Die Pompadour

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FILM

Die Pompadour.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Die Pompadour
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1935
Laufzeit: 89 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Mondial Internationale Filmindustrie AG
IMDb: deueng
Stab
Regie: Willy Schmidt-Gentner
Regieassistenz: Heinz Helbig
Drehbuch: H. W. Becker,
Veit Harlan
Produktionsleitung: Ottmar Ostermayr
Produktionsassistenz: Rolf Eckbauer
Musik: Willy Schmidt-Gentner
Ton: Alfred Norkus,
Fritz Schwarz
Dialogregie: Veit Harlan
Kamera: Werner Brandes
Kameraassistenz: Franz Eigner
Bauten: Julius von Borsody,
Emil Stepanek
Aufnahmeleitung: Rolf Eckbauer,
Felix René Fohn
Schnitt: Martha Dübber
Besetzung
Darsteller Rolle
Käthe von Nagy Marquise de Pompadour
Lotte Lang Louison
Louise Kartousch Madame Graveur
Carl Esmond
Anton Edthofer König Ludwig XV.
Franz Schafheitlin Graf Aragnac
Rudolf Carl Cascard, Pastetenbäcker
Ada Tschechowa Madeleine, Zofe
Otto Tressler Cicerone
Carl von Zeska
Robert Valberg
Karl Schich
Hans Unterkircher

Die Pompadur ist ein deutscher Historienfilm, der um die Entstehung eines bekannten französischen Bildes über die Madame de Pompadour schildert. Die Uraufführung fand am 24. Oktober 1935 in Stuttgart statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Warum ist Frankreich so blamiert?
Weil es ein Weiberrock regiert!
Das ist eine scharfe Kritik an der Regierung Ludwigs XV.
Der König trägt die Krone nur,
das Zepter schwingt die Pompadour!
Des ist bereits eine Beleidigung.

Franois Boucher, ein junger Maler, hatte diese Spottverse gedichtet. Eines Tages drang er mit dem Künstlervölkchen von Montmartre in die Gärten der Pompadour ein und warf Veilchensträußchen durch die offenen Fenster in den Salon der ungekrönten Herrscherin von Frankreich. Der König, der gerade in ihrer Gesellschaft weilte, war über diese vermeintliche Ovation sehr erfreut, bis er entdeckte, daß an jedem Sträußchen ein Spottvers hing. Die Wache nahm Francois Boucher auf der Stelle fest. Aber der junge Maler verlor nicht die Fassung, sondern trat seinem König freimütig entgegen und vermaß sich, die Pompadour und ihre Minister anzuklagen, daß sie Schuld trügen am Unglück des Volkes.

Vielleicht war es wahr, aber ob es klug ist, in einem solchen Fall die Wahrheit zu sagen? Darüber kann Francois Boucher in der Bastille nachdenken, wohin man ihn auf Befehl des Königs schaffte. – Die Marquise von Pompadour gab zwar dem König gegenüber ihrer Entrüstung über die Frechheit dieses Burschen Ausdruck, im stillen aber bewunderte sie doch seine furchtlose und offene Art. Der König will ihr die Bestrafung des Übeltäters überlassen und setzt seinen Namenszug auf ein leeres Stück Papier. Eine Stunde später wird der Maler freigelassen. Er möge sich in seine Künstlerschenke zurückscheren und weiter räsonieren. Schließlich müßte es sich ja auch der Mond gefallen lassen, dass ihn der Hund anbellt.

Am Montmartre wird Boucher wie ein Held gefeiert, aber auch die Großherzigkeit des Königs hinterlässt allenthalben einen guten Eindruck. Anderntags kommt ein reizendes Bürgermädchen ins Atelier des Künstlers, stellt sich als die Tochter des Pastetenbäckers Cascard vor und erlaubt sich, Herrn Boucher in Bewunderung und Dankbarkeit für sein mannhaftes Auftreten ein besonders Wohlgelungenes Werk ihres Vaters zu überreichen. Der Maler schaut mit Wohlgefallen auf die hübsche Annette und auf die schöne Pastete. Das Mädchen bleibt gern noch ein wenig bei ihm zu Besuch und kocht ihm einen geheimnisvollen Trank: den ersten Kaffee, den es in Frankreich gibt. Die Kaiserin von Österreich hatte ein Säckchen dieser köstlichen Bohnen an den König von Frankreich geschickt, und der verehrte es seiner Geliebten, der Pompadour, und Annette, deren Vater Hoflieferant ist, hat eben ihre Beziehungen. Zwar misslingt die Zubereitung; aber die beiden trinken mit Todesverachtung die merkwürdige Brühe. Von diesem Kaffee, den die kleine Annette gestern trank, ist heute die Marquise von Pompadour krank.

Den ärztlichen Beistand weist sie entschieden zurück, verlangt vielmehr nach einer Tasse Kaffee und befiehlt, daß er vor ihren Augen zubereitet wird. Der Mohrenkoch kommt und zerstampft die Bohnen in einem Mörser. Aha! Das ist das Geheimnis. Die Pompadour befiehlt ihrer Zofe, sofort ein solches Gerät für sie zu beschaffen. Von nun an trinken Boucher und die kleine Annette jeden Nachmittag richtigen Bohnenkaffee. Seltsam, mit der Liebe kam auch das Glück zu Boucher. Käufer aus den feinsten Gesellschaftsschichten interessierten sich für seine Kunst, die Bilder werden gekauft und gut bezahlt. Mit dem Wohlstand wächst sein Wunsch, Annette als Frau heimzuführen. Eines Abends erklärt er ihr, daß er anderntags bei dem alten Cascard um ihre Hand anhalten würde. Annelle fällt Ihm nicht jubelnd um den Hals. Sie ist sehr still geworden, aber als sie auseinander gehen, küßt sie ihn zärtlicher als sonst. Es ist wie der Abschied einer großen Liebe. Boucher erfährt anderntags bei Cascard, daß Annette eine andere ist, als die sie sich ausgegeben.

Er sucht ganz Paris ab, um das junge Mädchen zu finden; vergeblich. Boucher ist verzweifelt; er verbirgt sich vor seinen Freunden in der Abgeschiedenheit. Hier malt er Annette aus der Erinnerung. Das Bild wird fertig, und alle, die es sehen, sind begeistert. Schließlich lässt sich Boucher überreden, das Bild in der Akademie auszustellen. Der König selbst eröffnet die Ausstellung, und als er Bouchers Bild sieht, erkennt er trotz der Verkleidung auf den ersten Blick die Pompadour.

Der Maler wird gerufen. Es ist jener Spötter, den der König damals in die Bastille werfen ließ. Ludwig XV. will den Zusammenhang ergründen; er befiehlt, daß Bouder sich am anderen Morgen im Schloss zu melden habe. Er soll die Marquise von Pompadour porträtieren. Wie groß ist Francois’ Überraschung, als er in der Geliebten des Königs die kleine Annette wieder findet. Beinahe hätte er sich verraten, aber die Pompadour wehrt ihre Haltung. Als der König gegangen ist, beschwört Boucher die Marquise, mit ihm zu fliehen. Aber die Pompadour weist ihn zurück; sie habe eine Aufgabe zu erfüllen, nämlich die Geschicke Frankreichs zu lenken, da bleibe kein Platz mehr für die Gefühle des Herzens. Boucher ist außerstande, den Auftrag des Königs auszuführen und die Pompadour zu malen. Immer sieht er die kleine Annette vor sich. Da lässt die Marquise heimlich das Bild aus der Ausstellung holen; Boucher übermalt Kleidung und Frisur. Das Gesichtchen nur bleibt. So entstand des berühmte Gemälde der Marquise von Pompadour von Francois Boucher, das heute in der Nationalgalerie zu Edinburg hängt.