Die glücklichste Ehe der Welt

Die glücklichste Ehe der Welt

Filmdaten
Deutscher Titel:	Die glücklichste Ehe der Welt
Produktionsland:	Deutsches Reich
Erscheinungsjahr:	1937
Stab
Regie:	Karl Heinz Martin
Regie-Assistenz:	Oskar Marion
Drehbuch:	Peter Francke, Werner Finck, Werner P. Zibaso
Produktion:	Terra-Filmkunst
Musik:	Anton Profes
Kamera:	Eduard Hösch
Schnitt:	Lothar Buhle
Besetzung
Darsteller	Rollen
Maria Andergast	Hansi Reiterer
Wolf Albach-Retty	Peter Reiterer
Hans Moser	Dr. Voglsang
Hella Pitt	Jessie Wuri
Leo Slezak	Mr. Wurl
Hans Thiming	Toni Hubermann
Hubert von Meyerinck	Brandl

'Die glücklichste Ehe der Welt ist ein Lustspiel von 1937. Die Uraufführung fand am 17. August 1937 in Berlin statt.

Weitere Titel

• Die glücklichste Ehe von Wien (Sonstige Titel, Österreich)

Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Handlung Rechtsanwalt Dr. Voglsang ist ein ausgesprochener Weiberfeind. Seine Haushälterin Therese kündigt ihm alle 14 Tage, aber das tut sie schon seit 23 Jahren. Er schikaniert sie fürchterlich, und sie rächt sich dafür, indem sie den 62jährigen unter dem Pantoffel hält. Jeden ihrer Triumphe muss der junge Sekretär Voglsangs, Peter Reiterer, büssen. Aber er nimmt dem kleinen Tyrannen nichts übel. Erstens kennt er ihn und seine guten Seiten, zweitens ist er glücklich verheiratet. Allerdings: von dieser Ehe darf Voglsang nichts wissen. Der Rechtsanwalt duldet keinen verheirateten Angestellten. — Eines Tages ruft ein Mister Wurl aus Ohio bei Dr. Voglsang an und fordert ihn auf, sofort ins Grand-Hotel zu kommen. Ein Klient aus Amerika! Voglsang sieht. In seinen Schoß regnen? Aber dann entpuppt sich der Multimillionär Wurl als Voglsangs verflossener bester Freund Schorsch Wurlitzer aus Mistelbach, der vor 22 Jahren als armer Teufel nach Amerika ging und Jetzt mit Mammon in rauhen Mengen und seiner Tochter Jessie zurückgekommen ist. Jessie ist ein nettes Mädel, das findet auch Toni Hubermann, der als sechsmal Verlobter und siebenmal Entlobter mit aus Ohio herübergekommen ist. Hier, in Wien, soll Jessie endlich das bindende "Ja" sagen, und Dr. Voglsang soll die Eheschließung in Szene setzen. Ausgerechnet er? Aber Auftrag ist Auftrag, und Geld ist Geld. Voglsang hat einen genialen Plan: Wurl soll einen Preis für das glücklichste Paar aussetzen, und der Anblick dieses Paares soll Jessie davon überzeugen daß es nicht gut ist, allein durch das irdische Jammerte? zu pilgern. In den Rosensälen, so steht es in allen Zeitungen gedruckt, soll das glücklichste Ehepaar ermittelt werde Die 50 000 Schilling, die Wurl gestiftet hat, bringen ganz Wien auf die Socken, und Dr. Voglsang fühlt sich als Held des Tages. Peter Reiterer assistiert seinem Chef als Protokollführer. Hansi, seine reizende kleine Frau, sitzt in einem Winkel des Saales, schließlich ist heute ihr fünfter Hochzeitstag, da wird sie doch nicht daheim bleiben! Und stehe da, es lohnt sich für die beiden? Die Bewerber empören sich über Dr. Voglsangs Entscheidungen, sie geraten auch untereinander in Streit, der Saal muss geräumt werden, es geht drunter und drüber, und am Ende. sitzen Peter und Hansi Reiterer als „das glücklichste Ehepaar der Welt° zwischen den Trümmern der Saaleinrichtung. Er war zu ihr hingeeilt, um sie zu beschützen, und in der seligen Umarmung haben die beiden sich und die Welt vergessen ... 50000 Schilling, leicht verdient! Aber Dr. Voglsang, der bis zur Stunde nicht gewusst hat, daß sein Sekretär verheiratet ist, wirft ihn aus seinem Büro. Peter nimmt es nicht allzu tragisch, denn jetzt hat er erst einmal zu tun: Jessie. Wurl will ihm und seiner Frau ein kleines Häuschen schenken, sozusagen eine Sonderprämie, und Peter und Jessie fahren gleich hinaus, das Häuschen zu besichtigen. Es ist eine mehr als moderne Behausung, und der Verkäufer hat sogar einen Rundfunkreporter herbeigerufen, der sich natürlich die sensationelle Reportage „Das glückliche Ehepaar der Welt in seiner neuen Wohnung" nicht entgehen lassen will. Weder Peter noch Jessie kommen dazu, sich zu legitimieren, der Reporter verkündet es durchs Mikrofon, daß der glückliche junge Ehemann seine reizende Gattin zärtlich an der Hand hält ... –Hansi hört's, der Lautsprecher ihres Radios sagt es ihr : sie wird betrogen, vor den Ohren der ganzen Welt! Wütend rennt sie zu Dr. Voglsang, um die Scheidung einzureichen. Auf dem Heimweg schließt sich Toni Hubermann der Weinenden an, er bringt sie bis in ihre Wohnung, er streichelt ihr tröstend das Haar, und – Peter tritt in seine Wohnung, sieht und „weiß- alles und rennt fort. Wohin? Zu Dr. Voglsang, um die Scheidung zu beantragen. Soviel Klienten hat der Rechtsanwalt selten bei sich gesehen. Ganz wohl ist ihm nicht dabei. Das glücklichste Ehepaar der Welt geht auseinander, und wer ist schuld daran? Aber Voglsang weiss sich zu helfen. Er schickt je ein Telegramm an Hansi und an Peter und bestellt sie auf abends 7 Uhr in den „Goldenen Löwen". Es gibt eine heillose Konfusion, weil nicht nur Peter und Hansi dorthin kommen, sondern auch Toni und Jessie, und etwas später rücken auch noch Mister Wurl und Dr. Voglsang an. Die Dunkelheit bricht herein, und man beschließt zu übernachten. Ein gar sittenstrenger Portier, der außerdem Zeitungen liest und daher Peter und Jessie als das glücklichste Ehepaar vor dem Mikrofon wieder erkennt, bettet Peter zu Toni, Jessie zu Hansi und Mister Wurl zu Dr. Voglsang. Schrecklich, schrecklich! Die Liebenden wissen sich zu finden, sie schleichen heimlich zueinander, Jessie wird nun also doch ihren treuen Toni nehmen. übermannt sogar einen Frauen wie Dr. Voglsang. Er macht seiner Therese einen Heiratsantrag, an den die Gute schon längst nicht mehr zu denken gewagt hatte. Und das glücklichste Paar der Welt, was bleibt von ihm zu berichten? Es versöhnt sich, zum soundsovielten Male, getreu dem Sinnspruch über dem Doppelbett: „Sich regen, bringt Segen!" find dabei wollen wir nicht länger stören. Soviel Glück und Ehefeind Haushälterin.

Quelle

• Illustrierter Film-Kurier