Die Entlassung (Film)

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FILM

Die Entlassung - Schicksalswende.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Die Entlassung
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1942
Laufzeit: 109 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Tobis-Filmkunst GmbH
Erstverleih: Deutsche Filmvertriebs GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Wolfgang Liebeneiner
Regieassistenz: Leo de Laforgue,
Hilde Vissering
Künstlerische Oberleitung: Emil Jannings
Drehbuch: Curt J. Braun,
Felix von Eckardt
Produzent: Emil Jannings
Produktionsleitung: Walter Lehmann
Musik: Herbert Windt
Ton: Hans Grimm
Kamera: Fritz Arno Wagner
Standfotos: Eugen Klagemann,
Richard Wesel
Bauten: Arthur Nortmann,,
Otto Hunte,
Artur Nordmann
Kostüm: Herbert Ploberger
Aufnahmeleitung: Rolf Geile,
Alfred Arbeiter
Herstellungsleitung: Fritz Klotzsch
Schnitt: Martha Dübber
Besetzung
Darsteller Rolle
Emil Jannings Otto Fürst von Bismarck
Margarethe Schön Fürstin Johanna Bismarck
Christian Kayßler Graf Herbert Bismarck
Theodor Loos Kaiser Wilhelm I.
Karl Ludwig Diehl Kaiser Friedrich III.
Hildegard Grethe Kaiserin
Werner Hinz Kaiser Wilhelm II.
Werner Krauß Geheimrat von Holstein
Otto Graf Graf Eulenburg
Paul Hoffmann Graf Waldersee
Paul Bildt Herr von Bötticher
Walther Suessenguth Zar Alexander
Franz Schafheitlin Botschafter Graf Schuwalow
Herbert Hübner Generaladjutant von Hahnke
Rudolf Blümner Chef des Zivilkabinetts von Lucanus
Fritz Kampers Dr. Schweninger
Werner Pledath Pinnow
Heinrich Schroth General von Caprivi
O. E. Hasse von Heyden
Friedrich Maurer August Bebel
Eduard Wandrey Singer
Walter Steinbeck von Berlepsch
Bernhard Goetzke Majunke
Walter Tarrach Haby
Ernst Dernburg von Verdy
Emil Heß Großfürst Wladimir
Josef Peterhans von Lucius
Otto Stoeckel von Scholtz
Karl-Heinz Peters Abgeordneter der sozialdemokratischen Partei
Wilhelm Kaiser-Heyl Generalstabsoffizier von Wilhelm II.
William Huch Kammerdiener von Wilhelm I.
Clemens Hasse Junger Diener im Hause Bismarcks
Conrad Curt Cappi Diener des Reichstags
Hans Quest Junger Offiziersanwärter
Waldemar Leitgeb
Olga Limburg
Hans Hermann Schaufuß
Franz W. Schröder-Schrom
Karl Dannemann
Paul Rehkopf

Die Entlassung ist ein deutscher Film des Regisseurs Wolfgang Liebeneiner aus dem Jahr 1942 über die Entlassung Otto von Bismarcks durch Kaiser Wilhelm II. anknüpfend an den im Jahre 1940 erschienen Film Bismarck.

weitere Titel

  • Schicksalswende; späterer Verleihtitel
  • Schicksalswende (Wilhelm II. und Bismarck); späterer Verleihtitel

Auszeichnungen

Handlung

Quelle
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Die Entlassung.jpg

1888 — ein Jahr der Schicksalswende. Der alte Kaiser stirbt. Sein Sohn überlebt ihn nur um wenige Monate. Ein junger Herrscher, begabt, ehrgeizig, willens auch seinen Namen in die Geschichte einzutragen, besteigt den Thron. Der Mann, der schon unter zwei Kaisern die Last des Reiches trug, steht neben ihm. Festgefügt erscheint sein Werk, Verträge sichern den Frieden des Reiches nach außen, die Staatsmaschine läuft unter seiner festen Leitung reibungslos. Da meint der Kanzler, seine zerrüttete Gesundheit, an der 75 Jahre eines reichen, erregenden Lebens gezehrt haben, in der Stille des Sachsenwaldes fern von Berlin wiederherstellen zu können. Der Dr. Schweninger begleitet ihn und wird ihn kurieren. Aber während der langen Abwesenheit des Kanzlers erheben Hasser und Neider die geduckten Häupter.

Der Kaiser hat sich auf eigene Faust in der hohen Politik versucht. In Rußland, in England hat er die gekrönten Oheime besucht und überall mit seinem drängenden Eifer, unbedachten Tischreden und überheblichen Aussprüchen Verstimmung hinterlassen. Die Schuld für seine Mißerfolge sucht er nicht bei sich selbst. Der Kanzler ist es, der ihn immer desavouiert, der seinen wohlgemeinten Absichten und Plänen in die Arme fällt. Seine Umgebung bestärkt den Kaiser in diesem Mißtrauen gegen seinen „lästigen, schulmeisterlichen Mahner“. Ein erster Riß hat sich zwischen Kaiser und Kanzler aufgetan. Gerüchte, Verleumdungen erreichen den Herrscher auf der Hofjagd, auf Bällen, auf Empfängen, und alle treffen seine schwächste Stelle, sein Geltungsbedürfnis. Bismarck kümmert sich nicht um diese Machenschaften.

Es ist die Zeit der sozialen Unruhen. Der Kaiser, erschreckt von dem Anwachsen der Sozialdemokratie, wünscht populäre Maßnahmen, erwägt internationale Konferenzen. Bismarck lehnt ab. Seine Sozialpolitik ist eine innerdeutsche Angelegenheit, und zwar eine Politik der Tat und nicht der Reden und Aufrufe. Im Kronrat kommt es zum Zusammenprall. Der Kanzler gibt die Führung der Innenpolitik an den Kaiser ab. Aus den nächsten Wahlen geht programmäßig die Sozialdemokratie stärker hervor denn Je. Vor diesem Reichstag kann nur einer die neue Militärvorlage durchbringen: Bismarck. Der Kaiser muß jetzt seinen Kanzler um Hilfe bitten; aber der stellt seine Bedingungen. Äußerlich einig, ist damit die innere Kluft zwischen den beiden unüberbrückbar geworden. — Sehr genau hat man im gegnerischen Lager beobachtet. Da sind die Herren v. Holstein, „die graue Eminenz“, Graf Waldersee, v. Boettcher, beide Anwärter auf den Reichskanzlerposten, da sind viele, viele andere, die auf ihre Stunde seit langem warten.

Die holen nun aus zum letzten Schlage. Altes, unbedeutendes Aktenmaterial benutzt man, um dem Kaiser einzureden, Bismarck unterrichte ihn nicht über wichtigste politische Vorkommnisse. In maßloser Erregung und in schroffster Form stellt der Kaiser Bismarck zur Rede. Das ist das Ende. In beschämender Eile drängt man nun auf des Kanzlers Abschiedsgesuch; der Nachfolger zieht in die Reichskanzlei ein, ohne dem Kanzler Zeit zu lassen, die Koffer zu packen. — Der Lotse ging von Bord. Führerlos treibt das Schiff auf hochgehenden Wogen, bis nach der Katastrophe des Weltkrieges ein neuer Führer das Steuer ergriff und das, was Bismarck begann, vollendete.


Wissenswertes

Nach dem Krieg wurde der Film in einer zehn Minuten kürzeren Fassung unter dem Namen „Schicksalswende“ wiederaufgeführt. Der Film ist auch in ungekürzter Version in einer restaurierten Form auf DVD erhältlich.

Der Film

Verweise