinnerung an Georg auszulöschen und sie davon zu überzeugen, daß es das richtigste ist, daß sie mit ihm geht. Unterdessen ist Georg nach dem eben gesehenen reichlich mißvergnügt geworden. Susi macht ihm klar, er müsse jetzt ganz in ihrer Nähe wohnen und soll sich also von seiner geschiedenen Frau seine Möbel herausgeben lassen. Von Susi gedrängt, muß Georg mit ihr deswegen telephonieren.

Bettina, die inzwischen nach Hause gekommen ist, erschrickt, als sie Georgs Stimme hört, aber sie faßt sich schnell, sie will es sich nicht anmerken lassen, wie schwer sie die Scheidung getroffen hat. Auch ist sie durch das kleine Abenteuer mit Bork aufgeheitert worden und schwindelt bald tüchtig drauflos. Georg könnte ja in ihre Wohnung ziehen, denn sie reise wahrscheinlich schon morgen früh ab. – Nach Batavia. – Nicht allein, mit einem Bekannten natürlich. – Bettina ist froh über diesen kleinen Triumph und hängt mitten in Georgs aufgeregter Fragerei den Hörer ein. Sie geht zum Flugplatz, um mit Bork einen Probeflug zu machen. Georg kommt unterdessen aufgeregt in seine frühere Wohnung, er fragt nach Bettina, aber Bettina ist auf dem Flugplatz. Georg rast zum Flugplatz und kommt gerade zurecht, als Bork und Bettina von ihrem Rundflug zurückkehren und landen.

Er sieht, wie Bettina den Arm um Borks Schulter legt und mit ihm zärtlich tut. Empört macht er kehrt, eilt zu seinem Anwalt und will die Wiederaufnahme des Scheidungsverfahrens verlangen. Der Anwalt aber weiß mit dem aufgeregten Mann nichts anzufangen, er fragt ihn, ob er nach der Scheidung plötzlich eifersüchtig sei und wozu die Neuverhandlung der Scheidung dienen solle. Mehr als geschieden könne er doch nicht werden. Georg tobt, und da der Anwalt ihn offenbar nicht ernst nimmt, stürzt er zur Wohnung Bettinas. – Aber auch die Unterredung mit Bettina endet mit einer Niederlage Georgs. Er schreit sie an und behauptet, von einem Mann, den man erst einen Tag kennt, läßt man sich nicht umarmen. Bettina aber meint, das käme immer auf den Mann an und es gebe Überraschungssiege.

Wütend verläßt Georg Bettina, aber die tanzt wie ein glückliches Kind durch die Zimmer, denn sie weiß jetzt, er ist eifersüchtig, also liebt er sie noch immer. Am Abend feiert Georg mit Susi den Tag nach der Scheidung auf einem Fest seines Klubs. Die raffinierte kleine Bettina wußte, wo ihr Mann diesen Abend sein würde und weiß es einzurichten, mit ihrem ahnungslosen Kavalier, Herrn Bork, auch auf dem Fest zu erscheinen. Aber die von Bettina arrangierte Begegnung verläuft anders, als sie es sich erhofft hat. Nichts ist Georg davon anzumerken, daß er sie noch immer liebt. Bei einer Auseinandersetzung vertritt er nachdrücklich die Interessen seiner Freundin Susi, und Bork verläßt mit Bettina das Fest, um einen Skandal zu vermeiden. Bettina ist zu erregt, um nach Hause zu gehen und fährt mit Bork in ihrem Wagen hinaus aus der Stadt zu einer nächtlichen Spazierfahrt. Georg kocht vor Wut, es ärgert ihn, daß dieser Kavalier seiner Frau sich geschickter benahm als er. Er läuft den beiden nach und sieht sie abfahren. Er springt in eine Taxe und verfolgt das Auto. Aber in der Dunkelheit hat der Schofför die Spur von Bettinas Wagen bald verloren. Georg glaubt, sie zu Hause zu finden, er fährt also in ihre Wohnung und schreckt die Köchin aus dem Schlaf und durchsucht aufgeregt alle Räume, aber auch im – Schlafzimmer – ist niemand. – Unterdessen sitzen Bork und Bittina weit draußen in einem gemütlichen Gasthof, wo gerade eine Bauernhochzeit gefeiert wird, an der sie vergnügt teilnehmen. Inzwischen passiert ein kleines, aber ausschlaggebendes Unglück. Beim Tanken von Bettinas Wagen verwechselt eine ungeschickte Magd Wasser mit Benzin, und als Bork dazukommt und den Irrtum entdeckt, ist vorläufig nichts mehr an dem Unglück zu ändern. Vor Tagesanbruch kann der Schaden nicht behoben werden. Bettina zweifelt an dem „Zufall“, und es fällt Bork schwer, sie von seiner Schuldlosigkeit zu überzeugen, denn es gibt in dem Gasthaus nur ein Fremdenzimmer. Währenddessen sitzt Georg in Susis Wohnung und wartet auf sie, und als sie endlich kommt, ist sie nicht allein.

Ein früherer Freund begleitet sie, und Georg muß aus dem Nebenzimmer hören, wie die beiden ihre alte Freundschaft erneuern. Unbemerkt verläßt er die Wohnung. Was er gesehen hat, hat ihm über Susi die Augen geöffnet. In dem Bauerngasthof hat der Wirt auf drollige Weise aus dem einen Fremdenzimmer zwei gemacht. Bork findet die Situation entzückend, für Bettina aber ist sie verfänglich. Doch Bettina weiß sich seinen Annäherungen zu entziehen, Bork bleibt Kavalier. Am anderen Morgen erscheint Georg wieder in der Wohnung seiner Frau und ist ratlos und enttäuscht, als er hört, daß sie in der Nacht nicht zu Hause war. In einer erregten Aussprache mit seiner alten Köchin Sabine legt er das Geständnis ab, daß es mit Susi schon aus sei. Aber was nutzt das nun alles. Hilflos schleicht Georg wieder davon. Inzwischen bespricht Bettina mit Bork die Abreise. Sie ist jetzt fast schon entschlossen, tatsächlich mit Bork nach Batavia zu gehen. Aber da fällt ihr ein. daß sie keinen Paß hat. Den Paß muß sie von Georg holen. Sie geht zu ihm ins Büro, aber er hat ihn nicht zur Hand und will ihn ihr bringen. Da Bettina eben bei Georg auch dessen Freundin trifft, ist sie nun überzeugt, daß es doch wohl nicht anders geht, als daß sie Georg aufgibt.

Aber wie so oft, kommt doch noch alles anders. Bettina packt, Bork kommt, um sie abzuholen, und kurz darauf erscheint auch Georg mit dem Paß. Es kommt zu einer Szene, in der Georg versucht, Bettina von ihrem Vorhaben abzubringen, aber nun läßt Bettina, die merkt, daß sie doch gewonnen hat, ihn erst noch tüchtig zappeln. Sie wehrt sich bis zur letzten Sekunde und redet sich alles vom Herzen, was sie vor der Scheidung nie getan hätte, bis Georg seine Bemühungen aufgibt, sich für geschlagen hält und ihr den Paß aushändigt. Nun weiß Bettina, daß sie gesiegt hat. Bork, der auf der Diele gewartet hat, drängt zur Abreise, doch als er das Zimmer betritt, sieht er Bettina und Georg in innigster Umarmung. Betroffen steht er da, dann zieht er sich leise zurück – ein Gentleman – und tritt seine Reise allein an. Georg, der „unverstandene Ehemann“, hat eine tüchtige Lehre bekommen, er ist ihm klar geworden: Man weiß immer erst, was man an einem Menschen hat, wenn man ihn verliert.