Eber, Elk

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Professor Eber; Er war 1,79 m groß, hatte blaue Augen, dunkelbraune Haare und eine Narbe am linken Auge. Durch seine fast völlige Taubheit war er oft von der Konversation mit seiner Umgebung ausgeschlossen, war nur „Zuseher“ und wirkte deshalb meist verschlossen. Seiner Frau kam eine Mittlerrolle zu, ihr las er die Worte vom Munde ab. Ein Dialog war oft nur möglich, wenn die Fragen aufgeschrieben wurden. Als Typisch für ihn wurde von allen, die ihn kannten, beschrieben, daß er nahezu ständig seine Pfeife rauchte. So ist er auf vielen Fotos und auch auf einem bekannten Selbstportrait mit Pfeife zu sehen – bezeichnenderweise manchmal mit einer „Corncob“-Pfeife, was sicher auf Einflüsse des Western-Hobbys zurückzuführen ist.

Wilhelm Emil „Elk“ Eber (Lebensrune.png 18. April 1892 in Haardt a. d. Weinstraße; Todesrune.png 12. August 1941 in München) war ein namhafter deutscher Maler, Kriegskünstler und Graphiker, der auch indianische Ethnografika sammelte und mit Patty Frank eng befreundet war. Von ihm stammen einige Gemälde im Karl-May-Museum.

Leben

„Sie kommen!“ (1921)
Elk Eber in seinem Atelier in München (Foto von Franz Xavier Lehner)
„Custers letzte Schlacht“
Ein Photo von Professor Elk Eber als SA-Sturmführer

Der Stammbaum der Familie Eber reicht weit zurück. Lange befand sich das Weingut am Haardter Mandelring im Besitz der Familie. Als Wilhelm Emil Eber am 18. April 1892 in diesem Haus geboren wurde, befand sich das Gut im Besitz seines Vaters und dessen zwei Brüdern. Entgegen der protestantischen Familientradition wurde Emil am 14. Mai in der katholischen Kirche von Neustadt an der Haardt auf Betreiben seiner Mutter Rosalia Sybylla Eisele katholisch getauft.

„Appell am 23. Februar 1933“

Die ersten Schuljahre vom 7. bis zum 9. Lebensjahr absolvierte Emil in der Volksschule seiner Geburtsgemeinde Haardt, dem „Balkon der Pfalz“. Zum Lehrstoff gehörten neben Deutsch und Mathematik vor allem Sprachen wie Latein, Griechisch, Französisch und Englisch sowie künstlerische Fächer, beispielsweise Musik und Zeichnen. Naturwissenschaften waren kein Schwerpunkt im Unterricht, und in all den Jahren am Gymnasium war außereuropäische Geschichte nur mit fünf Stunden im Stundenplan enthalten. Nach dem Jahresbericht 1910 des Gymnasiums gedenkt sich nach eigenen Angaben ein Absolvent „dem Berufe eines Kunstmalers zu widmen“.

Emil Eber ging nach dem Abitur 1910 sofort als Student der Kunstgeschichte und Anatomie an die Universität München, wechselte 1911 zunächst an die Kunstgewerbeschule und studierte danach mit Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg von 1912 bis 1918 an der Akademie der bildenden Künste München, wo er am 3. Mai 1912 unter Nr. 5079 eingetragen wurde. Als Kunstfach war angegeben: „Zeichenschule Hahn“.

Im Jahre 1911 war der Student Emil Eber für einige Zeit Mitglied einer Burschenschaft der Münchner Studenten: dem „Korps Rhena-Paletia“. Die Zugehörigkeit war jedoch nur von kurzer Dauer. Die Studienzeit Ebers wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen. Eber meldete sich freiwillig und nahm als Kriegsmaler an Kämpfen teil. Er kehrte schwerhörig, verursacht durch Granatexplosionen, zurück.

Elk Ebers „Kampf in Warschau-Vorstadt“ bei einer Ausstellung

Aus der Zeit seiner Tätigkeit als Kriegsmaler sind eine Anzahl von Aquarellen, Bleistiftzeichnungen und eine Rötelzeichnung erhalten. Diese Werke belegen, daß er Kampfeinsätze und Gasangriffe in vorderster Front miterlebte und das Leben der Soldaten in den Gräben festhielt. So erlebte er Angriffe am Hohenzollernwerk, in den Schlachten am Chemin des Dames und bei Fromelles in Frankreich. Neben Aquarellen von Kampfhandlungen entstanden auch einige Portraits von Soldaten sowie Milieustudien.

In diesen Werken werden schon seine Vorliebe für Aquarelle und sein Talent zu Portraitzeichnungen deutlich. Einige Motive wurden später von ihm auch zu Lithographien verarbeitet, welche teilweise publiziert wurden. Im Jahr 1918 trat Elk Eber der Münchner Freimaurerloge „Sturmfried“ bei. Seine Mitgliedschaft war jedoch kurz und dauerte nur bis zum Jahr 1919. Über die Werbung des Ordens in der damaligen Zeit heißt es:

„Mit pathetischen Worten beschwor es zunächst die Einsamkeit des Einzelnen in den Wirren der Nachkriegszeit, um schließlich mit den lohnenden und verläßlichen Bindungen zu locken, die sich dem Aspiranten beim Eintritt in die Loge eröffnen würden.“

Elk Eber wurde am 20. April 1937, zwei Tage nach seinem 45. Geburtstag, von Adolf Hitler diesbezüglich begnadigt (noch vor der allgemeinen Amnestieverfügung vom April 1938). Ebers unterhielt Kontakte zu einigen bayerischen Frontkameraden (Königlich Bayrisches Infanterieregiment 16 „List“) aus dem Raum um Garmisch und Partenkirchen. Am 28. April 1919 wurde auch Emil Eber Mitglied der Ortswehr Partenkirchen der Volkswehr Garmisch.

Am 29. April wurde in der Presse und mit Plakaten zum Eintritt in das Freikorp „Werdenfels“ beim Bund Oberland geworben. Eber war mit der Mitgliedsnummer 11 einer der ersten, der sich in die Meldeliste eintrug. Bereits am 1. Mai fuhr eine ca. 270 Mann starke Truppe des Freikorps „Werdenfels“ per Bahn nach München, um an Aktionen gegen die proklamierte Räterepublik teilzunehmen. Das Freikorps wurde dem Bayerischen Schützenkorps von Oberst Ritter von Epp als Reserve unterstellt und war an Maßnahmen in den Münchner Stadtvierteln Harlaching und Giesing beteiligt.

Für die Einwohnerwehr entwarf er ein Plakat für das erste Gauschießen der Ortswehren des Oberlandes vom 18. bis 20. Oktober in Partenkirchen. Das Motiv – ein kniender Schütze in zünftiger Tracht – wurde auch als Postkarte verbreitet.

Mitglieder des ehemaligen Freikorps Werdenfels zählten zum Kern der sich entwickelnden nationalsozialistischen Bewegung in München. Ebers Kontakte dorthin waren sehr ausgeprägt. Er war Teilnehmer des Aufmarsches auf dem Oberwiesenfeld im Mai 1923. In diesem Zusammenhang beteiligte er sich am 9. November 1923 auch an dem „Marsch auf die Feldherrnhalle“ und weiteren damit im Zusammenhang stehenden Ereignissen in München. Wieder hielt er die Ereignisse mit dem Skizzenblock fest, so zum Beispiel das Geschehen am Odeonsplatz und in der Briennerstraße am 10. November, wo Polizei gegen die „Oberländer“ vorging. In den Kämpfen wurde Eber niedergeschlagen und verlor dadurch das Gehör auf dem rechten Ohr nunmehr vollständig.

Für die Teilnahme an diesen auch als „Hitler-Putsch“ bekannt gewordenen Ereignissen wurde Eber am 15. November 1934 der Blutorden (Nr. 1.206) der NSDAP verliehen, den nur Personen erhielten, die bei diesen Ereignissen verwundet wurden. Am 6. Juli 1925 trat er unter der Mitglieds-Nr. 10.013 der NSDAP bei.

Zahlreiche Aufnahmen aus dem Familienalbum belegen, daß der Maler das Werdenfelser Land oft mit der Staffelei im Gepäck durchwanderte und dabei manch schönes Motiv skizzieren konnte. Mit derartigen Motiven wurde Eber auch zunächst bekannt. In der ersten Veröffentlichungen des Bildes „Schijörning“ in den „Westermanns Monatsheften“ heißt es über den Maler:

„Elk Eber, der Maler der ‚Märzensonne auf der Hochalm‘, ist ein Rheinpfälzer von Geburt, hat sich aber in München und in Garmisch, wo er nach vielseitigen gelehrten und künstlerischen Studien sowie bewegten persönlichen Schicksalen seine Wahlheimat gefunden und sein Atelier gebaut hat, so an die Schönheiten des Hochgebirges verschenkt, daß er fast zu einem Spezialisten des allerdings unerschöpflichen Themas ‚Berge und Menschen‘ geworden ist. Sonne und bewegte schöne Körper im Licht – immer kehrt dies Motiv bei ihm wieder, ob er nun Akte, Sport- und Pferdebilder, Bildnisse von Männern und Frauen oder Bergsteiger, Führer und Skiläufer malt.“

Und in der 1942 im Kunstverein München veranstalteten Gedächtnisausstellung hieß es:

„[...] aber sein Interesse galt ebenso dem Sportsleben, wo er den Skifahrer, den Bergführer in bestimmten Typen festgehalten hat und der Landschaft und besonders seinen geliebten Bergen, die er im Sommer und Winter in ihrer Formung und Tönung unermüdlich erforschte und malte.“

Eber ließ sich im Atelier von Kunstfotografen Carl Zwikl, Garmisch-Partenkirchen, sogar als Bergsteiger fotografieren. Er hatte Kontakte zur Sektion des Deutschen Alpenvereines und zu deren Gründer und langjährigem Vorsitzenden Adolf Zoeppritz, den er 1928 auch portraitierte. Als die Sektion nach dem Bau der Kreuzeck-Personenschwebeseilbahn im Jahre 1926 die Berghütte am Kreuzeck, das „Adolf Zoeppritz-Haus“, grundlegend umbaute, gestaltete Elk Eber 1928 im Treppenaufgang ein Fresko mit einem Bergsteigermotiv. Diese Werke und auch das Bild „Der Bergführer“ sind auch heute noch in der Hütte zu besichtigen.

In das Jahr 1925 fällt der früheste bekannte Kontakt zu Indianern und damit der erste Beleg für das Interesse Ebers an den Ureinwohnern Amerikas: In seinem Atelier portraitierte er am 25. März „Chief Black Wolf“, einen, wie es hieß, 105 Jahre alten Häuptling, der in Oklahoma geboren wurde und mit einem anderen Indianer namens Thomas Reynold in München weilte. Es entstand ein Ölbild (124 x 85 cm; heute KMM Radebeul). Gast im Atelier war Franz Xaver Lehner, ein Mitglied des „Cowboy-Clubs München Süd“, dessen Mitglied Elk Eber war. Dies bezeugt, daß er mindestens ab 1925 Kontakt zu dem Verein hatte. Ab wann er als Mitglied geführt wurde, läßt sich heute nicht mehr exakt ermitteln. Von da an entstanden einige Bilder mit indianischen Motiven wie das Ölbild von „Two Arrows“ (1927) oder ein Aquarell mit einem „Indio zu Pferde“ (1928).

Ein Höhepunkt für den Indianerfreund Elk Eber stellte zweifellos das Jahr 1929 dar. Im Juli gastierte der Dresdener Zirkus Sarrasani auf der Münchner Theresienwiese. Sarrasani hatte, dem Beispiel früherer Wild-West-Shows a la Buffalo Bill, oder von Völkerschauen wie denen von Hagenbeck folgend, schon ab 1913 zeitweise Indianertruppen unter Vertrag. Im Jahre 1929 war das eine zumeist aus Sioux-Indianern der Pine Ridge Reservation in South Dakota bestehende Truppe mit ihrem Häuptling „White Buffalo Man“. Mit seiner Frau Irmgard und weiteren Freunden besuchte er die Vorstellung und ließ sich zusammen mit White Buffalo Man fotografieren.

Natürlich fanden auch außerhalb der regulären Zirkusveranstaltungen Treffen statt. Der Cowboy-Club München hatte am 5. August 1929 unter anderem den Manager der Indianertruppe Clarence Shulz, dessen Gattin und White Buffalo Man zu Gast im Vereinsheim. In der Vereinschronik heißt es dazu:

„Der neue Häuptling White Buffalo Man erhielt vom Club als Ehrengeschenk einen prächtigen Tomahawk. [...] Dafür überließen die Indianer dem Club einen Sonnentanzschmuck für 20 RM. Der Ehrenabend der anläßlich des Besuchs des Clarence Shulz aus Oklahoma stattfand und bei denen die Boy’s in ihren Cowboy- und Indianerkostümen erschienen, machte einen äußerst gemütlichen Verlauf. Zu später Stunde brach man auf.“

Die Indianer fanden sich in diesem Zusammenhang auch zu einem Fototermin im Tierpark Hellabrunn ein. Eber malte unter anderem Aquarelle von Hollow Horn und anderen Indianern der Truppe. Besonders gelungen erscheint eine Aquarellstudie tanzender Indianerkinder mit dem Titel „Kindertanz der Sioux“ (1929). White Buffalo Man wurde dabei mehrfach dargestellt: als Tänzer mit Showkleidung und nochmals als Ölportrait im Profil, wobei seine „indianische“ Hakennase wunderbar zur Geltung kommt.

In seinem Atelier am Elisabethplatz wurde Elk Eber im August 1929 im Kreise seiner Freunde vom Cowboy-Club München feierlich in den Stamm der Sioux aufgenommen. Die in diesem Zusammenhang ausgestellte „Stammesurkunde“ hat folgenden Wortlaut:

„By the Grace of God. This is to certyfy that on August 1929 I conferred upon Herrn Elk Eber painter artist the title and name Chief He-Ha-Ka-Ska of the Dakota tribe. Big Chief White Horse Eagle.“

Die mit dieser Ernennung zum Häuptling aller Dakota verbundene Ehre kann man sicher erst richtig würdigen, wenn man die Schilderung von Hans Stosch Sarrasani zu dieser Thematik liest:

„Von irgendwo hatte er (Sarrasani) gehört, daß in Berlin ein 107 Jahre alter Indianerhäuptling eingetroffen sei, der nachweislich der Fürst aller Indianer in den USA lebenden Indianer sei. [...] Der Häuptling lebte im Centralhotel auf ganz großem Fuß und weigerte sich in der Manege aufzutreten. [...] Wir wurden uns einig, daß er als Gast unsere Sioux besuchen und sie inspizieren sollte. Wir schlossen unter vielen Zeremonien diesen Vertrag. [...] Weißes Pferd Adler wurde augenblicklich der Liebling des Publikums, und er wurde gefeiert wie ein Held ohnegleichen. [...] Er schlug die Bürgermeister, Stadträte, Stadtverordneten, Polizeidirektoren scharenweise zu Siouxhäuptlingen, und er unternahm und erledigte solche Feierlichkeiten mit einem (von dem neuen Häuptling zu bezahlenden) erheblichen Quantum Alkohol. [...] Es war geradezu ein literarischer Leckerbissen, mit welch genialem Tempo er für die neuen Häuptlinge Namen erfand.“

Der Indianername Hehaka Ska für Elk Eber war äußerst zutreffend, da ja „Elk“ im Amerikanischen den Wapiti-Hirsch bezeichnete, was in der Lakotasprache „Hehaka“. hieß. Möglicherweise stand das „Ska“ (weiß) dafür, daß er nun einmal ein „Weißer“ war. Es ist zu vermuten, daß dieser Namensvorschlag nicht von Big Chief White Horse Eagle kam, der ja selbst kein Lakota war und diese Sprache nicht sprach. Vermutlich war es ein „Wunschname“ von Eber selbst. Der Ursprung des Künstlernamens Elk ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine „Germanisierung“ zurückzuführen, wie zeitgenössische Chronisten es berichten.

Über den genauen Zeitpunkt, wann Emil Eber sich den Künstlername „Elk“ zulegte, wurde im Verlauf der Recherche nichts bekannt. Die früheste Erwähnung dieses Namens stammt aus dem Jahr 1925; die erste bekannte Signatur eines Bildes befindet sich auf den Ölbild „Der Bergführer“, ebenfalls von 1925. Er gab auch in offiziellen Fragebögen seinen Namen mit Elk-Eber und den Vornamen Emil an.

Neben den Indianerbildern des Malers war auch die Eber’sche Sammlung indianischer Ethnografika in diesen Jahren schon sehr ansehnlich. Fotos vom September 1929 belegen, daß Elk Eber bereits zu dieser Zeit über einen umfangreichen Bestand verfügte. In seinem Atelier stand ein kleines Tipi, und diverse indianische Gegenstände vornehmlich der Plainskultur waren malerisch an den Wänden ausgestellt. Ab und zu zog der Maler diese Kleidungsstücke auch selbst an, wie zahlreiche Fotos von Franz Xaver Lehner belegen. Offensichtlich wurde im Atelier öfters mit den Freunden vom Cowboy-Club „indianisches Brauchtum“ gepflegt

Es ist aber anzunehmen, daß bei jeder Begegnung mit Indianern einige Stücke durch Kauf erworben wurden. Dies könnte also 1925 begonnen haben und wurde im Jahr 1929 mit Sicherheit zielstrebig weiterverfolgt. Wie auch unter den Sammlern in der damaligen Zeit üblich, wurden Ethnographika untereinander getauscht, und so stand auch Elk Eber in Verbindung mit vielen bekannten Sammlern der damaligen Zeit, z. B. auch mit Patty Frank, mit denen getauscht wurde. Bei den Radebeuler Objekten aus der Sammlung Eber handelt es sich um den Quill-Brustschmuck (Kat.-Nr. 985) „nach Art der Knochenbrustschmucke aus einem Stück Rohaut hergestellt [...] die mit Stachelschweinborsten umwickelt sind“ und um eine Weste der Crow (Kat.-Nr. 1019) „[...] Weste von rein europäischen Schnitt [...] Beide Vorderteile mit Stachelschweinborsten bestickt“. Auf beiden Karteikarten des Museums (von Hermann Dengler erstellt) befinden sich keine Erwerbsangaben. Den umgekehrten Weg ging ein Frauenumhang der Apachen, welcher unter Kat.-Nr. 489 geführt wurde und der auf den Fotos der Eber’schen Sammlung von 1931 gut zu erkennen ist. Hier ist allerdings auf der Karteikarte vermerkt „vertauscht Eber“.

Vom 7. bis zum 12. Dezember 1929 besuchte Elk Eber erstmals das Radebeuler Museum und seinen Freund Patty. Seine Eintragung in das Gästebuch des Museums verband er mit einer Zeichnung.

Im September 1930 reinigte und bemalte Eber im Auftrag des Museums für 35 RM eine Büste in seinem Münchner Atelier. Vermutlich handelte es sich hier um die Winnetou-Büste, was Franz Xaver Lehner wieder im Foto festhielt. Diese Büsten aus Pappmaché und Gips waren eine Serienfertigung des Karl-May-Verlages, die zu Werbezwecken vertrieben wurden.

Verbindungen zum Karl-May-Museum

Vom 7. bis zum 12. Dezember 1929 besuchte Elk Eber erstmals das Karl-May-Museum in Radebeul. Seine Eintragung in das Gästebuch des Museums verband er mit einer Zeichnung. Im September 1930 reinigte und bemalte Eber im Auftrag des Museums für 35 RM eine Büste in seinem Münchner Atelier. Vermutlich handelte es sich hier um die Winnetou-Büste, was Franz Xaver Lehner wieder im Foto festgehalten hat (diese Büsten aus Pappmaché und Gips waren eine Serienfertigung des Karl-May-Verlages, die zu Werbezwecken vertrieben wurden).

Im Jahr 1932 war Elk Eber wieder mit Arbeiten für das Karl-May-Museum in Radebeul betraut. Die Präsentation der Ausstellungsstücke mittels lebensgroßer Indianerfiguren war von Vittorio Güttner, ebenfalls ein Münchner Künstler, begonnen worden. Eber und Güttner kannten sich gut, sie waren beide Mitglieder des Cowboy-Clubs München und passionierte Sammler indianischer Ethnographika. Eber bemalte die Figuren des Comanchen und des Sioux-Hauptlings für das Radebeuler Museum. Zu diesem Zweck wurden die Figuren wahrscheinlich nach ihrer Fertigstellung durch Güttner in Ebers Münchner Atelier gebracht. Es gibt keine gesicherten Belege dafür, daß Eber selbst an der Schaffung dieser Figuren beteiligt war. Fotos beider Figuren in Ebers Atelier belegen lediglich, daß in München verschiedene Varianten der Bekleidung ausprobiert wurden, bis man sich schließlich auf die noch heute sichtbare Präsentation einigte.

Elk Eber reiste Ende Juli nach Dresden, wo er bis zum 2. August daran arbeitete. Bei seinem Aufenthalt wohnte er im Bahnhof Radebeul, wo es einige Fremdenzimmer gab. Sein Vorschlag, im Blockhaus zu wohnen und während dieser Zeit mit Patty zu essen, wurde von Euchar Albrecht Schmid abgelehnt, „da im Blockhaus kein Raum frei ist“. Am 28. Juli quittierte Elk Eber den Erhalt des Honorars. Neben den in Auftrag gegebenen Werken für das Museum bereicherte er seine Gästebucheintragung durch die sehr schöne Zeichnung eines indianischen Bogenschützen.

Bereits Anfang Juli 1933 weilt Elk Eber wieder in Radebeul. Im Tagebuch verewigte er sich am 5. Juli mit der Zeichnung eines Indianers, der gerade einen Feind skalpiert.

Patty Franks Erzählungen unter dem Titel „Ein Leben im Banne Karl Mays“ wurden durch Elk Eber illustriert. Die erste Auflage kam 1935 im Karl-May-Verlag heraus und beinhaltete neun Federzeichnungen Ebers zu persönlichen Erlebnissen seines Freundes Patty. Das Titelbild der ersten Auflagen war von Carl Lindeberg, spätere Auflagen erschienen mit einem Titelbild von Elk Eber. Es zeigt Patty Frank in Wildwest-Kleidung Pfeife rauchend am Kamin. Ein ähnliches Motiv von Elk Eber, bei dem Patty rauchend im Kreise von Indianern sitzt, wurde damals übrigens als Werbemarke des Karl-May-Museums verbreitet.

1936 wurden Umbauten zur Erweiterung des Karl-May-Museums durchgeführt. Neben der baulichen Erweiterung durch großzügigere Ausstellungsräume, die an das Blockhaus angebaut wurden, ohne den Charakter des Wildwest-Blockhauses zu zerstören, wurde die Wohnung von Patty Frank in das ausgebaute Dachgeschoß verlegt und im ehemaligen Schlafzimmer Pattys das Diorama „Heimkehr von der Schlacht“ konzipiert. Die Wand wurde mit Leinwand beklebt, so daß mit Ölfarben gemalt werden konnte. Elk Eber gestaltete die Rückwand des Dioramas mit einem Bild lebensgroßer heimkehrender Krieger, die in vollem Galopp auf das Lager zureiten. Im Hintergrund des Bildes ragen die steilen Berge des „Felsengebirges“ auf, was so manchen Dresdener an die Kulisse der Basteifelsen in der nahen Sächsischen Schweiz erinnern mochte. Die Figuren wurden wiederum von Vittorio Güttner geschaffen, der allerdings kurz vor deren Vollendung verstarb, und so mußte sein Sohn Bruno Güttner diese vollenden.

„Custers letzte Schlacht“

Die einzige Indianerplastik im Radebeuler Museum, die höchstwahrscheinlich von Elk Eber selbst stammt, ist die (ca. 70 cm) hohe und 1932 signierte Figur von Sitting Bull. Bei der Wiedereröffnung des Museums am 19. Februar 1937 wurde den Besuchern noch eine Neuerwerbung präsentiert: das Ölgemälde der Custer-Schlacht am Little Big Horn. Es kostete damals übrigens 3.000 RM. Seit 1929, als die ersten Aquarellstudien dazu entstanden, war Eber mit diesem seinem bekanntesten Bild zur indianischen Thematik beschäftigt. Zentrale Figur des Aquarells und auch des späteren Ölgemäldes ist ein Indianer, der mit einer Keule den Fahnenträger niedergeschlagen und die Flagge erbeutet hat. Bei dem Indianer soll es sich um den Hunkpapa Rain in the Face (Ite o magazu) handeln. In einem Bericht über die Schlacht sagte Rain in the Face einmal:

„Ich stürzte mich hinein und nahm ihre Fahne. Mein Pony fiel tot nieder als ich sie nahm. Ich sprang auf und schlug den Langmesser-Fahnenmann mit der Kriegskeule den Schädel ein und rannte mit der Fahne zurück zu unserer Linie.“

Am Beispiel dieser Bilder läßt sich gut nachweisen, daß Eber zwischen dem Entstehungszeitpunkt des Aquarells (signiert 1929) und der Fertigstellung des Ölbildes (signiert 1936) sowohl seine Kenntnisse der ethnographischen als auch der militärhistorischen Seite dieser Schlacht verbesserte. So wurde die Keule verändert. Statt der noch auf dem Aquarell zu sehenden „Gewehrkolbenkeule“ wurde im Ölbild eine Steinkeule mit elastischem Stiel verwendet, die für die Hunkpapa-Lakota typischer war. Eine wichtige Änderung gibt es außerdem bei der erbeuteten Fahne. Im Aquarell handelt es sich noch um die amerikanische Nationalflagge („Star Sprangled Banner“), im Ölbild ist es die persönliche Flagge des deutschamerikanischen Generals George Armstrong Custers. Zwar hatte jede der 12 Kompanien eine seidene Kompaniestandarte mit einem Sternen- und Streifen-Muster, aber die persönliche Flagge Custers drückt noch besser den Kampf „mitten im Zentrum der Schlacht“ aus. In einem Artikel über die verschiedenen Darstellungen der Schlacht wird sogar behauptet, daß Elk Eber der Sohn eines Weißen und einer Sioux-Indianerin namens Little Elk, welche die Schlacht als Kind miterlebt hatte, gewesen sei. Damit lebte eine Legende auf, die von einigen anderen Autoren ungeprüft übernommen wurde. Motive aus dem Eber-Bild bildeten interessanterweise auch von den vierziger Jahren an bis 1969 das Titelbild des „Custer Battlefield Handbook“ – ein Zeichen der hohen Wertschätzung, welche Ebers Gemälde in VS-amerikanischen Fachkreisen genoß.

Im Februar 1937 erfolgte dann in Radebeul die Wiedereröffnung des umgestalteten und erweiterten Karl-May-Museums. In einer Pressekonferenz wurde auch über den Anteil Ebers an dieser Neugestaltung gesprochen. Damit wurde der Öffentlichkeit erstmals der Indianerfreund Elk Eber vorgestellt. Der Maler Elk Eber war bis zum damaligen Zeitpunkt meist nur durch seine Landschafts- und Sportlerbilder sowie zunehmend durch Soldaten- und SA-Bilder bekannt, und von seinem Interesse für die Ureinwohner Amerikas wußte bis dahin nur ein kleiner Kreis von Freunden. Im „Illustrierten Beobachter“, Folge 33 von 1937, wurde Elk Eber als heroischer deutscher Maler und erstmals auch als Kenner des Indianerlebens vorgestellt, dessen künstlerischer Ruf als Indianerbildmaler auch nach Amerika gedrungen ist.

Familie

Am 30. August 1919 heiratete er Gerda Körnner, die allerdings bereits im März 1921 verstarb. Über diese erste Ehe ist nicht viel bekannt, sie blieb kinderlos.

Am 28. Februar 1924 heiratete Emil Eber zum zweiten Mal. Seine Frau Irmgard war die Tochter des bekannten Münchner Frauenarztes Faltin. Sie war eine gutaussehende und lebenslustige junge Frau, die in der Barerstraße 48, dem Haus ihrer Eltern, ein Modeatelier eröffnet hatte, in dem das Ehepaar Eber dann auch wohnte. Für die „Modewerkstätte Eber-Faltin“ zeichnete er Entwürfe im Stil der damaligen Mode. Kennengelernt hatte er seine Frau vermutlich in Garmisch, wo sie sich öfters aufhielt und wo die Mitglieder des Freikorps nicht nur einheimischen Mädchen „den Kopf verdrehten“.

Bei dem Arzt Faltin stieß die Ehe seiner Tochter mit dem nationalsozialistisch gesinnten Eber auf Ablehnung. So waren die Eltern der Braut auch nicht bei der katholischen Hochzeit zugegen. Die Ablehnung blieb erhalten, auch wenn die Ebers manchmal am Sonntag zum Mittagessen bei der Familie Faltin eingeladen waren. Emil Eber konnte sich wegen seiner Schwerhörigkeit an Gesprächen bei Tisch nur bedingt beteiligen, und er sprach Pfälzer Dialekt.

Am 5. Mai 1925 wurde ein Sohn geboren, welcher auf den Namen Kurt getauft wurde.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Werke

  • Die letzte Handgranate, 1937 – Dieses Werk wurde von Hitler persönlich in Auftrag gegeben und wurde später Teil seiner Sammlung.
  • Appell am 23. Februar 1933, 1937
  • So war SA, 1938
  • Ein Meldegänger, 1939
  • Kampf in Warschau Vorstadt, 1940
  • Stellungskampf, 1942

Literatur

  • Wolfgang Seifert: Patty Frank – Der Zirkus, die Indianer, das Karl-May-Museum. Karl-May-Verlag, 1998
  • Zeichnungen Ebers in der Sammlung von SA-Erinnerungen: Erlebnisse der Kameradschaft, Franz Eher Verlag, 1937

Verweise