Deutsche Atomwaffenversuche

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Deutsche Atombombe)
Wechseln zu: Navigation, Suche
A-9/A-10, Windkanalmodell

Die deutsche Atombombe oder mögliche deutsche Atomwaffenversuche sind Gegenstand von Spekulationen, die bis heute anhalten. Sie besagen, daß die deutsche Atomwaffenforschung weiter als gedacht war und es während des Zweiten Weltkrieges sogar zu einem erfolgreichen Test gekommen sei.

Erläuterung

Offizielle Version

Die offizielle Darstellung der Geschichte geht davon aus, daß die deutsche Wissenschaft zeitgleich mit den US-Amerikanern (Manhattan-Projekt) am Bau einer Atombombe arbeitete, was auch als gesichert gilt. Diese soll jedoch nicht mehr fertiggestellt worden sein, da die Zeit zu knapp war. Obwohl die deutsche Wissenschaft den US-Amerikanern generell über ein Jahrzehnt voraus war, wird weiter behauptet, daß man weit davon entfernt sei, eine zum Test bereitstehende Waffe entwickeln zu können.

Als Ursache wird dafür auch genannt, die nationalsozialistische Regierung (bzw. Hitler selbst) hätten das Projekt nicht ernstgenommen oder erst zu spät dessen möglicherweise kriegsentscheidendes Potential erkannt. Es wird jedoch behauptet, daß im Falle einer fertiggestellten Atomwaffe die Deutschen diese rücksichtslos gegen ihre Gegner eingesetzt hätten und etwa London oder/und Paris sowie Moskau damit in Schutt und Asche gelegt hätten. Diese Darstellung fügt sich auch gut in die politisch korrekte Darstellung eines vom deutschen Volk angeblich geführten „Vernichtungs- und Ausrottungskrieges“ ein.

Thesen zur deutschen Atombombe

Es existieren verschiedene Thesen zur deutschen Atombombe und deren möglichem Einsatz

  • die deutsche Atombombe wurde fertiggestellt und in Thüringen oder an der Ostsee erfolgreich getestet.
  • die deutsche Atombombe wurde rechtzeitig fertiggestellt oder war kurz vor der Fertigstellung, wurde aber nicht mehr eingesetzt. Die US-Amerikaner erbeuteten die einsatzfähige Waffe und setzten sie selbst ein. Die Bombe, die auf Hiroshima fiel, wäre somit eine deutsche Waffe, und erst die auf Nagasaki abgeworfene die im Manhattan-Projekt entwickelte Bombe. Für diese These spricht, daß es sich um zwei völlig verschiedene Typen handelte. Die Hiroshima-Bombe bestand aus Uran und die Nagasaki-Bombe aus Plutonium. In seinem Buch „Der große Bluff“ geht der Autor Peter Brüchmann jedoch davon aus, daß es sich auch bei der zweiten Bombe um eine deutsche Fertigung gehandelt habe.

Widerlegung der Spekulationen

Bis heute gibt es keinen einzigen materiellen Beweis für ein deutsches Kernwaffenvorhaben. Die Alliierten haben massenhaft deutsche Dokumente erbeutet und hätten sie darin auch nur den allergeringsten Verdacht zu einem solchen Vorhaben gefunden, hätten sie auch die entsprechenden Stätten samt Spuren recht gezielt auffinden und die Beweise präsentieren können. Selbst nach über 70 Jahren und freiem Zugang zu allen Lokalitäten ist dies nicht gelungen.

Offenkundig versucht man im nachhinein, den Deutschen zumindest eine Teilschuld am Verbrechen an Japan zu geben und noch einen Rechtfertigungsgrund für die Kriegsverbrechen gegen das Deutsche Reich zu erfinden.

Da man keinerlei materielle Beweise für eine deutsche Kernwaffentechnik gefunden hat, hat man sogar einen Bericht über den Stand der deutschen Kerntechnik aus den Kriegsjahren frei erfunden. Die Fälschung aus Yad Vaschem ist nicht nur durch eine technisch falsche, zündunfähige Atombombenkonstruktion und weitere falsche Wunderwaffenbehauptungen, sondern auch durch orthographische Fehler („Scizze“) bewiesen. Daneben gibt es noch Falschzeugen zu den angeblichen Explosionen in Ohrdruf und auf Rügen, welche Unmöglichkeiten erzählen. Diese massiven Fälschungen sind indes die Grundlagen aller Spekulationen.

Quellentext

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Nach herrschender Lehre gilt, daß die deutschen Atomforscher im Zweiten Weltkrieg zwar an einem Atomreaktor arbeiteten, aber vor Kriegsende nicht mehr in der Lage waren, einen Versuchsreaktor zum Laufen zu bringen. Von der Entwicklung einer Atombombe seien die deutschen Kernphysiker weit entfernt gewesen. Neuere Forschungen geben jedoch Hinweise darauf, daß es Anfang März 1945 in Thüringen zu erfolgreichen Kernwaffenversuchen gekommen ist.

In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges wurde im Jonastal südwestlich von Erfurt in der Nähe von Arnstadt von Tausenden von KZ-Häftlingen in größter Eile an einem Steilhang an der Südseite des „Großen Tambuch“ eine mysteriöse Stollenanlage in den Berg getrieben, die nie fertiggestellt wurde. Sie war nur ein kleiner Teil von ausgedehnten unterirdischen Anlagen, die im Dreieck Arnstadt–Wechmar–Ohrdruf errichtet worden sein sollen. Über den Zweck dieser unterirdischen Anlagen geben die wenigen erhaltenen Dokumente keine Auskunft. Fest steht nur, daß das „Sonderprojekt S III“ eine Geheimhaltungs- und Dringlichkeitsstufe hatte, die vor jedem anderen der damaligen Bauprojekte des Deutschen Reiches rangierte. Angeblich sollte ein neues Führerhauptquartier errichtet werden, aber derer gab es 1944 genug, und der riesige Aufwand bei S III hätte sich dafür gar nicht gelohnt.

Anfang April 1945 machte die 3. US-Armee unter General Patton einen blitzartigen Vorstoß nach Thüringen ins Jonastal und auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf. Die Zugänge zum Jonastal wurden von der 6. SS-Gebirgsdivision mit großer Hartnäckigkeit verteidigt. Kurz vor dem Eintreffen der Amerikaner wurden nach Berichten von Zeitzeugen die Zugänge zu den wichtigsten Teilen der unterirdischen Anlagen zugesprengt, getarnt und mit Sprengfallen gesichert. Was die US-Truppen in den zugänglich gebliebenen Teilen gefunden haben, darüber geben die amerikanischen staatlichen Stellen bis heute keine Auskunft.[1] In den Kriegstagebüchern der beteiligten US-Divisionen fehlen die Eintragungen für die betreffenden Tage. Nur einzelne US-Veteranen berichteten Jahre später, seinerzeit eine riesige unterirdische Kraftwerksanlage und eine hochmoderne Nachrichtenzentrale gesehen zu haben.[2]

Unmittelbar vor ihrem Abzug aus Thüringen sprengten die Amerikaner weitere Teile der unterirdischen Objekte zu. Die nachrückenden Sowjets holten aus den noch zugänglichen Anlagen heraus, was sie vorfanden, und verschlossen die letzten Eingänge. Der Truppenübungsplatz Ohrdruf wurde fortan von der Sowjetarmee genutzt, und das Jonastal geriet allgemein in Vergessenheit.

Anfang der sechziger Jahre beschäftigte sich eine Untersuchungskommission des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit mit den Vorgängen im Raum Arnstadt–Wechmar–Ohrdruf. Zur Tarnung wurde diese Untersuchung als ein „Geschichtsprojekt“ der SED-Kreisleitung von Arnstadt zur Erforschung des Schicksals der bei diesen Bauvorhaben eingesetzten KZ-Häftlinge ausgegeben. Es wurden zahlreiche Zeugenaussagen gesammelt, die in einem vorläufigen Bericht von mehr als 300 Seiten zusammengefaßt wurden.[1] Nach einigen Jahren wurde jedoch das Projekt auf Weisung der SED-Führung eingestellt, der vorläufige Bericht verschwand.

In den folgenden Jahren befaßten sich nur einige Thüringer Heimatforscher mit den seltsamen Ereignissen rund um das Jonastal. Erst nach der Wende 1989/90 fand das Thema wieder größeres Interesse, als der russische Staatspräsident Boris Jelzin behauptete, daß das berühmte „Bernsteinzimmer“ in der unterirdischen Stollenanlage versteckt sei. Nachf­orschungen in dieser Richtung blieben jedoch ergebnislos. Tatsächlich mußte es im Jonastal oder im Raum Arnstadt-Wechmar-Ohrdruf um sehr viel mehr gegangen sein. Die deutsche Reichsführung und die SS hatten seinerzeit nicht nur eine extreme Geheimhaltung betrieben, sondern auch mehrere zehntausend KZ-Häftlinge zum Bau der unterirdischen Anlagen eingesetzt. Das Bauvolumen hatte damit ein Ausmaß, das über die Bedürfnisse eines Führerhauptquartiers oder eines Verstecks für irgendwelche Kunstschätze weit hinausging.

Ende der neunziger Jahre tauchten Abschriften von einem Teil der Zeugenaussagen auf, die in den sechziger Jahren von der Stasi gesammelt worden waren.

Cläre Werner, Leiterin des Museums auf der Wachsenburg, die nur wenige Kilometer nordöstlich vom Truppenübungsplatz Ohrdruf entfernt liegt, hatte im Mai 1962 vor der SED-Kreisleitung von Arnstadt folgende Aussage gemacht:[1]

„Es war der 4. März 1945. Ich kann mich noch gut an diesen Tag erinnern. Für den Tag hatten wir eine Geburtstagsfeier für den Abend, diese wurde aber kurzfristig abgesagt. Am Nachmittag war der BDM von Gotha auf der Burg. [Der Ingenieur] Hans [Rittermann] war auch da und half uns noch, dann sagte er uns, daß heute auf dem [Truppen-übungs-] Platz Weltgeschichte geschrieben wird. Es wird etwas gemacht, was es auf der Welt noch nicht gegeben hat. Wir sollen am Abend auf den Turm gehen und in Richtung Röhrensee schauen. Er wisse auch nicht, wie das neue Ding aussehen wird. So waren wir ab 20 Uhr auf dem Turm. Nach 21 Uhr, gegen halb zehn, war hinter Röhrensee mit einmal eine Helligkeit wie Hunderte von Blitzen, innen war es rot und außen war es gelb, man hätte die Zeitung lesen können. Es war alles sehr kurz, und wir konnten dann alle nichts sehen, wir merkten nur, daß es eine mächtige Sturmbö gab, aber dann alles ruhig war. Ich wie auch viele Einwohner von Röhrensee, Holzhausen, Mühlburg, Wechmar und Bittstädt hatten am anderen Tag oft Nasenbluten, Kopfschmerzen und auch einen Druck auf den Ohren.“

Weil man die Wirkung der neuen Waffe offenbar unterschätzt hatte, wurden bei diesem Test auf dem Truppenübungsplatz mehrere hundert Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge sowie ein Dutzend SS-Leute getötet. Diese Toten mußten am nächsten Tag von Häftlingskommandos eingesammelt und auf Scheiterhaufen verbrannt werden, wobei die Häftlinge besondere Schutzanzüge trugen. Einer der Führer dieser Arbeitskommandos, Heinz Wachsmut, gab 1962 vor der SED seine damaligen Erlebnisse zu Protokoll:

„Am Waldrand sahen wir schon einige Haufen von Menschenleichen, die wohl ehemalige Häftlinge waren. Die Menschen hatten alle absolut keine Haare mehr, teils fehlten Kleidungsteile, sie hatten aber auch zum Teil Hautblasen, Feuerblasen, nacktes rohes Fleisch, teilweise waren einige Teile nicht mehr vorhanden. SS und Häftlinge brachten die Leichen an. […]“

Das, was die beiden Augenzeugen hier schildern, ist für einen Kenner eindeutig: Frau Werner beschreibt den typischen Lichtblitz einer kleinen atomaren Explosion und die Symptome einer leichten Form der Strahlenkrankheit. Wachsmuts Angaben zum äußeren Erscheinungsbild der Opfer dieses Versuchs stimmen in auffallender Weise mit Beschreibungen der Toten von Hiroshima und Nagasaki überein. Nach dem Bericht von Frau Werner soll es am 12. März noch einen zweiten Test auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf gegeben haben.

Die weiteren Nachforschungen von Thüringer Heimatforschern und Hobbyhistorikern förderten amerikanische Luftaufnahmen vom Truppenübungsplatz Ohrdruf vom Sommer 1945 zutage, auf denen im östlichen Teil des Truppenübungsplatzes, dem sogenannten ›Dreieck‹, großflächige Zerstörungen zu erkennen sind.

Krater Ohrdruf.jpg

Schließlich machten vor geraumer Zeit der Historiker Rainer Karlsch und der Fernsehjournalist Heiko Petermann in einem Moskauer Archiv einen aufsehenerregenden Fund. Ende März 1945 überreichte der Chef des Nachrichtendienstes der Roten Armee (GRU), Generalleutnant Iwan I. Iljitschow, dem führenden Kopf der sowjetischen Atomforschung, Igor Kurtschatow, einen hochbrisanten Spionageberichte aus Deutschland. Iljitschow stufte seine Quelle, offenbar ein hochrangiger deutscher Informant, als zuverlässig ein und hatte den Bericht bereits an Stalin und Molotow gesandt. Dieses Schreiben mit Datum vom 23. März 1945 enthält einen detaillierten Bericht über die Tests auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf:

„In der letzten Zeit haben die Deutschen in Thüringen zwei große Explosionen durchgeführt. Sie fanden in einem Waldgebiet unter strengster Geheimhaltung statt. Vom Zentrum der Explosion wurden Bäume bis zu einer Entfernung von fünfhundert bis sechshundert Metern gefällt. Für die Versuche errichtete Befestigungen und Bauten wurden zerstört. Kriegsgefangene, die sich im Explosionszentrum befanden, kamen um, wobei häufig von ihnen keine Spuren blieben. Andere Kriegsgefangene, die sich in einigem Abstand vom Zentrum der Explosion aufhielten, trugen Verbrennungen an Gesicht und Körper davon, deren Grad von der Entfernung vom Zentrum abhing. ... Die Bombe enthält vermutlich U[ran] 235 und hat ein Gewicht von zwei Tonnen. Sie wurde auf einem speziell dafür konstruierten Flachwagen transportiert. ... Die Bombe wurde permanent von zwanzig SS-Männern mit Hunden bewacht. Die Bombenexplosion wurde von einer starken Detonationswelle und der Entwicklung hoher Temperaturen begleitet. Außerdem wurde ein starker radioaktiver Effekt beobachtet. Die Bombe stellt eine Kugel mit einem Durchmesser von 130 Zentimetern dar.“

General Iljitschow hielt den Bericht für durchaus glaubwürdig. Igor Kurtschatow, der eine Stellungnahme zu diesen Berichten abgeben sollte, war sich nicht sicher, was für eine Waffe die Deutschen tatsächlich getestet hatten. Eine Atombombe mußte nach seinen Berechnungen einen wesentlich größeren Zerstörungsradius haben als nur fünf- bis sechshundert Meter. Kurtschatow kam damals noch nicht auf die Idee, daß man die Zerstörungskraft einer Nuklearwaffe konstruktiv ganz gezielt auf ein verhältnismäßig geringes Maß beschränken kann.

Karlsch und Petermann ließen nun Bodenproben von dem mutmaßlichen Atomwaffentestgelände von qualifizierten Kernphysikern auf radioaktive Spurenelemente untersuchen. Mit Genehmigung der Bundeswehr, die den Truppenübungsplatz Ohrdruf heute noch nutzt, wurden von dem vermuteten Testgelände, dem „Dreieck“, zahlreiche Bodenproben entnommen und von der Strahlenschutzabteilung der Universität Gießen sowie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig analysiert. Ziemlich genau in der Mitte des „Dreiecks“ findet man heute eine flach ausgebildete Mulde von ca. 50 Metern Durchmesser.

Der Nachweis eines Kernwaffentests ist nach sechzig Jahren schwierig, denn der größte Teil der radioaktiven Strahlung ist längst abgeklungen. Bei den Versuchen von Ohrdruf 1945 wurden nur sehr geringe Mengen von spaltbarem Material verwendet. Die amerikanische Atombombe, die auf Hiroshima abgeworfen wurde, hatte mindestens die hundertfache Sprengkraft der auf Ohrdruf gezündeten; trotzdem ist es nicht einfach, in dieser japanischen Stadt heute die Atomexplosion vom 6. August 1945 meßtechnisch nachzuweisen.

In den im „Dreieck“ entnommenen Bodenproben fanden die Wissenschaftler durch spezielle Sedimentationsverfahren Partikel, die offenbar bei sehr hohen Temperaturen geschmolzen waren, was für sich schon auf eine atomare Explosion hinweist. Selbst bei Verwendung einfacher Meßinstrumente zeigten diese Partikel eine erhöhte Radioaktivität. Bei der Analyse der Bodenproben durch das Forschungslabor der Universität Gießen und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig wurden Meßergebnisse für Cäsium 137 festgestellt, die das Drei- bis Vierfache der im Landesdurchschnitt üblichen Werte betrugen. Erhöhte Cäsium-137-Werte gelten allgemein als Indiz für einen nuklearen Niederschlag.

Diese Meßergebnisse allein besagen noch nicht viel, denn nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl wurden an zahlreichen Orten in Deutschland noch weit höhere Werte gemessen. Das auf Ohrdruf gefundene Cäsium entstammt jedoch eindeutig nicht dem zerstörten sowjetischen Reaktor.

Bei einer weiteren Analyse wurden auffallende Anteile von Spaltprodukten, darunter Uran 238 und Uran 235, gefunden. Prof. Uwe Keyser von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt stellte fest:

„Es ist angereichertes Material in einem breiten Spektrum vorhanden, das keine natürliche Quelle als Ursache hat. Die Isotopenanomalien sind teilweise drastisch und passen zu keinem bekannten Einzelereignis. Tschernobyl kann als alleinige Ursache für die Herkunft der Spaltprodukte ausgeschlossen werden.“

Unter Berücksichtigung aller Indizien und Meßwerte – der erhöhten Cäsium-137-Aktivität, des Nachweises von Uran 238 und Uran 235, der Partikel aus einem Prozeß von Hochtemperaturschmelze – kamen die Wissenschaftler der Universität Gießen und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zu dem Ergebnis, daß auf Ohrdruf Spuren eines nuklearen Ereignisses vorhanden sind.

Prof. Reinhard Brandt stellte fest:

„Das Wesentliche dieses Ereignisses ist, daß während der Explosion auch deutlich Kernreaktionen mit Energiefreisetzung abgelaufen sind.“

Das heißt nichts anderes, als daß auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf eine atomare Explosion stattgefunden hat.

Diese Erkenntnis steht in völligem Gegensatz zur bisher allgemein angenommenen Version der Geschichte des Zweiten Weltkrieges, der zufolge die deutschen Kernphysiker nicht einmal die theoretischen Grundlagen für eine Atombombe beherrscht haben sollen, geschweige denn in der Lage gewesen wären, eine zu bauen.

[…]

Zwischen 1945 und 1955 war in Deutschland jede Art der Kernforschung durch die Alliierten verboten. Dessen ungeachtet veröffentlichten Prof. Paul Harteck und sein Mitarbeiter Dr. Wilhelm Groth 1950 eine Fachschrift, in der sie detailliert schildern, wie sie während des Krieges mit Hilfe von „Ultrazentrifugen“ Uran angereichert, also „nuklearen Sprengstoff“ erzeugt haben.

[…]

Kurt Diebner und die deutschen Kernphysiker haben 1944/45 mit ihrer Variante einer „Booster“-Bombe einen Typ entwickelt, der in seiner Grundkonzeption erheblich fortschrittlicher war als die ersten amerikanischen Atombomben, die Hiroshima-Bombe „Little Boy“ und die Nagasaki-Bombe „Fat Man“.

[…]

In der zweiten Jahreshälfte 1941 besaßen die deutschen Atomforscher gegenüber ihren amerikanischen Kollegen einen deutlichen Vorsprung. Anfang Dezember 1941 wurde für den Februar 1942 eine Tagung des ›Uranvereins‹ in Berlin angesetzt, die eine Übersicht über die bisher erzielten Forschungsergebnisse bieten sollte. Gleichzeitig wurde entschieden, die Arbeiten am Uranprojekt wegen der unabsehbaren Entwicklungszeit aus dem Kompetenzbereich des Heereswaffenamtes herauszunehmen und dem zivilen Reichsforschungsrat zu übertragen, womit das Projekt in seiner Bedeutung deutlich herabgestuft wurde. Die Wissenschaftliche Tagung der Arbeitsgemeinschaft Kernphysik‹ fand vom 26. bis zum 28. Februar 1942 statt. Die Arbeitsgemeinschaft verfaßte aus diesem Anlaß einen ausführlichen Bericht, in dessen Schlußwort hervorgehoben wurde, daß der Bau sowohl einer Uranmaschine als auch einer Uranbombe prinzipiell möglich sei.

Reichspropagandaminister Joseph Goebbels machte am 21. März 1942, drei Wochen nach der Tagung, in sein Tagebuch folgende Eintragung:

„Mir wird Vortrag gehalten über die neuesten Ergebnisse der deutschen Wissenschaft. Die Forschungen auf dem Gebiet der Atomzertrümmerung sind so weit gediehen, daß ihre Ergebnisse unter Umständen noch für die Führung dieses Krieges in Anspruch genommen werden können. Es ergäben sich hier bei kleinstem Einsatz derart immense Zerstörungswirkungen, daß man mit einigem Grauen dem Verlauf des Krieges, wenn er noch länger dauert, und einem späteren Kriege entgegenschauen kann. Die moderne Technik gibt dem Menschen Mittel der Zerstörung an die Hand, die unvorstellbar sind. Die deutsche Wissenschaft ist hier auf der Höhe, und es ist auch notwendig, daß wir auf diesem Gebiet die Ersten sind; denn wer eine revolutionäre Neuerung in diesen Krieg hineinbringt, der hat eine umso größere Chance, ihn zu gewinnen.“

[…]

Die militärische Leitung über das gesamte V-Waffenprogramm und damit auch über das Atomprojekt ging ab Herbst 1943 in die Hände von SS-Obergruppenführer Hans Kammler über. Hitler sprach bei einem Treffen mit dem rumänischen Staatsführer Marschall Antonescu am 5. August 1944 „über weitere neue Sprengstoffe“, deren Entwicklung bis zum Experimentierstadium durchgeführt sei. Er [Hitler] habe den Eindruck, daß der Sprung von den jetzt gebräuchlichen Explosivstoffen bis zu diesen neuartigen Sprengmaterialien größer sei, als der vom Schwarzpulver bis zu den bei Kriegsbeginn gebräuchlichen Sprengmaterialien gewesen wäre. Als Antonescu darauf erwiderte, daß er hoffe, die Zeit der Anwendung dieser neuen Explosivstoffe, die vielleicht das Ende der Welt herbeiführen würden, nicht mehr zu erleben, erwähnte der Führer die von einem deutschen Schriftsteller vorausgesehenen weiteren Entwicklungsstufen auf diesem Gebiet, die bis zu einem Punkt führen würden, wo die Materie als solche sich auflöse und dann allerdings Katastrophen von ungeahnter Größe herbeiführen würde.

Nach einigen Erläuterungen zu dem neuartigen Marschflugkörper V 1 erklärte Hitler, dieser sei »nur eine von 4 Waffen, die Deutschland einsetzen würde. Eine andere dieser Waffen habe z. B. eine so gewaltige Wirkung, daß in einem Umkreis von 3–4 km von der Einschlagstelle alles menschliche Leben vernichtet würde«.

Hitler, der nach Speer angeblich von Kernwaffen nichts verstand, beschreibt mit diesen Worten nicht nur recht genau die Wirkung einer Atombombe von mittlerer Sprengkraft, sondern er gibt auch zu verstehen, daß ihre Entwicklung zu diesem Zeitpunkt bereits weit vorangeschritten sei.

Krater Fährinsel.jpg

Wahrscheinlich fand bereits zwei Monate nach diesem Gespräch, am 12. Oktober 1944, auf der Ostseeinsel Rügen ein erster Test statt. Es gibt dazu einen ebenso ausführlichen wie dramatischen Bericht des italienischen Journalisten Luigi Romersa, der behauptet, er habe als Sondergesandter Mussolinis einem Atomwaffentest auf einer Ostseeinsel als Augenzeuge beigewohnt.

Tatsächlich findet man auf dem südlichen Bug, einer abgelegenen Landzunge im Nordwesten Rügens, einen Krater von etwa 25 m Durchmesser und 5 m Tiefe. Die Isotopenanalysen von Bodenproben, die das Universitätslabor Gießen vornahm, zeigten zwar an einigen Stellen deutlich erhöhte Werte an Cäsium 137, ergaben aber insgesamt keine eindeutigen Ergebnisse, weil das Gelände nach 1945 stark umgestaltet und zum Teil wiederaufgeforstet worden ist.

[…]

Welche Zerstörungskraft die deutschen Kernphysiker von ihrer Atombombe im scharfen Einsatz erwarteten, geht aus einem seltsamen deutschen Dokument aus dem Jahre 1944 hervor. Dieses Dokument ist eine Karte des New Yorker Stadtteils Manhattan, eine Karte, in die Wirkungskreise („Zone des ersten Zerstörungsgrades“, „Zone des zweiten Zerstörungsgrades“) und eine Energiekurve („Belagsdichte“ in kcal/km²) eingezeichnet sind. Die angegebene Energieentwicklung und die Wirkungsradien liegen knapp unter denen der Hiroshima-Bombe „Little Boy“, das heißt, sie entsprechen einer Sprengkraft von ca. 10 kt TNT („Little Boy“ brachte 12 kt).

In Deutschland wurde offenbar intensiv an einer Interkontinentalrakete gearbeitet. Nach Berichten von Augenzeugen wurde am 16. März 1945 bei Rudisleben in Thüringen eine Großrakete gestartet, die ein Zielgebiet in Nordnorwegen erreicht haben soll. Wahrscheinlich handelte es sich bei dieser Rakete um eine flüssigkeitsgetriebene zweistufige A-9/A-10, die den Beinamen „Thors Hammer“ oder „Amerika-Rakete“ trug. Einen militärischen Sinn macht eine solche Rakete nur mit einem nuklearen Gefechtskopf. Zeitgenössische Luftaufnahmen lassen bei Rudisleben eine große fünfeckige Startanlage und umfangreiche Bunkeranlagen erkennen.

Trotz dieser erfolgreichen Versuche stand die oberste deutsche Führung im März und April 1945 vor einem schweren Dilemma, das Werner Grothmann überzeugend schildert. Die deutschen Ultrazentrifugen können bis zu diesem Zeitpunkt nur sehr wenig hochangereichertes Uran erzeugt haben. Die genaue Menge ist unbekannt, es kann aber nicht viel mehr als etwa ein Kilogramm gewesen sein. Diese Menge hätte man in eine Bombe vom Thüringer Typ einsetzen und von einer Heinkel He 177 über London abwerfen lassen können. Dank ihrer fortschrittlichen Konstruktion hätte die deutsche Atombombe mit dieser Menge an nuklearem Sprengstoff; eine Energie im Äquivalent von vielleicht 3 kt TNT entwickelt, einem Viertel der Leistung der Hiroshima-Bombe „Little Boy“. Das hätte genügt, um im Londoner Stadtzentrum ungeheure Zerstörungen anzurichten. Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Londonern wären verstrahlt worden, was das englische medizinische Versorgungssystem an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hätte. Eine Kriegswende zugunsten des Deutschen Reiches hätte sich jedoch in der Situation des Frühjahrs 1945 mit einem solchen einzelnen Atomwaffeneinsatz nicht erzielen lassen. Die deutsche Führung mußte vielmehr befürchten, daß die Anglo-Alliierten mittels eines Masseneinsatzes von chemischen und biologischen Waffen furchtbare Vergeltung an der deutschen Zivilbevölkerung üben würden. Himmler, Göring und Speer lehnten deshalb einen Einsatz der deutschen Atombombe ab.

Ursprünglich hatte die oberste deutsche Führung um die Jahreswende 1944/45 gehofft, die Fronten an den Reichsgrenzen für mindestens ein halbes Jahr stabilisieren zu können. Im Sommer 1945 sollte dann nach den Planungen Himmlers und Kammlers eine größere Zahl von Atomwaffen hergestellt werden, und im Oktober hoffte man so weit zu sein, mit der „Amerika-Rakete“, mit einer A-9/A-10 mit nuklearem Gefechtskopf, New York zerstören zu können. Was dies für den weiteren Kriegsverlauf bedeutet hätte, kann man sich unschwer ausmalen. Aber der rasche deutsche Zusammenbruch im Frühjahr 1945 machte alle diese Pläne zunichte.

Quelle: Der Große Wendig, Band 3, Kapitel 593, S. 407 ff.


Zeitzeugen

Der Führer soll jedoch zu Otto Skorzeny im Herbst 1944 gesagt haben, er habe die Atombombe deshalb nicht bauen lassen, weil er nicht die Verantwortung dafür übernehmen wollte, daß die Menschheit durch ein solches „Teufelswerk" vernichtet werde.[3]

„Skorzeny erklärte weiter, daß Hitler ihm mitgeteilt hätte, daß man die Atombombe herstellen könne, daß er sie aber nie einsetzen würde. Bis zuletzt hatte Goebbels gesagt, „dieser Konflikt würde durch Hitler mit einem schrecklichen Schlag beendet werden.“ Doch der Führer tat dies nicht, wollte es nicht tun, er konnte es nicht.“[4]

Der Leibwächter des Führers, Rochus Misch, sagte später dazu:

„Ich erinnere mich beispielsweise an eine Nachricht über den Stand der Atombombenentwicklung. Da hieß es, die Forschungen der Amerikaner wären im Vergleich zu den deutschen mindestens ein Dreivierteljahr im Rückstand. Hitlers Einstellung zur Atombombe kannte ich: »Damit gewinnt man keinen Krieg.« Davon war er überzeugt. Die Westalliierten hatten gedroht, sich im Fall des Einsatzes der Atombombe mit 15.000 Flugzeugen in Nordafrika zu versammeln, um dann ganz Deutschland mit Gas zu verseuchen. Gasangriffe hatte Hitler im Ersten Weltkrieg erlebt, er hatte eine panische Angst davor. Einen solchen Rückschlag werde er niemals verantworten können, betonte er, daher scheide der Einsatz einer Atombombe für ihn völlig aus.“[5]

In seinem Buch „Das goldene Band“ schreibt Miguel Serrano:

„Höchstwahrscheinlich war es die Bombe Hitlers, welche die Nordamerikaner in Hiroshima verwendeten.“

Verwendung in der Literatur

In Robert Harris’ alternativweltgeschichtlichem Roman „Vaterland“, in dem das Großdeutsche Reich den Krieg im Westen gewinnt und im Osten immer noch kämpft, haben die USA die Atombombe fertiggestellt. Großdeutschland hat seine Atombombe nicht fertiggestellt, stattdessen hindern die neuartigen V3-Langstreckenraketen die Angelsachsen daran, ihre Waffen auf das Reich abzufeuern. Harris ging offensichtlich aufgrund der bisherigen Darstellung davon aus, daß das deutsche Atomwaffenprogramm deutlich hinter dem der USA lag. In dem von Christian von Ditfurth im Jahre 2001 verfaßten Roman „Der 21. Juli“, der das Großdeutsche Reich nach einem geglückten Attentat auf Hitler und erfolgreichen Staatsstreich (Viertes Reich) beschreibt, kam es hingegen zum Einsatz einer deutschen Atombombe, die über der Stadt Minsk abgeworfen wurde.

Der große Bluff

Buchvorstellung zum Thema:

Euro-Kurier 9-2011 - Deutsche Atombombe.jpg

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Vgl. Hell wie hundert Blitze, Der Spiegel, 11. August 2003
  2. Die Eroberung des Jonastal erfolgte am 7. April und gute drei Monate später, am 16. Juli 1945, fand in New Mexico die erste Kernwaffenexplosion der US-Amerikaner, der sogenannte Trinity-Test, statt, die laut offizieller Geschichtsschreibung die erste nukleare Explosion gewesen sein soll.
  3. vgl.: Hitler wollte keine Atombombe, Richtigstellungen zur Zeitgeschichte
  4. Miguel Serrano: Adolf Hitler – Der letzte Avatar, S. 142 (PDF-Datei)
  5. Thomas Mehner: Rochus Misch: Der letzte Zeuge, Kopp Online, 10. Oktober 2008