Drägerwerk

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Das Drägerwerk (heute: Drägerwerk AG & Co. KGaA) in Lübeck entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Systeme in den Bereichen Medizin-, Sicherheits- und (Militär-)Tauchtechnik.[1]

Unternehmensbereiche

Dräger-Höhenatemgerät; Der komplette Höhenatmer besteht aus der Sauerstoff-Flasche, dem Druckmesser, dem Druckminderventil, dem Absperrhahn, dem lungenautomatischen Geräteteil, dem Atemanschluß (Maske oder Mundstück), dem Atemschlauch und einem Verbindungs-Hochdruckrohr beim Modell HLa 732, einem 3-at-Schlauch beim Modell HLa 731. „Das Atmen mit dem Höhenatemgerät ist schon vor dem Flug am Boden oder in der Unterdruckkammer zu üben! Vor dem Start ist das Verschlußventil der Sauerstoff-Flaschen zu öffnen; bei Mundstückatmung ist die Nase mit in Olivenöl getränkter Watte zu schließen; bei Maskenatmung die Maske vor dem Start aufsetzen, auf bequemen, dichten Sitz achten; Kälteschutzleder unter der Kappe tragen; auf genügenden Sauerstoffvorrat achten!“[2]
Neubau der Firmenzentrale Drägerwerk AG, Lübeck, 2008

Der Konzern Dräger ist in zwei Sparten mit weltweit über 100 Tochtergesellschaften aufgeteilt:

  • „Dräger Medical GmbH“ ist einer der weltweit führenden Hersteller medizintechnischer Geräte und der umsatzstärkste Teilkonzern der Drägerwerk AG. Seit 2003 gab es ein Gemeinschaftsprojekt (engl.: Joint Venture) zwischen der Drägerwerk AG (75 Prozent) und der Siemens AG (25 Prozent). 2009 kaufte die Drägerwerk AG & Co. KGaA den Minderheitsanteil von 25 % der Siemens AG zurück. Der Teilkonzern bietet Produkte, Dienstleistungen und integrierte Lösungen entlang der Patientenprozesskette von der Notfallmedizin, über den perioperativen Bereich, die Intensiv- und Perinatalmedizin bis hin zur häuslichen Pflege. Dräger Medical hat seinen Hauptsitz in Lübeck und beschäftigt weltweit rund 6.000 Mitarbeiter. Dräger Medical erwirtschaftete im Jahr 2009 ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 76,7 Mio. Euro. Im September 2010 wurde die ehemalige Dräger Medical AG & Co. KG in eine GmbH umgewandelt.
  • „Dräger Safety AG & Co. KGaA“ ist einer der weltweit führenden Hersteller von Personenschutzausrüstungen und Gasmesstechnik sowie Systemanbieter kompletter Sicherheitsdienstleistungen in der Industrie, im Brandschutz, im Bergbau und in anderen Branchen. Dräger Safety erwirtschaftete im Jahr 2009 ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 30,2 Mio. €. Das Unternehmen ist mit seinen rund 4.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern und mit rund 40 eigenen Tochtergesellschaften weltweit vertreten. Dräger Safety besitzt Produktionsstandorte in Deutschland, Großbritannien, Tschechei, VSA, Schweden, Südafrika und China. Das Fertigungsprogramm umfasst Atemschutzgeräte für Feuerwehr, Bergbau und Industrie, komplette Luftfilter- und Luftversorgungsanlagen, tragbare und stationäre Gasmess- und Warnsysteme, Geräte für die Schadstoffanalyse vor Ort und im Labor, Geräte für das Berufs- und Sporttauchen sowie Alkohol- und Drogentestgeräte.

Geschichte

Im Jahre 1889 wurde das Unternehmen von Johann Heinrich Dräger und Carl Adolf Gerling als Firma „Dräger & Gerling“ mit Stammsitz in Lübeck gegründet. Im selben Jahr wurde das Lubeca-Ventil, ein Druckminderer, patentiert. 1899 brachte Dräger ein als Finimeter noch heute bezeichnetes Manometer für Atemgasflaschen auf den Markt. Mit dem nach Prof. Dr. Otto Roth benannten Roth-Dräger-Narkoseapparat gelang 1902 die Entwicklung eines Narkosegerätes, das bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland verwendet wurde.

In diesem Jahr stieg Heinrich Drägers Sohn Bernhard in die Geschäftsführung ein; ab diesem Zeitpunkt firmierte das Unternehmen als Drägerwerk Heinr. und Bernh. Dräger.

1907 wurden ein Tauchretter für U-Boot-Besatzungen und das Notfallbeatmungsgerät Pulmotor entwickelt; 1912 ein schlauchloses Helmtauchgerät, das die Sicherheit für Taucher erhöhte, da es die Gefahr des Reißens oder Verklemmens des Luftschlauchs beseitigte. Tieftauchversuche in einem Tauchsimulator führten 1914 zur Entwicklung einer frühen Dekompressionstabelle. 1926 entwickelte Dräger einen Bade-Tauchretter, ein Sauerstoffkreislaufgerät zur Rettung verunglückter Schwimmer. Von 1928 bis 1986 wurde das Unternehmen von Heinrich Dräger geleitet.

Ebenso war die Firma 1941 zuständig für die Entwicklung der revolutionären „Gegenlunge“ (später: Dräger-Gegenlunge). Dieses Gerät war eine Weiterentwicklung des „Tauchretters“, wie er auf den späteren deutschen U-Booten Verwendung fand, und kam bereits 1928 auf den Markt. Allerdings erlaubte es aufgrund seiner Konstruktion nur ein Aufrechtgehen auf dem Meeresgrund, kein Schwimmen unter Wasser. Hans Hass war daher erstmals im Frühjahr 1941 bei der Firma Dräger in Lübeck und änderte dort in Zusammenarbeit mit deren technischem Direktor, Oberingenieur Hermann Stelzner, die „Gegenlunge“ (ein autonomes Schwimmtauchgerät) für seinen Verwendungszweck um. Diese Entwicklung und die Tests durch Hass und Alfred von Wurzian sollten die Voraussetzung für den Einsatz deutscher Meereskämpfer sein.[3]

Nach dem neuerlichen Weltkrieg gegen Deutschland wurde trotz Zerstörung, Patentraub und Demontage bereits 1947 die Eiserne Lunge entwickelt, da aufgrund der sogenannten „Befreiung“ in Restdeutschland eine Polio-Epidemie ausgebrochen war.

1953 wurden ein Alkoholteströhrchen und das militärische Sauerstoffkreislaufgerät Leutnant Lund II entwickelt. 1969 baute Dräger ein Unterwasserlabor vor Helgoland.

Seit 1970 ist das Drägerwerk eine Aktiengesellschaft. Nachfolger Heinrich Drägers als Vorstandsvorsitzender wurde sein Sohn Christian Dräger, der bereits seit 1961 im Drägerwerk tätig war. 2003 wurde der Bereich Luft- und Raumfahrttechnik an den britischen Luftfahrttechnik-Konzern „Cobham plc“ verkauft und 2004 Air-Shields übernommen.

Noch heute werden Mitarbeiter des Rettungswesens im Bergbau und bei der Feuerwehr in den VSA aufgrund der Atemschutzgeräte der Drägerwerke als „Drägermen“ bezeichnet.

Militärtauchgeräte

  • Das bevorzugte Tauchgerät der Kampfschwimmer und der Spezialeinheiten weltweit ist ein geschlossenes Sauerstoffkreislaufgerät wie das Dräger LAR 5000.
  • Speziell für Minentaucher hat Dräger das antimagnetische Mischgasgerät Dräger FGT 5400 und die verschiedenen Versionen des Dräger LAR 7000 entwickelt.

Von taktischen Tauchern, Minentauchern sowie U-Boot-Besatzungen wird ein hohes Maß an körperlicher und mentaler Leistungsfähigkeit erwartet. Um genau das sicherzustellen, muß die zuverlässige Versorgung mit Atemluft eine Selbstverständlichkeit sein. Atemluft-Management-Technik von Dräger sorgt dafür, daß die CO₂-Konzentration zum Beispiel in der Bootsatmosphäre auf einem dauerhaft niedrigen Niveau gehalten wird. Erreicht wird das bei U-Booten durch den Einsatz von CO₂-bindenden Filtereinsätzen mit dem bewährten Atemkalk von Dräger für zuverlässiges Atmen auf langen Einsätzen.

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Firmenstatistiken, Stand 2012: 12.516 Mitarbeiter und 2,374 Mrd. EUR Umsatz.
  2. Dräger-Höhenatemgerät (PDF)
  3. Während der Expeditionen 1941 und 1942 hatte Wurzian erkannt, wie nutzbringend das neue Tauchgerät auch für militärische Einsätze sein konnte. Er hatte begonnen, für seine Idee einer deutschen Kampfschwimmereinheit zu werben.