Der laufende Berg

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FILM

Der laufende Berg.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Der laufende Berg
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1941
Laufzeit: 90 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
IMDb: deueng
Stab
Regie: Hans Deppe
Drehbuch: Joseph Dalmann,
Peter Ostermayr
Musik: Kurt Schröder
Ton: Ludwig Ruhe
Kamera: Ekkehard Kyrath
Bauten: Carl Ludwig Kirmse,
Franz Koehn
Aufnahmeleitung: Ludwig Kühr
Herstellungsleitung: Peter Ostermayr
Schnitt: Margarete Noell
Besetzung
Darsteller Rolle
Hansi Knoteck Vroni
Paul Richter Mathes
Maria Andergast Karlin
Fritz Kampers Anton Purtscheller
Gustl Stark-Gstettenbaur Daxels
Martin Schmidhofer Lehrling Martl
Josefine Dora Kathl Simmerauer
Käte Merk Magd Cäcil
Rolf Pinegger Michel Simmerauer
Beppo Brem Knecht Alisi
Hans Schulz Geselle Steffel
Ludwig Schmid-Wildy Gabler
Viktor Gehring Berghofer
Hans Benedikt Lermoser

Der laufende Berg ist ein Heimatfilm von 1940. Der Film wurde in Hintersee bei Berchtesgaden und in den Dolomiten gedreht. Die Uraufführung fand am 4. März 1941 statt.

Auszeichnungen

Prädikate
  • Volkstümlich wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Oben am Berg, in der unheimlichen Stille einer gewaltigen Natur, zieht eine Bauernfamilie mit ihrem Hab und Gut durch abgebrochene Felsblöcke am Abhang entlang einer neuen Heimat zu. Der Berg hat sie ausgestoßen. Seit Monaten gibt er keine Ruhe mehr. Wie ein gefesselter Riese bäumt er sich immer wieder auf, schleudert Steine zu Tale, stürzt riesige Bäume und reißt das Mauerwerk der Häuser auseinander.

Drüben, auf der anderen Seite, versucht Mathes Simmerauer mit seinen alten Eltern und seiner Schwester Vroni der Naturgewalt noch Einhalt zu gebieten. Aber auch hier droht der Berg ständig mit Steinschlag und Erdrutsch all die mühselige Arbeit und Haus und Hof dazu zu vernichten. Selbst der Wald oben, der dem reichen Purtscheller gehört, beginnt bereits wegzurutschen. Purtscheller will ihn deshalb verkaufen, aber sein Preis ist viel zu hoch. Längst ist er kein Bauer mehr, sondern ein Geschäftemacher geworden.

Er lebt in Saus und Braus dahin und nimmt einfach eine Hypothek auf seinen Hof, wenn er wieder Geld braucht. – Unten im Dorf gibt es noch so einen Hallodri, der nicht viel von der Arbeit hält und seine Werkstatt völlig verwahrlosen läßt: den Daxenschmied. Aber er ist noch frisch und jung, und im Grunde genommen ein anständiger, lieber Kerl, nicht so grob wie der Purtscheller. Nur eben ein kleiner Luftikus, der das Leben allweil von der Sonnenseite nimmt. Und als ihm eines Tages seine heimliche Liebe, die Vroni, so richtig herzhaft die Meinung sagt, da stürzt sich dieser Leichtfuß sogar auf seine Schmiede und macht innerhalb kurzer Zeit einen Musterbetrieb aus seinem alten Laden.

Das Feuer sprüht, die Esse raucht, daß es eine Freude ist, ihm zuzuschauen. Vroni kommt diese Verwandlung noch ein bißchen zu stürmisch vor, aber Amor hat bekanntlich schon mehr als ein Wunder vollbracht. – Purtscheller dagegen steuert immer schneller auf eine Katastrophe zu. Er nimmt Mathes als Verwalter auf seinen Hof, um seinen Reichtum noch mehr zu steigern und selbst dabei faulenzen zu können. Seine Überheblichkeit und die unbestimmte Angst vor einem finanziellen Zusammenbruch lassen ihn von Tag zu Tag größer, aufbrausender und gefährlicher werden. Als Cäcil, seine Magd, die sich von ihm nur allzu gerne beliebäugeln läßt, eine anzügliche Bemerkung auf Mathes und Karlin, Purtschellers Frau, macht, kommt es zu einem fürchterlichen Krach. Mathes, der die Karlin lange vor ihrer Ehe schon liebgewonnen hatte, kann diese Demütigungen seiner Herrin nicht länger ertragen und verläßt den Hof wieder. – Da greift der Berg ein!

Denn alle, die auf und an ihm leben, sind diesem Felsgetürm schicksalhaft verbunden, das wie ein Dämon in den Himmel ragt. – Als Schorschl, der Daxenschmied, weit oben über der Waldgrenze nach Edelweiß für Vroni sucht, hört er ein Glucksen und Gurgeln aus dem Innern des Berges, das er Mathes mitteilt. Mathes alarmiert das Dorf, und alle Männer und Burschen verlassen Hof und Feld und ziehen mit Hacken, Beilen und Schaufeln hinauf zu dem Berg, um ihn endlich von seinen Fesseln zu befreien und die dauernd drohende Katastrophe abzuwenden. Denn Mathes ist nun klargeworden, daß eine starke Quelle da unten im Leib des Berges sprudeln muß, deren Wassermassen den ganzen Berg unterhöhlen, sich gegen den Boden stemmen, aber nirgends einen Ausweg finden. Es wird also ein Damm gebaut und eine Sprengung vorbereitet, die den Wassern den Weg ebnen soll. – Tag für Tag stehen die Bauern nun als eine Schicksalsgemeinschaft da oben im Fels und graben und hacken.

Nur Purtscheller fehlt. Er hat Angst um seinen Wald, flucht und droht, jeden zu erschießen, der auch nur einen Stamm umlegt für den Bau des Grabens. Zitternd vor Wut reißt er das Gewehr aus dem Schrank und stürmt den Berg hinauf. Nichts könnte ihn jetzt in seinem Jähzorn aufhalten, wenn das Schicksal selbst ihn nicht richten würde. Das Gewehr auf Mathes angelegt, stürzt er plötzlich hintenüber, von einem Stein getroffen, der von der gewaltigen Explosion zu ihm geschleudert wurde. Kurz darauf brechen die Wassermassen hervor und stürzen erlösend zu Tale.

Das Dorf atmet auf, lacht und jubelt, aber Purtscheller liegt zerschmettert auf den Steinen. Sein Leichtsinn, sein Unmaß, seine Gier haben ihn selbst gestürzt. Sein Hof fällt unter den Hammer, sein Besitz verstreut sich in alle Himmelsrichtungen. Nichts bleibt als Erbe des reichsten Bauern dreier Dörfer. Im Hause Simmerauer aber herrscht eitel Freude. Der Hof steht wieder fest auf dem Berg, neues Leben zieht mit Mathes und Karlin in die alten Mauern ein, Freude und Licht bringen Schorsch und Vroni, die sich nun endlich gefunden haben. Auf der Scholle der Ahnen beginnt eine neue Generation, das Leben zu meistern.

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