Die Drei von der Tankstelle (1930)

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Die Drei von der Tankstelle
Dir drei von der Tankstelle.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Drei von der Tankstelle
Produktionsland: Weimarer Republik
Erscheinungsjahr: 1930
Stab
Regie: Wilhelm Thiele
Drehbuch: Franz Schulz, Paul Frank
Produktion: UFA
Musik: Werner Richard Heymann
Kamera: Franz Planer
Schnitt: Viktor Gertler
Bauten: Otto Hunte
Besetzung
Darsteller Rollen
Lilian Harvey Vroni Lilian Coßmann
Willy Fritsch Willy
Oskar Karlweis Kurt
Heinz Rühmann Hans
Fritz Kampers Konsul Coßmann
Olga Tschechowa Edith von Turoff
Kurt Gerron Rechtsanwalt Dr. Kalmus
Gertrud Wolle Dr. Kalmus’ Sekretärin
Felix Bressart Gerichtsvollzieher
Leo Monosson
Comedian Harmonists
Lewis-Ruth-Band

Die Drei von der Tankstelle ist ein Lustspiel von 1930. Die Dreharbeiten fanden in Hintersee bei Berchtesgaden und in den Dolomiten statt. Die Uraufführung war am 15. September 1930.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Drei junge Männer, Willy, Hans und Kurt kehren von einer herrlichen Autofahrt zurück nach dem Motto:

Sonniger Tag,
Wonniger Tag,
Klopfendes Herz und der Motor ein Schlag, lachendes Ziel,
Lachender Start!
Und eine herrliche Fahrt!
Rom und Madrid
Nahmen wir mit, –
So ging das Leben im Taumel zu dritt!
über das Meer,
über das Land
haben wir eines erkannt:
Ein Freund, ein guter Freund.
das Ist das beste, was es gibt auf der Welt!
Ein Freund bleibt immer Freund,
und wenn die ganze Welt zusammenfällt,
Drum sei auch nicht betrübt,
wenn dein Schatz dich nicht mehr liebt!
Ein Freund, ein guter Freund,
das ist der größte Schatz, den’s gibt!

Aber die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Als die drei zu Hause ankommen, erfahren sie, daß ihr Geld futsch, ihre Wohnung gepfändet und ihr Bankier pleite ist. Was tun? Arbeiten? Aber was, wo und womit? Der letzte Rest ihrer Habe, das Auto, bringt sie auf eine Idee. Sie gründen mit dem Erlös des Wagens eine Tankstelle an der belebten Landstraße.
In drei Schichten wird gearbeitet, und die Tankstelle floriert. Die treueste Kundin ist die schicke Lilian Coßmann, die ihr elegantes Auto immer wieder zu der bewußten Tankstelle lenkt, denn sie findet die drei Freunde alle drei so nett. Und das beruht auf Gegenseitigkeit. Jeder der drei denkt, wenn die hübsche Lilian davonfährt:

Hallo! Du süße Frau – fahr’ nicht allein!
Es könnte sein,
Du steuerst falsch und grad' vorbei an deinem Glück!
Wieso, mein lieber Schatz.
Brauchst du für dich den ganzen Platz?
Nimm mich doch mit!
Ich kenn’ den Weg hin und zurück!
Hält der rechte Mann das Steuer,
Lenkt er dich ins Abenteuer!

Aber jeder hütet sein Geheimnis streng vor den anderen und hält sich für den Auserkorenen der schönen Wagenlenkerin. Allmählich merkt jedoch Lilian, daß ihr Herz sich zu Willy hinneigt. Wie soll sie das aber den beiden beibringen? – In ihrer Not wendet sie sich an die schöne Frau Edith, eine in Liebesdingen erfahrene Frau, in deren Banden Lilians Vater schmachtet. Edith wäre gern die Frau des reichen Konsuls Coßmann, aber der steht leider unter Lillans Pantoffel und die erlaubt dem Papa das Heiraten nicht.

Edith rät Lilian, den drei Freunden reinen Wein einzuschenken. Aber das mißglückt gründlich. Während Hans und Kurt traurig resignieren, schnappt Willy mit hörbarem Ruck ein, und bricht mit Lilian, mit den zwei Freunden, mit der Tankstelle, mit allem.

Wiederum muß die kluge Edith helfen! Eine neugegründete Tankstellen A.-G. engagiert die drei Freunde als Direktoren. Als sie anfangen zu regieren, meldet sich die neue Direktionssekretärin, die der reizenden Lilian zum Verwechseln ähnlich sieht. Aber Willys Zorn ist noch immer nicht gebrochen. Wütend diktiert er einen Kündigungsbrief an die Gesellschaft und unterschreibt ihn stürmisch, ohne näher hinzusehen. Triumphierend zieht Lilian mit dem Brief ab. Gleich darauf erscheint dar Anwalt in Begleitung des Vaters, an dessen Arm Frau Edith hängt, und präsentiert den von Willy unterschriebenen Ehevertrag.

Der überrumpelte Hochzeiter muß nun klein beigeben, aber er tut nur widerwillig. Gleich nach der Hochzeit wird er sich wieder scheiden lassen.

Da übermannt Lilien der Zorn;

„Jetzt aber Schluß mit der Geschichte.
Ich pfeif auf Sie, und ich verzichte?“

ruft sie dem verdutzten Willy zu. Da greift der plötzlich zum Mann und Vater erwachende alte Coßmann ein:

Jetzt wird’s mir aber zu bunt, mein Kind,
Ich bin ja doch kein Hund, mein Kind.
Du hast mich zwanzig Jahr geplagt,
ich hab’ zu allem ja gesagt.
Was auch geschah, ich halte Schuld,
Jetzt aber reißt mir die Geduld,
Ich sage nein, und nochmals nein.

Entsetzt schaut Lilien auf den Wüterich, doch der ist einmal im Zuge und fährt fort:

Sei still, hör’ zu und merke dir genau,
ich nehme Edith jetzt zur Frau.
Wann, wo und wie ich Lust verspür’,
Und wenn du muckst, so hau ich dir,
Egal, was dann geschehen soll,
Den frechen, kleinen Hintern voll.

Diese Grausamkeit kann aber Willy nicht mit ansehen, voll edler Leidenschaft stellt er sich vor den bedrohten Körperteil des wehrlosen, schwachen, bezaubernden, süßen Geschöpfs, und die Liebenden finden sich in einem langen Kuß.

Liebling, mein Herz läßt dich grüßen!
Nur mit dir allein
Kann es glücklich sein!
All meine Träume, die süßen,
Leg’ ich in den Gruß mit hinein!
Laß nicht die Tage verfließen,
Bald ist der Frühling dahin –
Liebling, mein Herz läßt dich grüßen
Und dir sagen, wie gut ich dir bin,

Und auch die abgewiesenen Freier trösten sich mit dem Lied:

Ein Freund, ein guter Freund,
Das ist das beste, was es gibt auf der Welt!
Ein Freund bleibt immer Freund,
Und wenn die ganze Welt zusammenbricht,
Drum sei auch nie betrübt,
Wenn dein Schatz dich nicht mehr liebt.
Ein Freund, ein guter Freund.
Das ist der größte Schatz, den’s gibt.


Filmplakat

Der Film