Der arme Heinrich

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Der arme Heinrich ist ein höfischer Roman Hartmanns von Aue, welcher eine Legende erzählt und wohl um 1195 herum entstand.

Handlung

Der Protagonist Heinrich ist reich und wohlhabend, jedoch hat Gott selbst in seinem Leben bisher kaum eine Rolle gespielt. Als Strafe für sein Verhalten wird er vom Aussatz befallen. Er sucht verschiedene Ärzte auf, doch keiner vermag ihm zu helfen. Schließlich reist er zu einem Wunderheiler nach Salerno, der ihm Heilung verspricht, allerdings ist dies, wie er sagt, nur möglich, wenn Heinrich eine junge Frau findet, die für ihn zu sterben bereit ist. Da Heinrich aber keine Frau kennt, die für ihn ihr Leben lassen würde, kehrt er niedergeschlagen zurück. Bis auf ein kleines Grundstück beim Wald verkauft er seinen gesamten Besitz und kommt bei Leuten, die ihm untergeben waren, unter. Das Ehepaar hat mehrere Töchter und eine von diesen ist Heinrich sehr zugetan, sie verlieben sich schließlich ineinander. Als die Familie erführt, welches Geheimnis Heinrich umgibt und er den einzigen Weg zu seiner Erlösung erwähnt, ist die besagte bereit, für ihn zu sterben. Die Familie ist jedoch dagegen und es kommt zu einem Streit. Das Mädchen ist der Meinung, wenn ihr Herr am Leben bleibt, wird es auch der Familie, der er immer sehr wohlgesonnen gegenüber stand, auch besser gehen, sie sei somit ein lohneswertes Opfer.

Wenn sie nicht stürbe, würde es der gesamten Familie bald schlecht ergehen. Die Familie willigt schließlich schweren Herzens ein und Heinrich reist mit dem Mädchen nach Salerno. Der Heiler will wissen, ob sie dazu gezwungen wurde oder freiwillig das Leben für ihren Herren lassen will und nachdem die junge Frau mehrmals beteuert, aus freiem Willem gekommen zu sein, ist der Arzt bereit, das Ritual zu beginnen. Er nimmt die junge Frau mit ins nächste Zimmer, wo sie sich entkleidet und der Heiler ihr Herzblut gewinnen möchte. Heinrich steht derweilen draußen und wartet auf das Ergebnis, als ihm Zweifel an seinem Tun kommen. Er ist plötzlich nicht mehr gewillt, das Mädchen für ihn sterben zu sehen und bittet den Heiler, es doch sein zu lassen, woraufhin dieser schließlich einwilligt. Das Mädchen ist empört, daß ihr das durch einen reinen Tod versprochene Seelenheil nun doch nicht zuteil wird. Auf dem Weg nach Hause nimmt Gott, der Heinrichs Verhalten lobenswert findet, den Aussatz wieder von ihm. Zurück bei ihren Eltern nimmt Heinrich das Mädchen schließlich zur Frau und kehrt zu seinem alten Ansehen zurück.

Literatur

Verweise