Deutsches Sportforum

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Sportforum Lageplan
Das Gelände des Sportforums vom Hindenburgplatz betretend, steht man vor dem Freiluftschwimmbecken im Jahnhof. Zur linken Hand ist das Schwimmhaus mit einen 25-Meter-Becken und Tribünenanlagen für kleinere öffentliche Wettbewerbe im Kopfbau. Dahinter das Arzthaus. In den oberen Etagen des Traktes sind Räumlichkeiten für die Reichsakademie und den Reichsbund. Zur rechten Hand ist das Turnhaus. Es beherbergt im Kopfbau die große Turnhalle; in dem Trakt eine Weichbodenhalle, weitere kleine Turnhallen, den Box-, Fecht-, Gymnastik- und Ringsaal.

Blickt man über den Jahnhof fällt der Blick auf das Haus des Deutschen Sports. Das Haus war Sitz der obersten Sportbehörde des Reiches, des Reichssportamts. Während der Olympischen Spiele diente es weniger dem Wettkampf als der Verwaltung und Unterbringung von Teilnehmern. Der Haupteigang ist nicht am Jahnplatz durch den Säulenvorbau sondern am Adlerplatz. Man gelangt in eine über zwei Geschosse reichenden, pfeilerumgrenzten Lichthof. Am Ende wird man vom Herz des Sportforums, dem Kuppelsaal erwartet. Dem antiken Theater entlehnt, ist der Kern eine von ansteigenden Sitzstufen umrahmte Orchestra. Daran schließt sich eine um wenige Stufen erhöhte Hinterbühne an mit großen Glasflächen zur Kiefernlandschaft. Das Oberlicht als Lichtdom aus Glasbausteinen sorgt für weiteres Tageslicht. Die drei unteren Sitzstufenreihen waren zur Erweiterung ausbaubar. Die Raumhöhe des Kuppelsaales wird durch einen Blick auf das Dach nicht ersichtlich. Der Saal wurde in das abfallenden Gelände der Ostseite versenkt, sodaß der Zuschauer den Raum von oben betritt.

Dahinter, nach rechts versetzt, ist das Friesenhaus. Der Innenhof dieses privaten Wohnbezirks ist vom öffentlichen Gelände des restlichen Forums durch ein Gittertor abtrennbar. Steht man vor dem Haus, auf den Adler-Platz, hat man im Gebäudeflügel zur linken Hand mehrere Turnhallen, Arbeits- und Schlafräume für Kursisten sowie Tagesräume. Die Front wird von einem Turm durchbrochen. Im Flügel rechter Hand sind auf ebenfalls zwei Etagen ein Speisesaal für Studenten, das Kasino und die Arbeits- und Schlafräume für Studenten zu finden. Im zentralen Trakt sind Bücherei, Lese-, Musik- und Tagesraum, Lehrerwohnungen und Hörsaal, Arbeits- und Schlafräume der Studenten untergebracht. Der nur eingeschossige Vorbau des Speisesaals für Kursisten erlaubt den Blick aus den Wohnräumen der zweiten Etagen in den Flügeln über das Reichssportfeld. Im Gegensatz zu den Eisenfenstern des restlichen Sportforums sind die Wohnräume mit Holzfenstern versehen.

Das Deutsche Sportforum (Reichssportforum) auf dem Berliner Olympiagelände wurde in den Jahren 1927 bis 1936 in zwei Bauphasen erstellt.

Erläuterung

Verantwortlich für Gestaltung und Bauausführung waren Architekt Professor Werner March, Berlin, Ing. Hans Brandt sowie Oberbaurat Sponholz und Baurat Weiße vom Reichsbauamt Stadion. 1926 gewannen die Brüder Walter und Werner March den Wettbewerb. Während Walter in Amerika tätig wurde, übernahm Werner die Ausführung der Pläne.

In der ersten Bauphase wurden das Schwimmhaus, das Turnhaus und das Freiluft-Schwimmbecken 1927/29 errichtet. Im 1. und 2. Obergeschoß des Schwimmhauses wurden ab 1928 die Institutsräume der 1920 gegründeten Deutschen Hochschule für Leibesübungen untergebracht. Die Belegung der Räume durch die Reichsakademie für Leibesübungen, so der Name der Deutschen Hochschule für Leibesübungen ab 1936, ist jedenfalls nachweisbar.

In der zweiten Bauphase 1933/36 entstanden das Haus des Deutschen Sports und das Friesenhaus.

Bildergalerie

Literatur

  • Das Sportforum auf dem Reichssportfeld. Teil I. In: Baugilde. Heft 2. 1937. S. 41- 65.
  • Das Sportforum auf dem Reichssportfeld. Teil II. In: Baugilde. Heft 6. 1937. S. 181-204.
  • Die Reichs-Akademie für Leibesübungen - Eine Zuchtstätte des Wehrwillens in Berlin. In: Deutsche Architektenschaft: Die Bauhütte. Heft 18. 1939. S. 243.
  • Krause, Gerhard: Das deutsche Sportforum. 1928. 62 Seiten.