Reichenbach (Eulengebirge)

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Reichenbach im Eulengebirge

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederschlesien
Landkreis: Reichenbach
Provinz: Niederschlesien
Fläche: 20 km²
Höhe: 107 m ü. NN
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Reichenbach im Eulengebirge befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Reichenbach im Eulengebirge ist eine deutsche Stadt in Niederschlesien. Reichenbach liegt zwischen Breslau und Glatz.

Geschichte

1195 wurde die Pfarrkirche erstmals erwähnt. 1203 entstand das erste Rathaus. Zumindest seit 1290 ist das heutige Stadtsiegel in Verwendung, welches den Hl. Georg mit dem Drachen zeigt. Im Jahr 1325 fiel die Stadt an Böhmen. 1338 kam der Malteserorden in die Stadt und baute eine Schule und ein Spital. 1526 gelangten die Habsburger auf den böhmischen Thron und wurden die neuen Landesherren.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel die Region 1742 an Preußen. Während des Siebenjährigen Krieges war 1762 die Gegend zwischen Reichenbach und Schweidnitz die Stätte der Schlacht von Burkersdorf zwischen den Armeen Österreichs und Preußens, in der die Österreicher gezwungen wurden, die Belagerung von Schweidnitz aufzugeben.

Im Jahr 1790 kamen Repräsentanten aus Böhmen, Österreich, Preußen, Holland und Polen nach Reichenbach, um über den Österreichisch-Türkischen Krieg zu verhandeln (Reichenbacher Konvention).

Am 27. Juni 1813 wurde in Reichenbach nach Vorverhandlungen auf dem ostböhmischen Schloß Schloß Opotschno die Konvention von Reichenbach unterzeichnet, mit der ein antinapoleonisches Bündnis zwischen Rußland, Preußen und Österreich vereinbart wurde. Von 1816 bis 1945 war in Reichenbach das Landratsamt des gleichnamigen Kreises. Bis 1820 war die Stadt auch Sitz eines preußischen Regierungspräsidenten. 1855 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen.

Nachkriegszeit

Von 1945 bis 1948 befand sich zudem auf dem Stadtgebiet eine polnische jüdische Kommune unter Führung von Jakub Egit. 1946 wurde die Stadt von der „Volksrepublik Polen“ nach dem oberschlesischen Priester und Bienenforscher Johann Dzierzon in Dzierzoniow umbenannt.

Bekannte, in Reichenbach geborene Personen

  • Peter Frisch (geb. 1935), Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz
  • Uto Gallwitz (1892-1943), Generalmajor
  • Herbert Giersch (geb. 1921), Ökonom
  • Helmut Grundmann (geb. 1920), Baptistenpastor und von 1967 bis 1984 Generalsekretär der Europäisch-Baptistischen Missionsgesellschaft
  • Herbert Koch (geb. 1880), Klassischer Archäologe
  • Arthur Seeliger (1870–1940), Diplomat und Minister im Auswärtigen Amt
  • Friedrich-Karl Surén (1888–1969), Jurist, Ministerialdirektor und Leiter der Kommunalabteilung im preußischen Ministeriums des Inneren
  • Karl Weinhold (geb. 1823), Germanist und Volkskundler