Dreißigjähriger Krieg

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Dreißigjährigen Krieg)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den ersten Dreißigjährigen Krieg. Für den zweiten Dreißigjährigen Krieg siehe auch: Zweiter Dreißigjähriger Krieg.
Verlorene Gebiete. Das Gebiet von Westpreußen zwischen Pommern und dem Deutschordensland war zwar seit dem Zweiten Thorner Frieden 1466 ein selbständiger Ständestaat unter der lockeren Oberhoheit des polnischen Königs. Am 19. September 1657 wurde aber mit dem Vertrag von Wehlau die Verwaltung des deutschen Gebiets endgültig wieder an Preußen übertragen.

Der Dreißigjährige Krieg dauerte von 1618 bis 1648. Er stellte zunächst einen auf deutschem Boden ausgefochtenen inneren Kampf dar, der aus dem religiösen Gegensatz des Protestantismus und Katholizismus im Ersten Deutschen Reich entsprungen war, durch die Einmischung auswärtiger Mächte (Spanien, Frankreich und Schweden) schließlich ein Kampf um rein äußere Ziele der Macht und des Besitzes wurde und den Charakter eines europäischen Krieges annahm, der Deutschland fast vollständig verheerte und das europäische Staatensystem umgestaltete.

Es war jedoch nicht nur die Feindschaft zwischen Katholiken und Protestanten, die Deutschland und darüber hinaus die ganze Christenheit spaltete. Auch die Kampfstellung der treulosen deutschen Fürsten gegen die Kaiser- und Reichsmacht hatte sich immer mehr verstärkt. Der Argwohn Frankreichs gegen das den römisch-deutschen Kaiser stellenden Haus Habsburg war gleichfalls andauernd lebendig. Vor allem aber lockte die Schwäche des Deutschen Reiches die erstarkten Randstaaten zu einem Vernichtungskrieg gegen die Zentralmacht Europas.

Der Kriegsverlauf

Einige wichtige Feldzüge
Geschätzte Bevölkerungsverluste im Deutschen Reich

Böhmisch-Pfälzischer Krieg 1618–1623

Im böhmisch-pfälzischen Krieg stand die Auseinandersetzung zwischen dem Kaiser, dem Erzhaus und ihren protestantischen Ständen im Mittelpunkt. Das Erzhaus hatte den Protestanten, namentlich in Böhmen, sehr viel Freiheit gelassen. Die führte zu der unausweichlichen Gegenreaktion, die durch die Schlacht am Weißen Berge und die Hinrichtung von 27 böhmischen Protestanten in Prag markiert ist.

Dänisch-Niedersächsischer Krieg 1623–1629

Die Niederlage der Protestanten führte notgedrungen zur Aktivierung weiterer protestantischer Kräfte, namentlich des dänischen Königs. Auch diese Herausforderung konnte von den reichstreuen Kräften unter Führung des Erzhauses noch sehr erfolgreich bewältigt werden. Der König wurde von Tilly mit seiner Kaiserlichen Armee und seinen Landsknechten in der Schlacht bei Lutter am Barenberge besiegt und das Restitutionsedikt erlassen, das für das römisch-deutsche Reich Gerechtigkeit schaffen sollte.

Schwedischer Krieg 1630–1635

Hauptartikel: Schwedischer Krieg

Der Schwedische Krieg währte von der Landung Gustav Adolfs in Pommern im Jahre 1630 bis zum Prager Frieden von 1635.

Französisch-Schwedischer Krieg 1635–1648

Das verkommenste Gesindel ließ sich bei den Heeren anwerben. Zu den vielen fremden Völkern waren seit 1635 noch die Franzosen gekommen. Sie alle wollten bei der Aufteilung Deutschlands ein Stück erwerben. Große Strecken Landes, die einst fleißige Menschen ernährt hatten, wurden Wüstland.

Es hatte keinen Zweck, daß der Bauer sein Land bestellte. Immer wieder kamen Plünderer, vernichteten Saat und Ernte und fielen in die Häuser ein. Das Vieh wurde aus den Ställen gezerrt. Was das Gesindel nicht brauchen konnte, flog auf die Straße. Die Häuser wurden angezündet. Ganze Dörfer brannten nieder. Auf den Straßen wucherten Gras und Unkraut. Schaurig hallte das Heulen der Wölfe durch die menschenverlassenen Gegenden. Die Bauern schleppten den letzten Rest ihrer Habe in den Wald und suchten Schutz hinter Dornengehege und Gestrüpp. Es fehlte an den notwendigsten Lebensmitteln. Hunger und Pest rafften dahin, was den Menschenschindern entging. In manchen Gegenden fielen neun Zehntel aller Einwohner dem Kriege zum Opfer. Alles wartete sehnsüchtig auf den Frieden.

Bevölkerungsverluste

Die Bevölkerungsverluste in Deutschland betrugen etwa ein Drittel, in manchen Gebieten starben bis zu 90 % der Bevölkerung. Insgesamt ging die Bevölkerung in Deutschland von ursprünglich etwa 16 Millionen Einwohnern auf rund 10 Millionen Einwohner zurück. Andere Quellen sprechen von einem Rückgang von ursprünglich 18 Millionen Einwohnern auf nur noch fünf Millionen Einwohner.

Beispiele:[1]

  • Im Herzogtum Württemberg, das 1618 etwa 400.000 Einwohner gehabt haben soll, lebten 1648 nur noch 50.000 Menschen.
  • In der Grafschaft Henneberg verminderte sich die Einwohnerzahl von 60.000 auf 16.000.
  • In Frankenthal (Pfalz) gab es von ehemals 18.000 Menschen nur noch 324.
  • In der schlesischen Stadt Löwenberg (am Bober) lebten von ehemals 6.500 Menschen gerade noch 40. Erst im 20. Jahrhundert konnte die Stadt ihre Größe von 1618 wieder erreichen.

Der Friede von Münster und Osnabrück

Nach jahrelangen Verhandlungen schloß endlich der Kaiser 1648 den „Westfälischen Frieden“, in Osnabrück mit den evangelischen Fürsten und den Schweden, in Münster mit Frankreich.

Dieser Friede besiegelte die politische Ohnmacht Deutschlands auf Jahrhunderte. Der nordische Kernstaat, der so lange Zeit hindurch Europa geführt hatte, war nur noch ein Schatten ohne Macht und ohne Ansehen. Alle Fürsten und Reichsstände wurden selbständig; sie konnten Kriege führen und Bündnisse schließen, mit wem sie wollten.

Der Kaiser verlor alle Macht an den vielköpfigen „Reichstag“, in dem auch die Gesandten Frankreichs, Schwedens und Dänemarks saßen. Der Traum vom geeinigten Reich war ausgeträumt, Deutschland war ein Gewirr von 240 selbständigen Gebieten und ein Spielball seiner Nachbarn geworden.

Die fremden Mächte rissen weite Teile deutschen Landes an sich. Frankreich rückte an und über den Rhein. Schweden nahm die Mündungsgebiete der deutschen Flüsse Weser, Elbe und Oder. Die deutschen Länder Schweiz und Holland ließen sich ihre Selbständigkeit vom Reich bestätigen und lockerten so ihre Verbindung zur deutschen Nation.

Damit waren Quelle und Mündung des Rheins für das Deutsche Reich verloren, und es war vom Meer abgedrängt. Die Hauptgewinner waren die Randmächte Frankreich, England und Schweden. Der größte Teil des deutschen Volkes war dem Kriege zum Opfer gefallen, von 18 Millionen lebten nur noch 5 Millionen ein elendes und erbärmliches Leben. Der nationale Stolz war zertreten, fremde Sitten, fremde Kleidung, fremde Sprache nahmen überhand. Die Fürsten und Edelleute gingen mit schlechtem Beispiel voran.

Der Religionsfriede wurde erneuert. Beide Bekenntnisse, zu denen noch die Reformierten kamen, hatten gleiche Berechtigung. Aber die Glaubensspaltung blieb weiterhin bestehen, ohne daß eine der beiden Konfessionen etwas gewonnen hatte. Dieser Friede war teuer erkauft: die Einheit des Reiches zerschlagen, die Reichsherrlichkeit eingeschränkt, der Feind im Lande, deutsches Land verloren, deutsches Volk gespalten, der Boden, die Scholle verwüstet.

Zitate

  • „Hätten wir uns nicht verzehrt im Streit darum, ob man den lieben Gott in einerlei oder zweierlei Gestalt zu sich zu nehmen hat, so wäre England nie dazu gekommen, in der Frage der Verteilung der Macht auf dem Kontinent das Wort zu nehmen.“Adolf Hitler[2]

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Der Dreißigjährige Krieg 1618–1648, Bevölkerungsverluste
  2. In: Monologe im Führerhauptquartier – die Aufzeichnungen Heinrich Heims, herausgegeben von Werner Jochmann, Wilhelm Heyne Verlag, München 1980, ISBN 3-453-01600-9 (Aufzeichnung vom 9./10. Oktober 1941, Seite 76)