Donar-Eiche

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Die Donar-Eiche war ein dem germanischen Gott Donar (nordgerm.: Thor) geweihter Baum in Geismar bei Fritzlar in Nordhessen (an der Grenze zum heutigen Thüringen). Diese uralte Eiche war eines der wichtigsten germanischen Heiligtümer. Sie trug, auf Grund ihrer Mächtigkeit und Größe, nach der germanischen Mythologie die Himmelskuppel.

Erläuterung

Im Jahre 723 befand sich der christliche Missionar Bonifatius auf einer Missionsreise im Nordosten des Fränkischen Reichs im Gebiet Germaniens. Er war der wohl wichtigste Missionar und Kirchenorganisator von Germanien und gilt als der Bahnbrecher der römischen Herrschaft in Deutschland. Zur Missionierung benutzte Bonifatius die von den bereits seit Chlodwig christianisierten Franken und die daraufhin errichtete und besetzte Büraburg am Südufer der Eder gegenüber von Fritzlar als Basis.

Um die zum Großteil noch nicht zum Christentum übergetretenen germanischen Chatten (= Hessen) zu bekehren, wollte er die Ohnmacht der altgermanischen Götter beweisen und ließ im Jahre 723, unter dem Schutz fränkischer Krieger und in Gegenwart zahlreicher Chatten, die uralte Eiche fällen, die eines der wichtigsten germanischen Heiligtümer darstellte.

Da die Himmelskuppel nach diesem Frevel nicht einstürzte, verloren – der Legende nach – viele Germanen den Glauben an ihre überlieferte Religion und wurden somit willfährige Mitläufer der christlichen Glaubensmacht. Faktisch jedoch handelte es sich bei dieser Missionierung um ein militärisches Vorgehen, das auf eine veränderte Fiskalabschöpfung abzielte, diese auch bewirkte und damit jeden Handeltreibenden zwang, sich rechtlich einer Bischofsgewalt zu unterwerfen.

Aus dem Holz der Eiche ließ Bonifatius eine dem Heiligen Petrus geweihte Kapelle bauen, die dann die Keimzelle des von ihm 724 gegründeten Benediktiner-Klosters Fritzlar wurde. Heute steht an ihrer Stelle der Dom (Stiftskirche) St. Peter in Fritzlar.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Wilhelm Hammerbacher: Die Donar-Eiche - Geschichte eines Heiligtums. Orion-Heimreiter-Verlag, ISBN 978-3-890-93023-7
  • Klaus Bemmann: Die Religion der Germanen. Die Religion der Deutschen bevor sie Christen wurden. Überarbeitete und erweiterte Neuauflage 1998 mit zahlreichen Farbtafeln. Phaidon Verlag, Essen 1990, ISBN 3-88851-094-5
  • Gisela Graichen: Das Kultplatzbuch. Ein Führer zu den alten Opferplätzen, Heiligtümern und Kultstätten in Deutschland. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1988, ISBN 3-86047-176-7
  • Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Vollständige Ausgabe. Marix Verlag: Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-143-8 (PDF-Datei Bände 1-2)
  • David M. Wilson (Hg.): Die Geschichte der nordischen Völker. Die Welt der Germanen, Kelten, Wikinger, Slawen. Orbis Verlag, München 2003, ISBN 978-3-572-01462-X. [Lizenzausgabe der Beck'schen Verlagsbuchhandlung, München, deutsche Ausgabe erstmals 1980; Originalausgabe: London 1980; zahlreiche großformatige Abbildungen.]

Verweise

Fußnoten

  1. Der Verfasser Dietrich Schuler ordnet die Umerziehung im Gefolge der Christianisierung als Urverhängnis Europas und der Deutschen ein.