Menschenwürde

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Menschenwürde ist ein im Zuge der Aufklärung und der Ereignisse der Französischen Revolution entstandener Propagandabegriff des Egalitarismus und Liberalismus. Im Kern besagt der Terminus, daß alle Menschen eine (imaginär postulierte) angeborene Würde besäßen und somit grundsätzlich gleich seien. Im Gegensatz dazu steht die althergebrachte, traditionelle Auffassung, daß jeder Mensch eine entsprechende Würde nur durch mehr oder minder herausragende Eigenschaften und Taten besitzt bzw. im entgegengesetzten Falle nicht besitzt.

Bereits vor der ideologischen Postulierung der angeborenen Menschenwürde entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der heutzutage sehr häufig im öffentlichen sowie veröffentlichten Diskurs verwendete Begriff der Menschenrechte, der allen (angeblich gleichen) Menschen, zumindest in der Theorie, gleiche Rechte bzw. sogenannte Grundrechte zugestehen soll.

Entstehung des Begriffes

1785 verwendete Immanuel Kant den Begriff der Würde des Menschen im Zusammenhang mit seiner Theorie von der „Autonomie des Willens“, auf der jene Würde beruhen sollte. Hierzu äußerte sich später Arthur Schopenhauer, ansonsten durchaus ein großer Verehrer Kants:

„Allein dieser Ausdruck ‚Würde des Menschen‘, einmal von Kant ausgesprochen, wurde nachher das Schibboleth[1] aller rat- und gedankenlosen Moralisten, die ihren Mangel an einer wirklichen oder wenigstens doch irgend etwas sagenden Grundlage der Moral hinter jenem imponierenden Ausdruck ‚Würde des Menschen‘ versteckten, klug darauf rechnend, daß auch ihr Leser sich gern mit einer solchen Würde angetan sehn und demnach damit zufriedengestellt sein würde.“[2]

Kant definierte in seinem Werk Würde dagegen als „einen unbedingten, unvergleichbaren Wert“, was Schopenhauer zu der Kommentierung veranlaßte:

„Dies ist eine Erklärung, die durch ihren erhabenen Klang dermaßen imponiert, daß nicht leicht einer sich untersteht, heranzutreten, um sie in der Nähe zu untersuchen, wo er dann finden würde, daß eben auch sie nur eine hohle Hyperbel ist, in deren Innerem als nagender Wurm die contradictio in adiecto[3] nistet. Jeder Wert ist die Schätzung einer Sache im Vergleich mit einer andern, also ein Vergleichsbegriff, mithin relativ, und diese Relativität macht eben das Wesen des Begriffes Wert aus. […] Ein unvergleichbarer, unbedingter absoluter Wert, dergleichen die Würde sein soll, ist demnach wie so vieles in der Philosophie die mit Worten gestellte Aufgabe zu einem Gedanken, der sich gar nicht denken lässt, sowenig wie die höchste Zahl oder der größte Raum. […] So war denn auch hier an der ‚Würde des Menschen‘ ein höchst willkommenes Wort auf die Bahn geworfen, an welchem nunmehr jede durch alle Klassen der Pflichten und alle Fälle der Kasuistik ausgesponnene Moral ein breites Fundament fand, von welchem herab sie mit Behagen weiter predigen konnte.“[2]

Der erste, der den Begriff der „Würde des Menschen“ jedoch ausdrücklich und ausschließlich zum Grundstein der Ethik gemacht und diese demnach ausgeführt hat, war vermutlich Georg Wilhelm Block – in seiner 1802 erschienenen Schrift „Neue Grundlegung zur Philosophie der Sitten“.[2]

Politische Verwendung als Schlagwort

In der Politik fand der Begriff meist als populistisches Schlagwort der Linken Verwendung. So benutzte es Ferdinand Lassalle (Jude) gern als sozialistischen Kraftausdruck und sprach im Jahre 1863 von dem Anspruch der Arbeiter und Kleinbürger, vom Staat zu verlangen, daß ihnen „zu einem wahrhaft menschenwürdigen Dasein“ zu verhelfen sei.[4] Auch bereits Gustav Adolph Schlöffel (1828–1849) verwendete den Ausdruck der „menschenwürdigen Zustände“.[4]

BRD

Nichtssagender Spruch und egalitär-ideologisches Pamphlet zugleich, angebracht am Landgericht in Frankfurt am Main auf Geheiß des jüdischen Generalstaatsanwalts in Hessen, Fritz Bauer

Die BRD nahm den Begriff der Menschenwürde in ihr nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vorläufig erstelltes Grundgesetz auf. Dort heißt es nun wiederum: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (Artikel 1 Absatz 1).

Vermutlich wurde dieser Spruch von den Verfassern[5] aufgrund seines majestätischen Klanges (bei ansonsten vollständiger Unverbindlichkeit) gewählt. Nach der althergebrachten Definition der Würde eines Menschen besagt diese Aussage eigentlich nichts weiter als zum Beispiel der Satz „Die Schwerkraft eines jeden Planeten ist unantastbar“. Vom Wortlaut her ist der Satz unsinnig, denn tagtäglich wird das Gemeinte überall verletzt. Hätte man aussagen wollen, daß „man“ sich wünsche, daß das Abstraktum nicht verletzt werden solle oder dürfe, hätte man genau das formulieren müssen und nicht die Wirklichkeitsform wählen dürfen. In diesem Bezug ist verschiedentlich angemerkt worden, das Grundgesetz beginne mit einem Nonsensspruch.

Der deutsche emeritierte Philosophieprofessor Norbert Hoerster lehnt den Begriff der Menschenwürde als Kriterium der Ethik ab, da dieser Begriff eine Leerformel sei, beliebige Werte ließen sich mit ihr verbinden. Statt dessen vertritt er eine Interessenethik, wonach nicht die Würde, sondern die elementaren Interessen „der Menschen“ zu schützen sind.

Zitate

  • „Denn eben wo Begriffe fehlen, ./. Da stellt ein Wort zu rechter Zeit sich ein.“Johann Wolfgang von Goethe[6]
  • „Wir müssen [...] die Ausdrücke ‚der Mensch‘ und ‚die Menschheit‘ ganz aus unserem Wortschatz streichen. Das sind nämlich typisch christliche, liberale und marxistische Schlüsselwörter. Es gibt keine Menschheit [...] Wir haben nur für die weiße Rasse zu handeln [...] Ich will also von einer ‚Menschheit‘ nichts wissen. Die Menschheit stinkt.“Dietrich Schuler (2008)[7]

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Lorenz Sorgner: Menschenwürde nach Nietzsche: Die Geschichte eines Begriffs, wbg Academic in Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2010, ISBN ‎ 978-3534209316

Fußnoten

  1. Nach dem jüdischen „Buch der Richter“ 12, 5 f. (im Tanach): Erkennungszeichen für die Zugehörigkeit zu einer Partei
  2. 2,0 2,1 2,2 A. Schopenhauer: Kleinere Schriften II, Über die Grundlage der Moral, S. 695 f. (Suhrkamp 1986 ISBN 3-518-09737-7)
  3. Unmittelbarer Widerspruch
  4. 4,0 4,1 Otto Ladendorf: Historisches Schlagwörterbuch (1906)
  5. politisch korrekt bislang auch häufig als „Gründungsväter“ des Grundgesetzes bezeichnet, im Zuge der Ausbreitung der feministischen Ideologie aufgrund des Wortbestandteiles „-väter“ jedoch wieder weniger in Gebrauch.
  6. In: Faust I, Vers 1995 f.
  7. Brief an Anatoli Iwanow, 7. September 2008