Die letzte Gotin

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Buch

Titel: Die letzte Gotin
Autor: Margot Boger
Verleger: Verlag Wilhelm Limpert
Verlagsort: Berlin
Erscheinungsjahr: 1938
Umfang: 278 Seiten

Die letzte Gotin ist ein Buch von Margot Boger aus dem Jahre 1938.

Rezeption

Margot Boger, dern Roman ‚Uta‘ kürzlich bereits Beachtung fand, liegt jetzt einen historischen Roman vor, der einen Ausschnitt aus einer verhältnismäßig wenig bekannten Gebiet germanischer Geschichte gibt. Sie erzählt von dem Geschick und dem Lebenskampf der Königin Brunichildes, der ‚letzten Goten‘. Diese war die mit dem König Sigibert von Austrsien vermählte Tochter des Westgoten Königs Athanagild, die durch die Ränke der gewissenlosen Geliebten Königin Chilperichs von Neustrien, Fredegunde, in schwere kriegerische Auseinandersetzungen mit den Franken verwickelt wurde. Die Geschichtsschreibung hat sie zu einer vor keinem Mittel zurückschreckenden machtgierigen Unholdin gestempelt.

Margot Boger versucht in ihrem Roman eine Ehrenrettung dieser Fürstin, indem sie die verantwortungslose Handlungsweise Fredegundes und ihres Kreises kennzeichnet. Es gelingt der Verfasserin, für die ihre Heldin die Anteilnahme des Lesers zu erwecken. Sie kennt keine einseitige Schwarz-Weiß-Malerei, und sie beschönigt nichts. Ihre Sprache bleibt immer kraftvoll und herb, und ihre Schilderung den einzelnen, teilweise sehr uneinheitlichen und zwiespältigen Charaktere des Frankenkreises ist glaubhaft und folgerichtig. Meisterhaft gezeichnet ist vor allem die Gestalt des Freundes und Beraters des Brunichild, des edlen, bis in den Tod getreuen Römers Lucillus Praederus.

Die Berichterstattung über den historischen Ablauf des Geschehens herrscht gegenüber der Romanhandlung weitgehend vor. Zum Schluß bei der erschütternde Schilderung der letzten Stunden und des Todes der Fürstin errecht die Darstellung noch einmal einen Höhepunkt dichterische Gestaltung. Margot Bogers Buch verdient als packende Darstellung eines heldischen germanischen Frauenlebens besondere Beachtung, zumal gute Bücher über diese Zeit außerordentlich selten sind.[1]

Fußnoten

  1. Bücherkunde, Heft 3., März 1939, 6. Jahrgang, Seite 149